"Die Natur liebt es, sich zu verbergen." - Das ist die Sentenz 123 B von Heraklit.
Womit dann auch implizit die Frage nach der Wahrheit gestellt wird - sofern diese sich richtet auf "Natur" (wobei das, was "Natur" sein mag, näherer Erläuterung bedürfte). Ich kann kein Altgriechisch, weiß nur, dass "Wahrheit" dort "aletheia" bedeutet. Aletheia = "Unverborgenheit" - laut Heidegger. Wer Heidegger etwas näher kennt, der weiß, dass der Begriff dort - u.a. in der Beschäftigung mit Platon - eine zentrale Rolle spielt: http://www.galerie-baal.de/blog/think/wa...heit-des-seins/ Nach Heidegger haben wir es da mit einer Wechselbewegung zu tun: Wahrheit äußert sich im Wechel von "bergend - entbergend" (Der Berg birgt.) Nun ist die "Natur" im Zuge der Selbstverbergung recht trickreich: Es ist nicht etwa so, dass sie verschwindet. Im Gegenteil: sie "diversifiziert" sich - verbirgt sich hinter zahllosen Phänomen. Der Inder, aus der Sicht des Hinduismus (wohl auch der Buddhist) würde sprechen von Maya.
In der Physik: Je mehr sich diese der subatomaren Welt zuwendet (z.B. bei CERN), desto differenzierter zeigt sich diese. Gesucht wird nach den "letzten" Bausteinen der Materie. Die Natur aber antwortet, indem sie fortwährend neue Elementarteilchen produziert, das Bild also zunehmend irrealer gestaltet. Sie offenbart Vielfalt - hinter der sie dann verschwindet, ungreifbar wird.
Mein Verdacht: Unterliegen wir in der Astrologie evtl. einem analogen Sog? Will sagen: Bringt uns die fortwährende Verfeinerung des zur Verfügung stehenden Instrumentariums der "aletheia" näher? Oder droht auch hier, durchaus vergleichbar dem Geschick der neuzeitlichen Pysik, die genannte Ambivalenz der Selbstmitteilung der "Natur"?
Das sind die Splitter - die Zersplitterungen des Spiegels in immer kleinere Teilchen und Fragmente - so was ist endlos (unendlich wandelbare Energie)
oder anders ausgedrückt: das Zerbrechen der Gefäße (Kelim)
Die Wahrheit ist UNTEILBAR, da sie ewig ist. Sie ist auch nicht sozial verteilbar, genauso wenig wie die Gestalt.
Sicherlich kann es einen gewissen Sinn machen, die astrologischen Methoden zu verfeinern, zumal uns in der Neuzeit die Computer zur Verfügung stehen, mit denen das ruck-zuck geht.
Wir sollten dabei aber auch bedenken, daß es in der Natur der "Schlange" (=Maya) liegt, sich stets verlängern zu wollen.
Klaus, erschwerend kommt dann hnzu, dass von dem unendlich verfeinerten Instrumentarium dann nur ein Ausschnitt benutzt und verabsolutiert wird, ohne Rückbezug auf eine wie immer geartete Basis. Sepp
Die Frage ist ob die Natur von sich aus ein Interesse hat sich zu verstecken? Warum sollte sie das tun? Wer oder was sich verstecken will tut dies doch deshalb um verborgen zu bleiben, um sein Wesen nicht zu offenbaren.
Die Natur als schöpferische Beigabe des „Ursprungs von Allem was ist" wurde dem Menschen zur Verfügung gestellt um sein physisches Leben zu bewerkstelligen und seine geistige Reife fortzusetzen. Warum sollte sich die Natur vor dem Menschen verstecken? Dass die Natur mit ihren Gesetzen den längeren Hebel in ihrer Hand hält könnte es ihr doch gleich sein ob der Mensch sich ihr untertan macht oder missbraucht. Dem Menschen werden die Folgen seines Handeln in jedem Fall zur Kenntnis gebracht.
Wenn also Jemand meint die Natur ließe sich nicht in ihre Karten schauen, was bringt dieser dann damit zum Ausdruck? Ärgert es ihn, dass er nicht alles ergründen kann und gibt dann der Natur die Schuld sich ihm ge- genüber zu verbergen? Oder begreift er, dass die Verstandesleistung des Menschen nie ausreichen wird die Natur mit ihren Gesetzen verstehen zu können.
Im Buch Genesis steht irgendwo die Aussage „Macht Euch die Erde untertan…“ Wie versteht dies der Mensch? Muss oder soll ich über die Erde herrschen, ist sie mir untertan? Die Natur ist für den Menschen geschaffen worden, ihm zur Verfügung zu stehen, sie ist dem Menschen dienlich, wenn er sie zu nutzen versteht. Da meine ich könnte sich ein Übersetzungsfehler eingeschlichen haben, dergestalt, das es auch hätte heißen können „Macht Euch der Erde untertan…“
Das wäre eine Aufforderung die Naturgesetzte und alles Lebende zu achten, was eigentlich zu des Menschen Schutz wäre. Insgesamt bin ich nicht der Meinung, dass sich die Natur versteckt. Sie wird sich im Laufe der Zei- ten, wenn der Mensch seine Erkenntnisse erweitert, ihre Geheimnisse preisgeben, zur rechten Zeit. Das gilt auch uneingeschränkt für die Astrologie.
LG. Franz-Josef
www.fjs-astrologie.de Publikation Chiron Verlag "Würden und Schwächen in der Traditionellen Stundenastrologie"
Natur (lateinisch natura von nasci „entstehen, geboren werden“, griech. semantische Entsprechung φύσις, physis, vgl. „Physik“) bezeichnet in der Regel das, was nicht vom Menschen geschaffen wurde. wiki
"Was nicht vom Menschen geschaffen wurde"...das war in etwa ein Teil der Antwort von dem, was mich bereits eingangs dieser interessanten Ideengalerie zum Verweilen brachte. Wenn man nachts allein im Wald ist ohne den Schutz von Menschenwerk bei ungünstiger Wettervorhersage, prägt sich das physisch sehr nachhaltig ein. Ich habe nicht den geringsten Zweifel, daß sämtliche Vorgänge in dieser so gemeinten Natur unsere Hirnrinde reizen sollen, um in dem physischen Walten der Weltkräfte symbolisches zu entdecken für die Deutung eigener innerer Konflikte und Ängste, welche fortwährend 'Kultur' schaffen als Gegenwehr. Jedes Jahr lassen die Laubbäume ihre Blätter fallen. Grau und fahl lassen sie den ebensolchen Himmel auf uns herabkrachen. Millionenmal sind sie im Frühjahr wiedergekommen und trotzdem vermögen wenige die Zirkularitäten ihres Daseins auch nur zu erkennen. Als ich einmal gravierende Transite hatte auf die Klumpung um meine Jungfrausonne, kamen Ameisen bis in den vierten Stock meiner Innenstadtwohnung, um mir einen Vorgeschmack darauf zu geben, daß meine Fischetarnung komplett auffliegen wird, in der ich bis dahin ein bequemes Leben gefunden hatte.
So weit ich weiß oder vielleicht ist das gar Konvention, ist Natur dem Neptun zugeordnet, was ich gut nachvollziehen könnte. Dazu gehört auch der Instinkt an der Rückseite von Mars. Chaos, Dschungel, das Milieu alles Ein-Geborenem.
Die Natur hat jedenfalls guten Grund, sich zu verbergen. Nur jemand, der dahinterblickt, wird es so darstellen, als hätte sie Spaß daran. Hinter der Maya ist ja solch eine Unordnung, daß man sich alles zerbrechen kann, vor allem den Kopf. Nein, sie muß natürlich verbergen, da das Heil, welches ein Suchender in ihr finden kann, auf zu einfachen Wegen verfehlt wird.
Unter "Natur" würde ich gerne das Wesen der Dinge verstehen. Diese sind mit Beginn in der Zwillingsepoche - 600 Jahre vor 1967 - in ihre Bestandteile zerlegt worden. Der Zwilling erforscht den Umraum. Dies Epoche ist gekennzeichnet vom abendländischen Schisma und in der Folge der Gründung von Universitäten, die die Klöster als Orte der Bildung ablösten.
Dadurch ist die Erfahrbarkeit des Wesen - tlichen verstellt, die rückwärtige Nabelschnur ist von Vorstellungen besetzt, das Eigentliche nicht mehr erkennbar, oder sehr erschwert.
Was die Methodenkanon der Astrologie angeht, so frag ich mich schon zuweilen, was die x-te Direktion oder Progression bringen soll, wenn sie nicht in Bezug gesetzt wird zu einem Inhalt, oder wenn ich Horoskope sehe mit zig-Elementen darin, wo dann im Innen ein Verbindungsgeflecht gezeichnet ist, die jeden Überblick auf das Wesentliche verstellt.
Und was die sogenannten Naturgesetze angeht, so gibt es die nicht, denn Gesetze werden von Menschen gemacht, um das Zusammenleben zu regeln, also auch Zwilling.
Zitat #7: "Und was die sogenannten Naturgesetze angeht, so gibt es die nicht, denn Gesetze werden von Menschen gemacht, um das Zusammenleben zu regeln, also auch Zwilling."
Menschen können keine Naturgesetze machen; sie können sie bestenfalls beschreiben in dem Umfang der ihnen von ihrer Verstandeskapazität erlaubt wird. Wie oder Was oder Wer hat die Gravitation, Schwerkraft begründet? Beschreiben kann man sie wohl aber Installieren kann der Mensch Derartiges nicht. Vielleicht sollte zuvor geklärt sein was man unter Naturgesetze versteht?
Menschen erlassen Gesetze um ein gedeihliches Miteinander zu regeln. Das sind Verabredungen. Manche nennen es Gesetze. Dann sind Naturgesetze etwas anderes als die Gesetze die Menschen untereinander verabreden.
Zitat #7 "Was die Methodenkanon der Astrologie angeht, so frag ich mich schon zuweilen, was die x-te Direktion oder Progression bringen soll, wenn sie nicht in Bezug gesetzt wird zu einem Inhalt, oder wenn ich Horoskope sehe mit zig-Elementen darin, wo dann im Innen ein Verbindungsgeflecht gezeichnet ist, die jeden Überblick auf das Wesentliche verstellt."
Das ist eine Aussage die bei mir offene Türen einrennt. Es gibt so viele Methoden die alle in der Metagnose zuweilen Ergebnisse erzielen die dann aufmunternd glauben lassen dass sie auch prognosetauglich seien. Wer sagt denn, welche Zeiten zu untersuchen sind um ein Ereignis vorherzusagen? In jedem Forum sind die Metagnosen in der Überzahl, Prognosen fristen ein jämmerliches Dasein. Es ist hinreichend klar, dass Metagnosen hervorragend geeignet sind die Deutungsweisen für Prognosen zu erkennen und zu lernen. Bestandsaufnahmen aus dem Radix um Wesensmerkmale des HE zu erkennen sind verdienstvoller Umgang mit dem Horoskop; ich meine verdienstvoller als das Zukünftige zu ergründen, denn es kommt ohnehin. Wer hat sich schon vorher gewappnet auf eine Arbeitslosigkeit in kommenden Jahren vorzubereiten? Wer hat freiwillig seine Lebensverhältnisse frühzeitig geändert um sich einer in kommenden Jahre festzustellende Krebserkrankung vorzubereiten? Alle diese Überlegungen lassen die Methoden merkwürdig erscheinen. Hinzu kommen die immer neu hinzukommenden künstlichen Faktoren die niemand kennt, niemand je gesehen hat und denen keine Deutungstradition eigen ist.
Ich habe in den letzten Jahren den Eindruck gewonnen, je weniger Astrophile von der ursprünglichen Astrologie verstehen, je mehr lechzen sie nach neuen Dingen von denen sie glauben sie könnten dann bei der Deutung Hilfestellungen bieten. Dies führt unweigerlich zu Frustration im Umgang mit der Astrologie.
Methode ist ein Begriff der bei unterschiedlichen Bedingungen angewandt immer das gleiche Ergebnis zeitigt. Methode ist ein Synonym für Zuverlässigkeit. LG. Franz-Josef
www.fjs-astrologie.de Publikation Chiron Verlag "Würden und Schwächen in der Traditionellen Stundenastrologie"
Zitat von Theresa im Beitrag #2 Das sind die Splitter - die Zersplitterungen des Spiegels in immer kleinere Teilchen und Fragmente - so was ist endlos (unendlich wandelbare Energie) oder anders ausgedrückt: das Zerbrechen der Gefäße (Kelim)
Die Zersplitterung liegt in der Weise unseres Vorgehens schon begründet, weil immer nur auf funktionaler Ebene, gemäß dem naturwissenschaftlichen Weltbild, mittels des Intellekts, gesucht wird. Solange wir die Dinge be"greifen" wollen, müssen wir sie teilen, ansonsten kann der Intellekt nicht damit operieren. Da Menschen Erschaffende sind, und auch Bestimmende, erschaffen wir dadurch neue Welten, immer wieder, ohne Ende, wenn wir nach weiteren funktionalen Ursacheketten suchen. Dem ergänzend zur Seite steht der Wunsch die "Weltformel" zu finden, eine Formel, die alles erklärt. Da das Suchen immer nur in der Erscheinung verbleibt, verkommt der Wunsch nach Einheit zur Weltformel.
Um im Bild zu bleiben: Wir zerstören den Spiegel, weil wir glauben dadurch dem Wesen des Gespiegelten näherkommen zu können. Erst wenn wir den Spiegel Spiegel sein lassen, ihn ganz lassen, in Heideggers Worten wir die Dinge als Dinge (=> Heidegger, Ding von Thing=Versammlung) anerkennen in denen sich die vier "Ursachen" versammeln dann wird es kein Splittern mehr geben. (der Gegensatz dazu: die Dinge als Produziertes zu begreifen, das unserem Verfügen, unserem Verbrauchen können und dürfen unterworfen sind)
Dann sprechen die Dinge auch zu uns, die Dinge offenbaren sich selbst, sie zeigen sich in ihrem Wesen, aber nicht weil die Dinge das von sich aus tun, sondern weil wir als Menschen eine den Dingen entsprechende ... tja, welches Wort hier setzen? Erkenntnisfähigkeit, Wahrnehmung? haben.
Wir können damit "hinter" die Dinge sehen, was so in dieser Formulierung ja nur in einem Weltbild gesagt werden kann, dessen insgeheimes Axiom die Teilung ist. (gleiches scheint "Natur verbirgt sich" anzueuten. Das ist m.E auch der Fehler, wenn man von Maja spricht... die "Welt" ist nur dann ein Schleier, wenn man ein Dahinter annimmt, auf das wir keinen oder nur schwer Zugriff haben).
Im Gegensatz zu einem Weltbild der Teilung, steht eines wie es Döbereiner stellenweise beschreibt: Die Dinge direkt und ganz unverblümt als Erscheinung (Qu1) des Wirklichen (QIV) zu erfahren. ~ Die Zersplitterung macht natürlich vor den Astrologen nicht halt. Die Suche nach der einen, der richtigen Methode. ~ Der Computer kaschiert nur unser Unvermögen zu verstehen. Wenn man liest, was Döbereiner in der Verbunddeutung allein nur aus der Lage des Verbundes und der Stellung der Sonne ableitet.... "A fool with a tool remains a fool" ~ Gehört nicht zum Thema: Was es in dieser unserer Zeit auszuhalten gilt, ist, daß wir weder zurück in den Mythos können, noch in den Intellekt, dass wir uns der Misere bewußt sind, ohne eine Lösung zu haben. Das ist der eigentliche Schmerz, die Geburtswehen einer neuen Zeit. Manche wollen zurück in den Mythos, manche in den Intellekt. Beides ist unbefriedigend. Das Neue ist noch nicht sichtbar.
Zitat von Wolfgang im Beitrag #11 ~ Gehört nicht zum Thema: Was es in dieser unserer Zeit auszuhalten gilt, ist, daß wir weder zurück in den Mythos können, noch in den Intellekt, dass wir uns der Misere bewußt sind, ohne eine Lösung zu haben. Das ist der eigentliche Schmerz, die Geburtswehen einer neuen Zeit. Manche wollen zurück in den Mythos, manche in den Intellekt. Beides ist unbefriedigend. Das Neue ist noch nicht sichtbar.
Hallo Wolfgang und alle,
Das sind die Gedanken von Hübner, soweit ich weiß ("Die Wahrheit des Mythos").
Was verstehen wir unter Mythos?
Döbereiner und Otto: Der Mythos ist das Wahre (bzw. unterscheidet zwischen wahr und unwahr) - der Logos das Richtige (bzw. unterscheidet zwischen richtig und falsch)
Die Wahrheit IST: immer, ewig, unvergänglich - so wie wir als Geistwesen (Atman/Puruhsa - Menschensohn/Gottessohn) auch - Geist ex-istiert nicht, heißt veräußert sich nicht. Deshalb gilt JHVH als unaussprechlich (verborgen, unsichtbar), wird der Lieblingsjünger nicht namentlich genannt.
JHVH steht analog für die vier Kausalitäten bzw. den Tetramorph.
Geist ist nicht gleich Gedanke.
Geist generiert Gedanken(wellen) - das ist der Schöpfergott = אלהים
LOGOS: "Richtet nicht, auf daß ihr nicht gerichtet werdet", heißt: die Schöpfung ist sehr gut, da gibt es nichts zu verbessern. Das gilt es zu erkennen.
Maya ist die Identifikation mit dem Vergänglichen (= das Anheimfallen an die "Zauberkunst" (את) Gottes):
Wikipedia: 1. Maya (Sanskrit: माया māyā f.) Zauberkunst (positiv und negativ), Kunst, außerordentliches Vermögen, Wunderkraft, Kunstgriff; List, Hinterlist, Anschlag, Trug, Betrug, Täuschung, Gaukelei; ein künstliches Gebilde, Trugbild, Blendwerk; Name der Mutter Buddhas; (in der Vedanta-Philosophie): Unwirklichkeit bzw. Illusion, durch die man die sinnlich erfahrbare "objektive" Welt für real (im höchsten Sinne) hält und als getrennt von Brahman betrachtet; die verhüllende Kraft Brahmans. Maya als philosophischer Begriff wird auch im Sinne der (unmanifesten) Urnatur (Mulaprakriti) gebraucht.
"Zitat Wolfgang: "Die "Welt" ist nur dann ein Schleier, wenn man ein Dahinter annimmt, auf das wir keinen oder nur schwer Zugriff haben"
Das sehe ich auch so - vedisch: wenn man nur die "objektive" Welt sieht, wie z.B. die Materialisten, die davon ausgehen, daß die Welt aus dem Urknall und Leben aus Materie entstanden ist (=Überwiegen des Intellektes)
Zitat Wolfgang: Dann sprechen die Dinge auch zu uns, die Dinge offenbaren sich selbst, sie zeigen sich in ihrem Wesen, aber nicht weil die Dinge das von sich aus tun, sondern weil wir als Menschen eine den Dingen entsprechende ... tja, welches Wort hier setzen? Erkenntnisfähigkeit, Wahrnehmung? haben.
Vielleicht so: Die Dinge sind in uns und wir in den Dingen
Dann sprechen die Dinge auch zu uns, die Dinge offenbaren sich selbst, sie zeigen sich in ihrem Wesen, aber nicht weil die Dinge das von sich aus tun, sondern weil wir als Menschen eine den Dingen entsprechende ... tja, welches Wort hier setzen? Erkenntnisfähigkeit, Wahrnehmung? haben.
Wir können damit "hinter" die Dinge sehen, was so in dieser Formulierung ja nur in einem Weltbild gesagt werden kann, dessen insgeheimes Axiom die Teilung ist. (gleiches scheint "Natur verbirgt sich" anzueuten. Das ist m.E auch der Fehler, wenn man von Maja spricht... die "Welt" ist nur dann ein Schleier, wenn man ein Dahinter annimmt, auf das wir keinen oder nur schwer Zugriff haben).
Zitat "....Im Augenblick befinden wir uns im Übergang zur 5. Welt. In diesem Zeitalter entwickelt die Menschheit eine neue Ebene des Bewusstseins und des Dienstes an der Natur. Der Schleier zwischen der materiellen und der spirituellen Welt wird dünner. In dieser Zeit können wir einen Quantensprung in unserer individuellen Entwicklung und in unserer Entwicklung als Spezies machen." Alberto Villoldo in „Der Pfad der schamanischen Heilung“ Er schreibt auch von seiner Arbeit in einer Nervenklinik, wo ein Patient ihm verdrängte Erlebnisse aus der Jugend von Alberto mitteilte (Seite 18). Er war in der Psychatrie, weil er viele Menschen mit seiner Gabe erschreckte. Zitat: "Wir sperren Menschen weg, die nicht ins System passen, Menschen, die andere mit ihren Begabungen erschrecken und für die wir keinen Platz in unserer Kultur und in unserer Gesellschaft haben."
Wie definieren wir NATUR, wie definieren wir GESETZ?
Jeder Mensch hat dazu seine eigene Vorstellung und Wahrnehmung. Wenn Menschen Gesetze errichten dann sollen diese Allgemeingültigkeit besitzen, für Jedermann verbindlich. Und sie sollen Beständigkeit besitzen. Denken wir nur an die STVO, die Straßenverkehrsordnung. Sie ist eine Verabredung dahingehend, dass wenn alle Verkehrsteilnehmer sich daran halten, es ein einvernehmliches Mit- einander im Straßenverkehr gibt.
Die Natur, ich möchte sie lieber Schöpfung nennen, funktioniert für uns Menschen ebenfalls, soweit erkennbar, nach Gesetzmäßigkeiten. Diese funktionieren ohne menschliches Zutun, ohne dass sie von Menschen erfunden werden müssten, denn sie waren schon da als Menschen die Erde noch noch besiedelten. Die Naturgesetze haben zumindest für uns Menschen Allgemeingültigkeit und Beständigkeit. Sollten wir diese Gesetze ignorieren oder gegen sie verstoßen, werden wir die Folgen ken- nenlernen.
So habe ich Dich, Theresa, verstanden, als ich Deinen Satz aus #7 las: Zitat: "Und was die sogenannten Naturgesetze angeht, so gibt es die nicht, denn Gesetze werden von Menschen gemacht, um das Zusammenleben zu regeln, also auch Zwilling."
Worin das Mißverständnis endlich lag möchte ich nicht weiter bereden. LG. Franz-Josef
www.fjs-astrologie.de Publikation Chiron Verlag "Würden und Schwächen in der Traditionellen Stundenastrologie"
Zitat von Franz-Josef Schweizer im Beitrag #16So habe ich Dich, Theresa, verstanden, als ich Deinen Satz aus
Das hat zwar die Elisabeth geschrieben, und es handelt sich auch um kein Mißverständnis, es handelt sich um die falsche Sprachverknüpfung, denn die Schöpfung funktioniert nicht.
Zitat von Klaus im Beitrag #1"Die Natur liebt es, sich zu verbergen." - Das ist die Sentenz 123 B von Heraklit.
Womit dann auch implizit die Frage nach der Wahrheit gestellt wird - sofern diese sich richtet auf "Natur" (wobei das, was "Natur" sein mag, näherer Erläuterung bedürfte). Ich kann kein Altgriechisch, weiß nur, dass "Wahrheit" dort "aletheia" bedeutet. Aletheia = "Unverborgenheit" - laut Heidegger.
Wie kommt es, dass die (Alten) Griechen von Unverborgenheit reden, wenn es um den Begriff Wahrheit geht? Sind beides möglicherweise sogar annähernd synonyme Begriffe? Es heißt, der Mensch lüge im Schnitt etwa 75 mal am Tag. Lassen wir einmal offen, ob diese Zahl einigermaßen stimmt oder einfach nur ein Prinzip deutlich macht. Wenn man so etwas zum ersten mal liest, dann beginnt man nachzudenken, auch über das eigene Selbstbild, das so gar nicht zu dieser Aussage passt. Instinktiv ahnt man aber schnell, dass an dieser Aussage durchaus mehr dran ist als einem eigentlich lieb wäre. Fast jeder Mensch tendiert bei solchen Fragen zum Motto "Ich bin anders als die anderen". "Die Hölle, das sind die anderen" ist ein berühmter Satz aus dem Theaterstück "Die geschlossene Gesellschaft" von Jean Paul Sartre. Der Mensch neigt dazu, das Böse, Unreine, Schlechte, Verlogene, moralisch Verwerfliche ausschließlich auf die Welt außerhalb seiner selbst zu projizieren. Die öffentlichen Auseinandersetzungen und Debatten bei der Aufdeckung von politischen und sonstigen Skandalen enthalten immer ein gerüttelt Maß an kollektiver und individueller Projektion. Indem wir uns über Sünden anderer maßlos echauffieren, kehren wir die eigenen vor die Türe. Zwischen beidem besteht manchmal ein kausaler Zusammenhang. Denn der Mensch kennt instinktiv seine innere Wahrheit. Sein Selbstbild lässt sich nicht damit in Einklang bringen. Und doch ahnt jeder, dass die Aussage prinzipiell auch für ihn selbst gilt. Ich erinnere mich an ein kurzes Gespräch mit meinem Chef, das wir vor ein paar Monaten führten. Es ging um politische Themen und er sagte irgendwann im Laufe des Gesprächs etwas, das man oft hört, nämlich, dass Politiker korrupt seien, so als ließe sich vieles, was schief läuft, damit erklären. Ich tat etwas, was normalerweise nicht zu den üblichen Sitten gehört und antwortete spontan aus dem Bauch heraus auf den Satz meines Chefs mit "Du bist doch auch korrupt." Ich hatte ihn damit völlig am falschen Fuß erwischt, sodass er spontan ehrlich antwortete "das ist doch was anderes". Es gibt ein Essay von Vaclav Havel aus der Zeit seines literarischen Widerstands gegen die Diktatur kommunistischer Prägung vor 1989 mit dem Titel "Versuch, in der Wahrheit zu leben." Auch wenn sich das Buch eher auf die politische Ebene bezieht, sich in diesem Rahmen bewegt, ist es tatsächlich mittelbar auch eine Art philosophische und vor allem auch persönliche und sehr ehrliche, seriöse Auseinandersetzung mit dem Thema Wahrheit. Bereits wenn wir die Intimität unserer Privaträume, unseres Hauses verlassen, dann kleiden wir uns in verschiedenen Varianten in einen Schutzmantel der Unwahrheit, versuchen instinktiv der Welt ein X für ein U vorzumachen. Kleidung, Schminke, öffentliches Verhalten. Das hat etwas Rituelles. Wir verhalten uns in unserer privaten Umgebung, vor allem, wenn wir alleine sind, anders als im öffentlichen Raum. Es handelt sich dabei nicht nur um Konventionen, an die man sich hält. Man popelt, rülpst oder furzt nicht in der Öffentlichkeit. Es ist viel mehr als das, was den Unterschied zwischen unserem Verhalten in der geschützten Privatsphäre und unserem Auftreten im öffentlichen Raum ausmacht. Über Diogenes von Sinope (dem aus der Tonne) heißt es, er habe seine Philosophie mit den Worten auf den Punkt gebracht, er mache alles Private öffentlich. Man könnte mit Fug und Recht behaupten, Diogenes sei so etwas wie ein Ritter der Wahrheit gewesen. Warum lachen wir über Witze? Weil sie die kollektiv und inidivduell ritualisierten Lügen entlarven, wir im Grunde wissen, was die Wahrheit ist, wir aber dazu neigen, diese im Alltag zu verbergen. Unsere eigene öffentliche Maske fällt nur in bestimmten, unvermittelten Situationen, in denen wir unsere bewusste und unbewusste Steuerung verlieren. Manchmal wird es durch ein plötzliches, unvorhersehbares Ereignis ausgelöst, manchmal durch einen Menschen, der sich spontan nicht ans bewährte Ritual hält und uns dadurch erntlarvt. Eine scheinbar eher banale Alltagssituation machte mir das einst sehr deutlich. Ich machte vor 25 Jahren eine zweieinhalb Jahre lange berufliche Fortbildung, lernte noch einmal einen neuen Beruf. Eine Mitschülerin von damals wohnte in einem Stadtviertel in meiner Nähe und nahm mich deshalb gelegentlich nach der täglichen Ausbildung mit ihrem Auto mit und fuhr mich nach Hause. Sie war sehr attraktiv und hatte jahrelang als Fotomodell gearbeitet. Sie beherrschte den Smalltalk aus dem FF. Es gehörte sozusagen zu ihrer beruflichen Schlüsselqualifikation, ihr öffentliches Auftreten bewusst zu steuern, um einen vorgegebenen Eindruck zu hinterlassen. Das bezog sich nicht nur auf die ästhetische Ebene, sondern auch auf die kommunikative. Im Laufe der Zeit freundeten wir uns ein wenig miteinander an, machten auch zusammen Urlaub, trafen einander häufiger privat, sodass wir schließlich ein wenig mehr voneinander wussten als das, was man für Smalltalks braucht. Eines Tages fuhren wir wieder vom Unterricht nach Hause, ich saß am Beifahrersitz, wir plauderten dabei zwanglos miteinander. Smalltalk über dies und jenes, als ich irgendwann spontan etwas sagte, was überhaupt nicht in den Kontext des bisherigen, eher oberflächlichen Gesprächs passte. Ich drehte mich kurz zu ihr hin und fragte sie "Wie geht es Dir, M.?" Plötzlich fing sie an, bitterlich und laut zu weinen, obwohl ihr kurz vorher nichts dergleichen anzumerken war. Ich hatte sie am falschen Fuß erwischt. Sie musste das Auto rechts anhalten, weil sie nicht mehr in der Lage war, es zu steuern. Plötzlich brach die ganze Trauer, die in ihr steckte und die sie im Alltag geschickt verbergen konnte, aus ihr hervor und schüttete sich offen in zahlreichen Tränen aus. Zwei Jahre vorher war ihr Ehemann bei einem Autounfall viel zu früh ums Leben gekommen. Wenn Pilatus fragt "Was ist Wahrheit?", dann steckt in dieser Frage natürlich auch eine in Polemik gekleidete instinktive Flucht vor der Wahrheit. Die Frage ähnelt ein wenig der heutzutage häufig geäußerten These, jeder habe seine eigene Wahrheit, so als sei alles subjektiv. Aber eigentlich hat nur jeder seine eigene Form der Lüge, des Selbstbetrugs. Dies bei sich selbst zu erkennen und als Tatsache erst einmal anzunehmen, ist notwendige Voraussetzung auf dem Weg zur Wahrheit. Als vor einiger Zeit der sogenannte VW-Abgas-Skandal in den Medien thematisiert wurde, da glaubte ich von Anfang an nicht, dass davon nur eine Handvoll VW-Führungskräfte wussten. Im Gegenteil bin ich überzeugt, dass das Hunderte, wenn nicht sogar Tausende VW-Mitarbeiter wussten. Außerdem bin ich mir sicher, dass unter den 30 Unternehmen des DAX nicht mehr als drei oder vier zu finden sind, in deren Kellern nicht wenigstens ein Skandal der Größenordnung steckt, mit dem sich VW nun gerichtlich und öffentlich herum ärgern muss. Innerhalb von Unternehmen, aber auch in Behörden herrschen die gleichen rituellen Gesetzmäßigkeiten wie im öffentlichen Leben ganz allgemein. Das geht oft sogar so weit, dass der Einzelne noch nicht einmal mehr bewusst darüber reflektiert, dass das Ungesetzliche, mit dem er im Alltag konfrontiert wird, als moralisch verwerflich wahrgenommen werden müsste. Im allgemeinen verstecken sich die Mitarbeiter hinter einer Art beruflicher Verschwiegenheitspflicht. Aber eigentlich weiß man, dass es dem Nestbeschmutzer, der so etwas öffentlich macht, anschließend nur selten gut damit ergeht und er dafür im allgemeinen auch keinen Orden erhält.
Die Lüge und das rituelle Übersehen der Wahrheit gehören zum Wesen des sozialen Miteinanders.