Wolfgang Döbereiners Buch "Erfahrungsbilder Band 2" beginnt mit dem Horoskop von Franz Kafka und einem Zitat von ihm. Ich wollte dieses Zitat öfters finden, aber es gelang mir nie. In der Neuauflage von 1996 gibt er als Quelle "Kafka in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten, Rowolt-Verlag Oktober 1964" an. Dieses Buch habe ich daheim, aber dort fiel mir das Zitat nie auf. Daher meine Frage an die Community: Kann mir jemand sagen, auf welcher Seite es dort stehen soll? Für Antworten danke ich schon mal im voraus.
aus: “Brief an den Vater“ (Brief an Schwester Elli) hat Döbereiner zitiert:
(..)Wenn der Vater (bei der Mutter ist es entsprechend) ,,erzieht", findet er z. B. in dem Kind Dinge, die er schon in sich gehaßt hat und nicht überwinden konnte und die er jetzt bestimmt zu überwinden hofft, denn das schwache Kind scheint ja mehr in seiner Macht als er selbst, und so greift er blindwütend, ohne die Entwicklung abzuwarten, in den werdenden Menschen, oder er erkennt z. B. mit Schrecken, daß etwas, was er als eigene Auszeichnung ansieht und was daher (daher!) in der Familie (in der Familie!) nicht fehlen darf, in dem Kinde fehlt, und so fängt er an, es ihm einzuhämmern, was ihm auch gelingt, aber gleichzeitig mißlingt, denn er zerhämmert dabei das Kind ... (..)
Nach google ist es aus einem Brief an seine Schwester Elli, der er rät, ihren Sohn in einem Internat erziehen zu lassen. Hier ist das Buch abschnittsweise zu lesen, auch das Zitat. Leider stehen keine Seitenzahlen dabei. Das Zitat findet sich eine Seite bevor das Kapitel "Was lernt man in einem k.k. Staatsgymnasium?" beginnt...
In dem neuen Buch "Individualitätsaufhebung" von Döbereiner geht er dieses Mal genauer auf das Horoskop von Kafka ein. Sein Zitat auf Seite 322 unten trifft den Erzählstil Kafkas auf den Punkt genau. Ich traue mich nur nicht, es hier reinzuschreiben, möglicherweise verstößt das gegen Urheberrecht. Derartige Erkenntnisse kommen nur von Wolfgang Döbereiner und sonst keinem. Solche Aussagen sind es, die ihn für mich so einzigartig machen.
Nun, ich bin der Ansicht, daß man wie auch bei einer Diplomarbeit oder Dissertation jederzeit zitieren kann, sofern der Urheber des Gesagten kenntlich gemacht wird.
Dazu aus Band 22, seite 6:
ZitatJede unzitierte Anführung aus dem Syytembereich der "Münchner Rhythmenlehre" ist ein Plagiat
natürlich kannst Du zitieren wie z.B. kürzlich im befreundeten Nachbarforum von 'erémos*'zu lesen war:
(..)Zur Zeit hab ich den Seminarband Die Köpfe der Hydra zur Hand. Da bespricht Wolfgang Döbereiner genau diese Ausweglosigkeit, die gegeben sein kann.
Zitatauszug : S.124 - 125 ... wenn man in das Falsche hineingeboren ist, muß man das Falsche erfüllen und ertragen, um etwas heraus wachsen zu lassen Man kann sich aus dem Falschen nicht heraus entscheiden, man muß heraus wachsen. Während man das Falsche erträgt, muß man aus dem Ertragen des Falschen eine neue Welt entstehen lassen. - Begriffen?
Eine gewachsene Welt ist sie nur, wenn ich das Falsche akzeptiere. Sie kennen doch den Spruch: "Die richtigen Wege zweigen von den falschen ab." Und da braucht keiner in Gewissensnot zu kommen, wenn er es ertragen und akzeptieren muß, daß die Welt unvollständig ist. Er muß die Erfahrung der Unvollständigkeit machen, die ihm deshalb weh tut, weil die Erfahrung der Unvollständigkeit die Erfahrung der Trennung vom Himmel ist.