Zitat(..)- Wie kommt Buber zu der Feststellung, die Todesstrafe bedeute partiellen Selbstmord? - Der, welcher einen anderen tötet oder seinen Tod veranlasst, tötet sein Gegenüber. Damit hebt er sich auch selber als Subjekt auf. Er tötet etwas in sich selbst. Das ist ein ursprüngliches Empfinden. Es erschließt sich aus Bubers Gedanken vom Ich und Du. Darin artikuliert er, wie das Person-Sein des Menschen, sein Ich, aus der Erkenntnis und dem Zulassen seines Gegenübers, dem Du, erwächst. Wer sein Du eliminiert, löst auch sein Ich auf. Buber überträgt das auf das Gemeinwesen, das erst aus der Ich-Du-Beziehung erwächst. Hier ist sowohl der Einzelne davon betroffen als auch das Gemeinwesen als solches. Das Gemeinwesen tötet sich selbst, indem es, unter der Vorgabe der Gemeinschaftssicherung, das Individuum tötet. Es hebt sich in seiner Grundlage auf. (..)