Eine meiner liebsten Methoden der Untersuchung ist der Vergleich Radix mit Sonnenbogen oder 1 Grad/1Jahr vorgeschoben. Nun weicht das mit zunehmenden Alter ab. Welche Erfahrungen habt ihr mit diesen Methoden und welche, wenn, benutzt ihr. Die Frage hat nach meinem Verständnis was prinzipielles,weil die Astrologie öftermal zwischen astronomischer Realität (Sonnenbogen) und "mathematischer Eindeutigkeit", so einer Art von pythagoreischem Ansatz, (1 Grad) ,ich kanns nicht besser ausdrücken, schwankt. Kann sein, dass das eine blöde Frageist, Trotzdem stell ich sie mal. Grüße, Sepp
Deine Frage ist gewiss nicht blöd. Beide Methoden funktionieren. Der Sonnenbogen ist eine Direktion und diese beruht nicht auf natürliche Planetenbewegungen, wie wir wissen. Warum sie funktioniert ist mir bis heute nicht erklärlich. Wie Du richtig bemerkst hast gibt es darin Unterschiede innerhalb dieser Methode. Wobei nicht nur die jeweilige Bewe- gungsabläufe der Sonne Änderungen durch Lebensalter erfährt, sondern, dass Geburtstage wo die Sonne langsamere Bewegungen vollführt als es ihr Bewegungsdurchschnitt hergibt. Dennoch spielt dies merkwürdigerweise keine Rolle.
Dies ist auch in der Methode 1 Grad, 1 Jahr zutreffend, weil die Sonne in ihrem Rundlauf um den Tierkreis unterschiedliche Zeiten braucht um 1° zu durchmessen. Auch das scheint nicht wirklich Deutungsänderungen hervorzurufen. Das wird wohl ein Geheimnis der Sterne bleiben. Diese Me- thode hat Ähnlichkeiten mit der nachfolgend beschriebenen.
Ich selbst arbeite am liebsten mit der Methode 1 Tag, 1 Lebensjahr, die auch unter Sekundär Pro- gression bekannt ist. Da arbeite ich mit wirklichen astronomisch nachvollziehbaren Fakten. Vor allem in der Geburtszeitkorrektur finde ich Tag gleich Jahr sehr gut. Ich empfinde diese Methode am „ehrlichsten“, weil sie mir als wirklich erscheint.
Vielleicht wohnen in den unterschiedlichen Methoden spirituelle Bewertungsunterschiede inne. Dies alles sind doch astrologische Werkzeuge die zu handhaben gekonnt sein müssen, ähnlich einem Handwerker der das richtige Werkzeug aus seiner Kiste wählt. Aber mir selbst ist es bis- lang nicht schlüssig signifikante Deutungs-Unterschiede dieser Werkzeuge festzustellen. Gruß, Franz-Josef
www.fjs-astrologie.de Publikation Chiron Verlag "Würden und Schwächen in der Traditionellen Stundenastrologie"
Franz- Josef, herzlichen Dank für die ausführliche Antwort. Vielleicht wird meine Frage klarer, wenn ich den Hintergrund andeute. Sowohl Sonnenbogen als auch 1Gradbewegung sind natülich sehr langsam. D.h. AC, MC oder Planeten bleiben lange in einem Zeichen. Ich habe nun öfter festgestellt, dass bei Zeichenwechsel, z.B. des AC oder seines Herrschers, oder bei Konjunktion des vorgeschobenen Planeten mit Häuserspitzen doch signifikante Veränderungen zu beobachten sind. In meinem persönlichen Fall liegen Sonnenbogen und 1 GRad mehr als 2 Grad auseinander, also 2 Jahre bis der AC das Zeichen wechselt. Drück ich mich verständlich aus. Das macht schon was aus. Deshalb die Frage. Grüße, Sepp
Auch in deinen Überlegungen gibt es die Qual der Wohl zwischen "wirklich" und symbolisch. Dasscheint ein grundsätzliches Problem zu sein.
zunächst wurde der Sonnenbogen als einer der vielne Zeitschlüssel für die Primärdirektionen verwendet.
Ende des 19. Jahrhundert suchte man nach einer deutlich einfacheren Direktionsmethode und entwickelte die Technik des Verschiebens der Sonne zusammen mit dem im Übrigen unveränderten Radixhoroskop um den Sonnenbogen unmitelbar auf der Ekliptik.
Den schon bei den Primärdirektionen bestehen Streit, ob ein allgemeiner Schlüssel oder ein individueller Schlüssel zu verwenden sei, entschied Alfred Witte dann durch seine Forschungen dahin, daß der individuelle Fortschritt der Sonne in Tagen nach der Geburt für die jeweiligen Lebensjahre verwendet werden muß.
Ein Tag entspricht symbolisch einem Jahr, aber der Fortschritt der Sonne ist eben nicht immer gleich und sollte individuell auf den Geborenen abgestimmt sein. Eben so, wie seine Radixsonne sich tatsächlich durch die Ekliptik bewegt.
In der Hamburger Schule wird ausschließlich dieser wahre Sonnenbogen angewandt, denn die Abweichung kann sich im Verlauf des Lebens durchaus so deutlich bemerkbar machen, wie du es schilderst.
ja, die Unterschiede zwischen Sonnenbogen und 1°/1Jahr habe mich auch schon früher beschäftigt. Das liegt in der Natur der Methoden. Irgendwann würde ich an Deiner Stelle mich für eine der 3 Me- thoden wie in #2 erwähnt, entscheiden. Wenn Du das nicht tust wirst Du weiterhin mit dem Problem beschäftigen müssen. Da ich wie erwähnt das Problem kenne, war es für mich Grund genug mich den Sekundär Progression zuzuwenden, weil die Methode aus meiner Sicht reale Grundlagen hat. Grüße, Franz-Josef
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Hallo Sepp, ich finde, daß ist eine Sache, die man nur mit Beobachtung und Vergleichen für sich entscheiden kann, welcher Methode man den Vorzug gibt. Mit den Primärdirektionen verhält es sich ja ähnlich, die weichen auch ab mit zunehmendem Alter. Am Besten sammelt man diesbezüglich Erfahrung mit dem pers. Horoskop und dem Nahestehender, wo man weiß, was grad los ist. Ich mach das halt in Kombination mit GSPs und harten Asepkten zu Radixplaneten, weniger Häuserspitzen.
Liebe JZM, ich hab deine Position schon gelesen, verstehe sie so, dass du die 1 Grad Option ablehnst. Ich weiß nicht so genau, ob das so beliebig sein kann, denn folge ich Elisabeths Vorschlag, das auf persönlich Horoskope anzuwenden, dann passiert was eben zu einem Zeitpunkt x oder ein paar Jahre später. Tertium selten datur. DAs Gundproblem scheint noch nicht angesprochen oder wie bei JZM klar entschieden. Er ist für das real Astronomische, wie eben die Hamburger. Die Astrologie hat aber auch diese pytagoreische Mechanik, wie bei Profektionen ect., wenn ichdie überhaupt kapiere. Mal kucken, Sepp, vielleicht fällt mir ein Beispiel ein. Guppenschicksalspunke scheinen mir auch eine gute Methode zur Verfikation zu sein.
Zitat von JZM im Beitrag #4In der Hamburger Schule wird ausschließlich dieser wahre Sonnenbogen angewandt, denn die Abweichung kann sich im Verlauf des Lebens durchaus so deutlich bemerkbar machen, wie du es schilderst.
Hallo Sepp,
es ist doch eigentlich ganz einfach, eben weil sich der wahre Sonnenbogen so deutlich unterscheidet. Vergleiche einfach die wesentlichen Ereignisse deines Lebens mit beiden Techniken, und du wirst sehen, daß der wahre Sonnenbogen eben auch der Praxis entspricht.
Die Theorie: Symbolisch wird ein Jahr einem Tag gleichgesetzt. Dann muß aber auch der tatsächliche Tag zugrundegelegt werden, und nicht irgendein abstrakter Wert, der Durchschnittswert von einem Grad.
Grundlage des wahren Sonnenbogens ist der sekundär-direktionale Wert der Sonne, das ist der Wert, den sie konkret an einem Tag tatsächlich zurücklegt, und beide Werte sind identisch mit dem Direktionsbogen der Sonne bei den Progressionen. Niemand käme aber bei den Progressionen auf die Idee, die Sonne um einen Durchschnittswert zu dirigieren. Es wird vielmehr der tatsächliche Weg der Sonne, den sie an den speziellen, den Lebensjahren entsprechenen, Tagen zurücklegt, genommen.
Beim wahren Sonnenbogenhoroskop und beim progressiven Horoskop sind die Stände der Sonne daher identisch. Der Unterschied besteht darin, daß beim progressiven Horoskop auch die Stände der Planeten den Ständen der Planeten an dem jeweiligen Tag entsprechen, beim Sonnenbogenhoroskop aber die Radix unverändert mit der progressiven Sonne ekliptikal vorgeschoben wird.
.....auch ich ziehe den Sonnenbogen der 1° Direktion vor und habe seit Jahrzehnten beste Erfahrung damit gemacht.
Was JZM erläutert ist richtig.
Die eher gröbere 1° Direktion kommt bei mir nur zum Einsatz, wenn nur eine Horoskopzeichnung da ist und kein Computer zur Hand.
Auch da nähre ich mich dem wahren Sonnenbogen an, indem ich aufs Geburtsdatum schaue. Ist es Sommer muss der Bogen etwas kürzer sein , im Winter länger und im Frühling und Herbst gehts grad so.
Nun ist es auch so, daß die Wirksamkeit des Sonnenbogens von allen Direktionsarten am besten dokumentiert ist.
In den guten wie auch schlechten Jahrgängen der Hamburger Hefte sind hunderte Beispiele zu finden, in denen der Sonnenbogen erfolgreich und genau eingesetzt wurde.
Eine solche Fülle an belegten und funktionierenden Beispielen können die anderen Direktionsarten nicht vorweisen.
LG glomph
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Für mich funktioniert 1°/Jahr wunderbar. Es gibt ja GSP wie z.B. Neptun-Saturn oder Saturn-Mondknoten usw., also die sind ja unverwechselbar und damit lassen sich ja auch Korrekturen bis auf die halbe Minute genau machen.
Wie berechnet man denn den Sonnenbogen, wenn der unregelmässig läuft? Oder geht das nur mit einer entsprechenden Programmfunktion?
Für die Berechnung benötigst du eine Ephemeride für ein beliebiges Jahr.
Nach der Regel 1 Tag gleich 1 Jahr zählst Du für die Jahre des Lebensalters, für das du den SoBO berechnen willst, die Tage ab dem Geburtstag in der Ephemeride ab.
Die Differenz zwischen dem Sonnenstand des aufgefundenen Tages und dem des Geburtstages ist der gesuchte Sonnenbogen für das entsprechende Lebensalter in Jahren.
Für jeden weiteren Monat nach dem Geburtstag addierst du noch jeweils 5 Minuten zu dem gefundenen Sonnenbogen.
Ansonsten ermöglichen die meisten Programme die Berechnung auch des 'einzig' wahren Sonnenbogens.
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