Sie hat da einen tropischen AC um die 7 Stier. Eine Begründung liefert sie nicht - das wäre aber angesichts der Tatsache, dass nicht einmal der Tag der Geburt ganz gesichert ist, doch wohl angezeigt gewesen - ?. Womit nicht gesagt sein soll, D.Houldings Beethoven-Horoskop sei unrichtig.
Gesichert ist nur der Eintrag ins Taufregister: 17.12.1770. I.d.R. wird von den Biographen der 16.12. als Geburtstag angenommen.
Dass B. einen tropischen Stier-AC haben soll, ist schon häufiger behauptet worden. - Mit Blick auf die Statur Beethovens? Der erkennbare Stiernacken? Oder mit Blick auf die Musik, die ja eine deutliche Klangmassierung anstrebte, damit auch die Revolutionierung des Orchesterklanges bewirkte?
Vielleicht erbringt das indische Bild mehr Klarheit, kann evtl. die Uhrzeit bestätigen - in etwa zumindest.
AC 17 Widder / SO 4 Schütze / MO 27,5 Skorpion / MA 2 Zwillinge / MER 2 Schütze / VE 6 Steinbock / SAT 25 Krebs / Rahu/Ketu 6 Skorpion bzw. Stier
Beim Tod der Eltern ist im Jyotish meist die Achse 3-9 angespraochen:
Seit Frühjar 1781 läuft das VE-Mahadasa. VE ist als Regent über 2 und 7 Maraka- "todbringender" Planet. Die Mutter stirbt am 17.7.1787 - da läuft VE/MA - mit MA in drei, zudem wird über den MA der MO ("Mutter") im Skorpion in acht ausgelöst.
SO/JU/ME stehen im Nakshatra Moola - dass Beethoven die Musik seiner Zeit in ungeahnter Weise revolutionieren sollte, ist da nur zu verständlich. Doch JU und SO in neun gelten grundsätzlich als ungünstig für den Vater des Nativen. Dies war hier offenkundig der Fall: das Verhältnis von vater und Sohn war wohl nach allem was man weiß ein schwieriges. Zwar hat der Vater das Talent des Sohnes erkannt und gefördert, dies aber mit drastischen Mitteln (auch Prügel). Der Vater trinkt viel, am Ende zuviel, verliert seine Arbeit und stirbt (kurz nach der Ankunft seines Sohnes in Wien) im Dez. 1792. Dies lief unter VE/JU.
Im SO-Mahadasa (3/1801 - 3/1807) bricht sich das Genie Beethovens endgültig Bahn. Und gleichzeitig - auch hier die Prüfungen durch Mula - sieht sich Beethoven in schwerste Krisen gestürzt: 1801, das berühmte "Heiligenstädter Testament": Beethoven spricht offen über seine beginnende Ertaubung, die ihn an den Rand des Selbstmordes treiben wird.
Man müsste dies nun en detail durchlaufen - auch mit Blick auf das kompositorische Werk. Auch hier stimmen die Korrelationen - so setzt das Beethovensche Spätwerk mit dem Mars-Mahadasa 1817 ein (die berühmten letzten Klaviersonaten, die ersten der nicht minder berühmten späten fünf Streichquartette. Der Regent des achten Hauses, MA, ist Lagnesh (Ac-Regent), als solcher Wohltäter. Mit MA löst sich wieder der MO in 8 aus Konj. Rahu aus: hier zeigt sich eine klare Entsprechung zu den ans Unheimliche reichenden Variationen und zu den bis dahin ungeahnten thematischen Verwandlungen (z.B. die "Diabelli-Variationen", oder die letzte Klaviersonate, Opus 111, 2. Satz. - Das in tiefste Abgründe hinabreichende Adagio der "Hammerklaviersonate" scheint mir eine eine "1 zu 1" -Umsetzung der MO/Rahu -Konj. im Skorpion in acht.).
Also, es spricht doch etliches dafür, dass D.Houlding mit ihrer Zeit in etwa oder gar ganz richtig liegt.
(Was das Navamsa angeht, bin ich mir nicht sicher - ein, zwei Minuten früher, und dann befindet sich der AC im vorhergehenden Zeichen. Da wären witere Untersuchungen möglich - auch der Einbezug anderer Vargas.)
Kommt mir total stimmig vor. so negaiv würde ich aber die Besetzung des 9. Hauses nicht sehen. Sonne aus 5 und Jupiter im eigenen Zeichen. Beethoven hat oft was Heroisches, fällt mir dazu ein. Halt die Eroica. Am wenigsten gefällt mir die Mars-Merkuropp. Sepp
Hallo Sepp, d'accord, auch mit Blick aufs "Heroische" - welches aber vor allem den "mittleren" Beethoven näher bestimmt. Es bleibt aber durchweg bis in die 9. Sinfonie der idealistische Impetus erhalten. Das 9. Haus hat natürlich ein enormes Potential, du sprichst es an ... das müsste man näher ausführen. Mir ging es zunächst einfach um die Frage, ob D.Houlding mit ihrer Zeitfixierung (einigermaßen) richtig liegt. Und da denke ich schon, dass ihr Horoskop verlässlich scheint - wenn auch nicht unbedingt gradgenau.
Ich hab bei Schellenbeck nachgekuckt: 2. Haus und Jupiter regieren über Gehör. 2. Haus mit Ketu und Maraka. Jupiter steht in einem 6 / 8 Verhältnis zu Haus 2. Weiß nicht, ob das für Taubheit reicht. Sepp
Hallo Sepp, scheint mir stimmig: Das erwähnte Heligenstädter Testament stammt aus dem Jahr 1801 - Beginn des SO-Maha_Dasa. Aber die ersten alarmierenden Hinweise zeigten sich bereits zum Ende des VE-Maha-Dasa. Und Ketu ist das letzte Bhukti, das dem Wechsel ins SO-Mahadasa vorausging. Das war ein ein Prozess, der sich über Jahre hinzog - vorübergehend auch einmal sich verlangsamte. Aber Ketu regiert ja Moola - war also über das gesamte SO-M.D. wirksam. Grüße, Klaus
Noch einmal ein Blick auf Beethoven, die Hammerklaviersonate betreffend. Ja, D.Houlding dürfte richtig liegen.
Ich halte ja nicht viel von Rektifizierungen etc - aber das hier scheint wirklich plausibel. Ab Frühjahr 1817 lief da demzufolge das Mars-Mahadasa. Die Hammerklaviersonate wurde komponiert im/ ab Herbst 1817. MA als Lagnesh (=AC-Herrscher) ist ungeachtet seiner Stellung immer "positiv". MA aspektiert 9 und 10. Oft heißt es ja, die größte aller Beethoven-Sonaten sei definitiv opus 111, Sonate nr 32, die letzte, dort spezifisch der zweite Satz, die Arietta. Deren Rezeption nicht zuletzt mit mythisierendem Glanz versehen durch die poetisierende Deutung in den berühmten Passagen in Th. Manns "Doktor Faustus". Aber wie dem auch immer sei - das Adagio sostenuto der Hammerklaviersonate, mit ungeheurer Ausdrucksintensität, ist und bleibt an Tiefgründigkeit unübertroffen. Man hüte sich vor Superlativen - aber was will man sagen ob der dort erscheinenden Ausdruckswelten? Manchmal tut es ja gut, der Begriffe beraubt zu sein, zur Sprachlosigkeit verurteilt zu sein.
https://www.br-klassik.de/themen/klassik...sonate-100.html Zitat daraus: " Im großen Adagio sostenuto, den der Musikschriftsteller Wilhelm von Lenz treffend ein "Mausoleum des Kollektivleids" nannte, erreicht die Sonate ihren Schwerpunkt. Wut, Klage und Trost – die Gefühlspalette ist im Adagio sehr reich." Tja,auch das ist nur eine der möglichen Versprachlichungen der Sonate. Ich glaube, die Sonate transzendiert letztlich auch die eben genannten Gefühlsqualitäten. Sie bleibt wohl ein nicht auszulotendes Rätsel. Womit man denn wieder Gefahr läuft, zurück zu kommen aufs Thema der "absoluten Musik". Davon lass ich dann - auch mit Blick aufs Thema des Threads - doch lieber die Finger. Wiewohl es doch mal interessant wäre, dem Thema der "absoluten Musik" astrologisch nachzugehen - war ja ein diskursives Dauerthema des 19. Jahrhunderts
das Adagio ab 12:44 - für das was da ab 20:12 cont. läuft: Da gilt wohl Goethes resignierendes Wort "Wir haben keinen Begriff des Entstehens."
I.Levit am Piano, hat kürzlich seine Gesamteinspielung der 32 Sonaten Beethovens vorgelegt.
Levit im Gespräch kürzlich mit der "Zeit":
ZEIT: Sie müssen sich entscheiden: Ihre Lieblings-Beethoven-Sonate?
Levit: Hammerklaviersonate.
ZEIT: An welcher Beethoven-Sonate haben Sie als Pianist am längsten gearbeitet?
Levit: Hammerklaviersonate.
ZEIT: Welche Beethoven-Sonate ist für Sie die körperlich anspruchsvollste?
Levit: Hammerklaviersonate. Ich habe vor sechs, sieben Jahren die Arbeit an Opus 106 begonnen. Es ist die mit einem gewaltigem Abstand anspruchsvollste Sonate von allen. Punkt. Basta. Es ist wirklich eine Grenzerfahrung, was die manuelle, die körperliche, die emotionale Beanspruchung betrifft. Es geht nichts drüber. Mich hat kein anderes Klavierwerk – vielleicht noch die Diabelli-Variationen – so bewegt, verändert, berührt. Und zwar permanent. Ich sage: Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht über die Hammerklaviersonate nachdenke. Woran das liegt? Da könnte ich mich jetzt hinsetzen und ein Buch darüber schreiben. ___________________
Also - um an den Anfang zurückzukehren - D.Houlding dürfte richtig liegen. Kommt selten bei mir vor, dass ich eine Rektifizierung ex nihilo akzeptieren kann. Hier kann ich's.
2020 - Beethoven-Jahr, 250. Geburtstag - da wird einiges zu lesen und zu hören sein (und hier und dort gewiss auch Opus 106 ...)
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10.01.2017 10:48 (zuletzt bearbeitet: 10.01.2017 10:53)
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