Merkwürdig ist, daß der lateinische Begriff termini immer mit Grenzen ins Deutsche übersetzt wird.
Terminus bedeutet u.a. (Der kleine Stowasser): Grenzstein; im Plural: Grenze, Mark. Das Beispiel termini urbis wird dort mit Stadtgebiet übersetzt.
Folgerichtig übersetzt Susanne Denningmann in ihrer Monographie über die Doryphorie die termini auch stets mit Gebiet.
Unter den Grenzen der Venus etwa innerhalb der Grade 6 bis 21 in ihrem Exil in Widder kann man sich tatsächlich weniger vorstellen, als unter einem Gebiet, das sie dort besitzt oder innerhalb ihres Exils innehat, sozusagen als Enklave. Mir geht es jedenfalls so.
Mit diesem Verständnis kann ich dann auch an dem etwas exotisch anmutenden Begriff der Grenzen einen gewissen Gefallen finden und ihn als eine Art kuriosen Terminus technicus verwenden.
Es hat schon seine Richtigkeit mit dem Wort "Grenze": Es handelt sich um eine der wenigen Entlehnungen aus dem Westslawischen, übernommen im 13. Jahrhundert (Zeit der Ostkolonisation). Das Wort ersetzte allmählich das heimische Wort ‚Mark‘ für „Grenze/Grenzgebiet“. Polnisch: granica, „Grenze“, tschechisch hranice, russisch granica“. "Grenze " war also gleichbedeutend mit (auch) Grenzgebiet.
der Begriff Terminus, den du selbst als Synonym für Termini setzt, kommt doch nicht aus dem Polnischen.
Vielleicht erinnerst du dich, daß im Lateinunterricht, beispielsweise bei der Lektüre von Caesars De Bello Gallico die termini Germanorum mit die Grenzen der Germanen, aber eben besser, weil treffender mit das Gebiet der Germanen übersetzt wurde.
Woher oder aus welchem Wortstamm welcher Sprache die deutsche Grenze, die Grenzen oder eben das Gebiet kommt, ist doch bei der korrekten Übersetzung eines Begriffs aus dem Lateinischen ins Deutsche völlig unerheblich. Entscheidend ist stets der 'richtige' Ausdruck.
Sicherlich hast du übersehen, daß auf der Kleine Stowasser die termini urbis nicht mit Stadtgrenzen sondern mit Stadtgebiet übersetzt. Wie eben auch Denningmann die Termini mit Gebiet.
Die Übersetzung der astrologischen termini mit Grenzen ist ja auch nicht falsch, sondern eben nicht treffend, denn was soll man sich unter termini in einem beiliebigen Zeichen anderes vorstellen als einen gesonderten Bereich eines bestimmten Planenten, dem dort sein Gebiet, nämlich ein von den im Zeichen ansonsten vorhandenen Würden anderer Planeten unabhängiger Bereich, zugewiesen wird, und das mit Gebiet jedenfalls treffender übersetzt ist, als mit Grenzen.
Hallo JZM- mein Latein lässt mich nach vo vielen Jahren weitgehend im Stich. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass der Begriff der "Grenze" - darin also doch den "termini" analog - über lange Zeit als das verstanden wurde was man heute Grenzgebiet nennt. Insofern sind die Begriffe im Kern ursprünglich doch identisch. Auch "terminus" hat ja zudem den Sinn des Finalen , Abschließenden, auch des Übergangs in die nächste Region - siehe "Terminal" noch heute (Flughafen etc.). Soweit ich weiß bekommt der Begriff "Grenze" erst in der späteren Frühen Neuzeit den Sinn der "Demarkationslinie." Und ich kann mir denken, dass deutsche Astrologen jener Zeit, als sie / sofern sie in ihrer Muttersprache schrieben, den Begriff der "Grenzen" im alten Sinne gebraucht haben. Aber es ist vermutlich in der Tat besser den lateinischen Begriff zu verwenden. Grüße, Klaus
Manch ein Leser dieser Beiträge bleibt am Ende etwas frustriert zurück. Es wird hier über einen Begriff diskutiert ohne den Symbolgehalt der Grenze offenzulegen. Da ist zuerst die Frage, warum hat ein Planet in einem Zeichen seine Grenze? Wie wurden sie festgelegt?
Wie und warum wurde die Größe der Grenze festgelegt? Was bedeuten die Grenzen in der Deutung? Planeten in ihren Würdezeichen und Debilitätenzeichen haben dort auch ihre Grenzen. Wie werden diese Unterschiedlichkeiten gewertet?
Es ist schon essentiell wichtig die Definition der Grenze festzustellen, keine Frage, aber ohne Deutungsgehalt ist alles unvollständig. Klar, hat man den Würden Punkte verliehen um ihre Wertigkeit irgendwie handhaben zu können.
Wie würdet Ihr die Grenze einer ♀ 19° ♏ im Unterschied zu ♀ 9° definieren? Oder ♀ 10° ♍ und ♀ 6° ♓? Das sind Fragen die bei Fragebearbeitungen auftauchen können und eine Stellungnahme erfordern.
Einer Lehrmeinung entsprechend ist die Grenzwürde nur dann verwertbar, wenn der Planet gleichzeitig entweder in seinem Domizil oder Erhöhung steht, so Ptolemäus. Grüße Franz-Josef
www.fjs-astrologie.de Publikation Chiron Verlag "Würden und Schwächen in der Traditionellen Stundenastrologie"
hier wird die Übesetzung des Begriffs der termini aus dem Lateinischen diskutiert, die meiner Ansicht nach mit Gebiet weit treffender ist, als mit dem üblichen Begriff der Grenzen oder, völlig verquast, mit dem englischen Begriff terms.
Dennoch ist meiner Ansicht nach in meinem Beitrag unter #3 der Gegenstand des Begriffs hinreichend deutlich beschrieben.
Aus dieser Beschreibung ergibt sich auch, zusammen mit dem für Lilly noch selbstvertändlichen Bewertungsschlüssel die Beantwortung deiner Fragen (aus stundenastrologischer Sicht):
Zitatdie Grenze einer ♀ 19° ♏ im Unterschied zu ♀ 9° definieren? Oder ♀ 10° ♍ und ♀ 6° ♓?
Venus in: 1. 19 Skorpion: Detriment (-5), auf eigenem Gebiet (2) = -3; 2. 9 Skorpion: Detriment (-5), Peregrinität (-5) = -10 3. 10 Jungfrau: Fall (-4); auf eigenem Gebiet (2) = -2; falls Tageshoroskop: zusätzlich Triplizität (3) = 1 4. 6 Fische: Exaltation (4); auf eigenem Gebiet (2) = 6
Die Venus ist also am schwächsten unter 2., wo sie keine, und am stärksten unter 4., wo sie zwei essentielle Würden innehat. Trotz der im Tageshoroskop möglichen 3 Würden unter 3. vermag sie dort nicht die Stärke wie unter 4. zu erreichen.
Vielleicht hast Du bemerkt, dass ich die Frage nicht für mich selbst sondern für die uns unbekannten Leserinnen und Leser gestellt habe. Damit können diese etwas anfangen. Deshalb suchen sie auch das Forum auf um zu lernen und sich zu informieren oder ihr Wissen zu vertiefen.
in Nr.2 sah ich in 9°. Dennoch ist Deine Aussage wie Du sie angenommen hattest dennoch zutreffend. Somit ist ♀ in 9° an besten zu bewerten, weil Domizil und Gebiet, dann folgend Nr.4. Grüße, Franz-Josef
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Astrologisch
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12.03.2017 15:39 (zuletzt bearbeitet: 12.03.2017 16:18)
Antworten
definieren?
in Nr.2 sah ich in