Hallo liebe Pandits der Münchner Rhythmenlehre, ich bin neu hier im Forum…..

Ursprünglich komme ich aus der Indischen Astrologie (nach Ernst Wilhelm) und bin nun bei der MRL gelandet. Ich habe die Lehrbücher 1-6 und den Weg der Aphrodite gelesen/durchgearbeitet und die erhältlichen Videos von Wolfgang Döbereiner geschaut.

Vieles ist klar, noch viel mehr jedoch schwirrt unverbunden im Kopf herum und verlangt nach Verknüpfung.

So z. B folgendes: In der Indischen Astrologie gibt es klare Zuordnungen der Planeten und Häuserspitzen zu Personen und/oder Ereignissen, etwa:

Sonne = Ereignisse, die einen auf den Pfad des Lebens setzen und zeigen, wer man wirklich ist
Mond = Ereignisse, die für Wohlbefinden sorgen (solange der Mond zunimmt)
Mars = Ereignisse im Zusammenhang mit Geschwistern und Gefährten, Stärke (z. B. auch in Gerichtsverfahren, juristischen Auseinandersetzungen)
Merkur = Glück, Wohlstand, Wissen, Verständnis
Venus = Vehikel und Mobiliät
Jupiter= Hingabe und Erfüllung
Saturn= Ereignisse, die einen auf den Pfad der Größe bringen, aber auch Fatales
Mondknoten Rahu&Ketu: schicksalhafte, durch Vorfahren bedingte Ereignisse

3. Häuserspitze für Geschwister, 5. für Kinder etc.

Darüber hinaus gibt es Jaimini-Karakas, die wiederum ebenfalls spezielle Bedeutung haben:
Atmakaraka für das Selbst
Bratrukaraka für Geschwister etc.

Über die grundlegenden Bedeutungen, die Döbereiner den Häusern und den zugeordneten Planeten gibt (1. Haus = Widder = Mars=impulsive, ungerichtete, reaktive Energie) bin ich mir im klaren.

Was ich nun jedoch noch nicht zusammenkriege, ist, wie ich hieraus in den Auslösungen nun auf z. B. die Geburt von Geschwistern schließen soll/wonach ich suchen muss.

Gibt es hier, über die von Döbereiner gegebenen grundsätzlichen Charakteristiken der Planeten, Häuser und Zeichen hinaus klare Zuschreibungen, wie die oben beschriebenen oder muss ich das für jedes Horoskop neu herleiten? Was wäre dann eine solche Herleitung für Geschwister?

Das einzige was ich bisher dazu gefunden habe, ist, dass das 4. Haus bei männlichen Geburten für den Vater, das 10. für die Mutter steht und vice versa für weibliche Geburten.

Welche solcher Zuordnungen sind noch bekannt, bzw. benutzt ihr?

Liebe Grüße und schon mal vielen Dank!
Paul

Hallo Paul,

nachdem Du hier inzwischen seit zehn Tagen im Nebel herumstocherst, Dir noch niemand geantwortet hat und das Herumstochern im Nebel eines meiner Lebenselixiere ist, werde ich hier einfach mal eine Art Antwort für Dich fabrizieren.

Du schreibst, daß Du inzwischen schon den Fahrschulkurs und den Weg der Aphrodite durchgearbeitet hast. Prima! Jetzt geht’s weiter mit den anderen Seminarbänden. Falls Du Dir diese Schriftstücke nicht mehr vornehmen möchtest, weiß ich nicht so recht, weshalb Du Deinen Beitrag geschrieben hast. Jetzt geht’s doch erst richtig los. Der Fahrschulkurs ist nur die unverzichtbare Grundlage. Auf dieser Grundlage baut alles auf, was anschließend kommt.

Du schreibst: »Vieles ist klar, noch viel mehr jedoch schwirrt unverbunden im Kopf herum und verlangt nach Verknüpfung.«

Und warum verknüpfst Du nicht, wenn es Dich schon danach verlangt? Das ist DEIN Job, nicht unserer! Das heißt, es ist durchaus auch unser Job, nur machen wir diesen Job eben für uns selbst und nicht für Dich oder irgendwelche anderen Leute. Ich für meinen Teil verknüpfe inzwischen seit mehr als dreißig Jahren und die Verknüpferei macht mir immer noch tonnenweise Spaß. Und soweit ich das überblicke, sind hier einige zugange, die verknüpfen sogar noch viel länger. Wenn Du zum Beispiel Philosophie studieren würdest, würdest Du wahrscheinlich auch Nietzsche & Schopenhauer & Kant etc. pp. selbst lesen, und nicht irgendeinen Kumpel fragen, was steht denn da drin in diesen Büchern? Hab keinen Bock, das Zeug zu lesen! Nachdem Du ja bereits den Fahrschulkurs durchgearbeitet hast und Dir auch der Weg der Aphrodite nicht mehr ganz unbekannt ist, solltest Du doch eigentlich wissen, was die Rhythmenlehre ist und wie es in der Rhythmenlehre läuft.

Die Rhythmenlehre ist kein astrologisches System, in dem einem die gebratenen Tauben in den Mund fliegen. Selber machen ist die Devise. Vor allem selber nachdenken. Nachdem Du Dich ja schon länger damit beschäftigst, hast Du sicher schon gelesen, daß die Rhythmenlehre ein »in sich geschlossenes astrologisches System« ist. In meiner Ausgabe der Aphrodite (es ist die 1. Auflage vom Februar 1990) steht es als allererster Satz ganz oben auf Seite 4. Das heißt ganz einfach, daß alles, was da reingehört, schon drin ist, und alles, was draußen ist, hat da drin nichts zu suchen. So zumindest hat Döbereiner die Rhythmenlehre gestaltet. Wenn Du meinst, die indische Astrologie da reinbauen zu müssen, kannst Du das natürlich tun. Es ist halt dann keine Rhythmenlehre mehr, mit der Du Dich beschäftigst. Du solltest es dann auch nicht mehr so bezeichnen, denn dadurch verwirrst Du nur die Leute.

Mit anderen Worten: Die Rhythmenlehre ist ein astrologisches System für Vielleser und für Gernleser, für Menschen, die vom Lesen und vom Darübernachdenken gar nicht genug kriegen können. Wie Du möglicherweise weißt, hatte Döbereiner seine Anlagen mit einer Sonne im 9. Haus verwirklicht. Nun habe ich selbst zwar gänzlich andere Anlagen, aber ebenfalls die Sonne im 9. Haus. Als ich Kind war, lautete mein Lebensmotto stets: Vieles! Volles! Alles! Ich fürchte, für Menschen mit einer Sonne in 9 ist das die gerade noch erträgliche kleinste Größe. Man kann das unbesehen auf die Döbereinersche Buchproduktion übertragen. Für Menschen, die Lesen fürchterlich finden (gibt inzwischen unendlich viele von ihnen), ist die Rhythmenlehre der absolute Horror! Es gibt inzwischen weit mehr als 10.000 (zehntausend!) gedruckte Buchseiten und mehrmals im Jahr kommen neue Bücher hinzu. Wer nicht leidenschaftlich gern liest, ist hier schlicht aufgeschmissen. Und das, würde ich sagen, ist der kardinale Unterschied zwischen der Münchner Rhythmenlehre und allen anderen astrologischen Spielwiesen.

Darüber hinaus sollte man UNBEDINGT selbst nachdenken über ALLES, was man in diesen Büchern zu lesen bekommt. Wolfgang Döbereiner war kein Gott, er war ein Mann! Und die Tatsache, daß er ein Mann war, zieht sich durch die gesamte Rhythmenlehre. Das klingt zwar nach einer Binsenweisheit, ich hatte allerdings schon häufig den Eindruck, daß da draußen Leute unterwegs sind, die da wohl was verwechseln. Döbereiner hat in die Rhythmenlehre einige ideologische Versatzstücke eingebaut, die er ohne jede Begründung (es gibt keine Begründungen für Phantasie!) in beinahe jedem Seminarband wiederholte. Hier muß man KRITISCH lesen und sich immer überlegen, ob eine solche Behauptung überhaupt BIOLOGISCH MÖGLICH ist. Denn ein Horoskop, hat er ja selbst gesagt, sei ein »Bild für die Wirklichkeit«. So ist es! Ganz genau so ist es! Es ist KEIN Bild für die Verdrehung der Wirklichkeit. Eines dieser verdrehten Bilder taucht in Deinem Beitrag auf. Dieser eingebauten Ideologie nicht aufzusitzen, setzt Selbstdenken und geistige Eigenständigkeit voraus.

Du schreibst am Ende: »Welche solcher Zuordnungen sind noch bekannt, bzw. benutzt ihr?«

Ich benutze überhaupt keine Zuordnungen, weder irgendwelche Zuordnungen für Geschwister noch für sonstwas. Ich habe zwei Schwestern, wüßte aber beim besten Willen nicht, was diese beiden Frauen mit meiner Persönlichkeit zu tun haben sollen. Umgekehrt gilt natürlich dasselbe. Wir sind drei unverwechselbare, einzigartige Individuen und keine Kopien unserer Mutter.

Ich habe Deinen Beitrag mehrfach gelesen, aber ich habe tatsächlich keine Ahnung, weshalb ich meine kostbare Lebenszeit mit derart überflüssigem Blödsinn vergeuden sollte. Wozu soll das alles gut sein? Weshalb um alles in der Welt macht man diesen Quatsch? Daß ich Schwestern habe, wußte ich in beiden Fällen direkt nach ihren Geburten. Dafür brauche ich ganz sicher kein Horoskop und auch keine Zuordnungen.

Und jetzt besorg’ Dir das Gleichnis des Elefanten und dann geht’s los!

Gertrude

liebe gertrude,
ich schätze es sehr, dass Du Dir, anders als die anderen hier, zeit für eine antwort genommen hast - auch wenn ich mich in so gut wie nichts wiederfinde, von dem was Du geschrieben hast. Du unterstellst dinge ein, die ich weder explizit geschrieben noch angedeutet habe und die ich deshalb zurück weise.

weder wollte ich mein eigenes denken abgeben, noch mir die gebratenen tauben in den mund fliegen lassen. auch habe ich nicht keine lust weiter zu lesen oder wieder und wieder zu lesen und die dinge von verschiedenen blickwinkeln eigenständig denkend zu beleuchten. auch bin ich weit davon entfernt, döbereiner zu vergöttern und alles ungeprüft zu übernehmen. auch war es nie ein anliegen von mir, unter dem etikett müncher rhythmenlehre die indische astrologie "einzubauen". - gleichwohl entsteht manchmal aus der kombination des wissens verschiedener kulturen etwas neues. oder sie bestätigen sich gegenseitig. oder auch nicht. die suche nach wahrheit ist wie alles andere individuell und was für Dich nicht passen mag, kann für mich ideal sein und umgekehrt. nach aussagen mancher war die vedische astrologie wolfgang döbereiner sehr wohl bekannt und auch er hat nicht alles neu erfunden, sondern altes gesichtet, neu bewertet und weiter entwickelt. einerseits zum freien und eigenständigen denken/verknüpfen aufzufordern und dieses dann gleich wieder zu limitieren, scheint wenig zielführend.

Du ziehst den vergleich zur philosophie. ist es hier nicht so, dass im wechselseitigen diskurs, dem fragen-stellen, dem sich-in-frage-stellen eben genau die von Dir angeführten eigenschaften geschärft und verfeinert werden? dass erfahrenere den weniger erfahrenen impulse geben, aufgrund derer sie die dinge selbst beleuchten können, ohne dass der fragende sich hier den vorwürfen des sich-die-tauben-in-den-mund-fliegen-lassens gefallen lassen muss?

es gibt menschen in diesem forum, die scheuen sich nicht, aus einem horoskop die drohende impfpflicht oder die entmachtung der bundesdeutschen bevölkerung abzuleiten oder maßen sich an, anhand eines horoskops auf die inneren motive anderer menschen schließen zu können.
vor diesen weitreichenden deutungen halte ich die frage nach der zunächsten ableitung von etwas banal evident vorhandenem wie einem leiblichen geschwister (Du nennst das überflüssigen blödsinn und vergeudung kostbarer lebenszeit) für emanent wichtig.
wenn dieses klar erkennbare schon nicht nachvollziehbar abgeleitet werden kann, werden weiterreichende deutungen zwangsläufig unglaubwürdig und unsinnig (und beschädigen die astrologie als solches). und dafür ist nun mir meine kostbare lebenszeit zu schade.
machs gut - ich werde weiterziehen.
Paul

gute reise.
l.g. jens

Tschüüss...

Hallo Paul,
Herr Döbereiner hat in seiner Literatur einige Horoskope durchgesprochen, an denen er nur kurz auf die Eltern einging, bsplw. den Vater eines Mädchens anhand ihrer Konstellationen.

Es gibt eine Publikation von Robert Müntefering und Konstatin Magnus Schott, "Eine Landschaft der Zeit", in der eine Zuordnung von Eltern, Großeltern usw. versucht wird. Ich persönlich habe mich jedoch damit noch nicht befasst.

Beste Grüsse

Frank