An Vettius Valens und seiner "Anthologie" kommt man wohl früher oder später nicht vorbei, will man eine differenziertere Sicht der antiken, spezifisch der hellenistischen Astrologie gewinnen. Folgt man ihm, dann ist der Bezug des vorgeburtlichen Neu- bzw. Vollmondes zum Geburtshoroskop elementar bedeutsam. Dabei u.a. sehr wichtig: Aspektiert der Herrscher der Syzygie (etwas vereinfacht: der Ort von NM und VM ) im Geburtsbild den Ort des NM's bzw. VMs, dann verschafft dies dem Nativen Rückhalt. Bei einem vorgeburtl. VM ist der Ort des Mondes ausschlagebend. Der Herrscher muss seinen Herkunftsort "sehen". Ist der Aspekt nicht gegeben, dann mag dies nach Valens zu einem gewaltsamen Tod führen. Die "Alten" formulierten "schärfer" als wir dies tun. Die Feststellung von V.Valens ist nun nicht für bare Münze zu nehmen. Doch es lohnt, dem mal nachzugehen.
Hitlers Horoskop:
(Ob die vieldiskutierte Geburtszeit nun exakt ist, ist an dieser Stelle nicht von wirklichem Belang.)
Der Geburt Hitlers ging am 15.04. 1889 ein Vollmond mit einem Mondstand von 26:07 voraus. Interssanterweise fällt dies zusammen mit dem (wahrscheinlichen AC-Grad hier im Bild.) - hier mit in Konj. kann den Ort - d.h. das Zeichen des im Vollmond, also die "nicht sehen". (Zur Erinnerung: Aspekte gibt es nicht nur auf Planeten, sondern auch auf Häuser. Genauer: die Aspekte treffen die Häuser mitsamt den dort stehenden Planeten. Als nicht aspektiert gelten die beiden nachbarhäuser sowie die beiden nachbarhäuser des Oppositionszeichens.) Hitlers Ende ist bekannt, gewaltsam, von eigener Hand.
Normalerweise gilt der nötige Aspekt dann als gegeben, wenn er indirekter Natur ist: d.h. ein Planet aspektiert den Herrscher uns dessen Haus. Er "vermittelt". Das wäre hier . Es sieht aber so aus, als wenn im Falle der Syzygien dieser "Behelf" nicht gilt, oder doch im Effekt geschwächt ist.
Danke für die Bereitstellung der diversen Vorgehensweisen bei der klassischen Deutung von Horoskopen. Finde ich toll, dass Du einzelne Themen so schön kurz und knapp zusammengefasst hast.
Ich lese mich gerade ein bisschen durch die verschiedenen Threads und wollte ein paar Fragen dazu stellen, wenn ich darf.
Zur Deutung des vorgeburtlichen VM oder NM hätte ich zwei Fragen:
1. Ist ein Aspekt zw. geburtl. VM bzw. NM und dem Zeichenherrscher, in dem NM/VM steht, auch dann gültig, wenn der Hauptaspekt zw. beiden einen etwas größeren Orbis (mehr als 5°) hat? Beispiel: der vorgeburtl. NM steht in einem Zeichen auf 17,5°, der Zeichenherrscher steht im Quadrat dazu auf 10°. Der Orbis liegt da also schon bei 7,5°, läge aber innerhalb der Moieties des Herrschers.
2. Ist es als positiv zu werten, wenn es überhaupt einen Aspekt zw. beiden gibt, oder ist ein herausfordender Aspekt wie Quadrat oder Opposition ähnlich negativ zu beurteilen wie gar kein Aspekt zw. vorgeburtl. VM/NM zum Zeichenherrscher?
Danke Dir! Es hat aber keine Eilie, diese Frage zu beantworten.
Zitat von Klaus im Beitrag #1Der Herrscher muss seinen Herkunftsort "sehen".
Also reicht es, wenn der vorgeburtl. NM bzw. VM in einem Zeichen steht, das zu dem Zeichen, in dem der Herrscher des NM/VM steht, einen Hauptaspekt bilden kann.
Zitat von Klaus im Beitrag #1Normalerweise gilt der nötige Aspekt dann als gegeben, wenn er indirekter Natur ist: d.h. ein Planet aspektiert den Herrscher und dessen Haus. Er "vermittelt". Das wäre hier . Es sieht aber so aus, als wenn im Falle der Syzygien dieser "Behelf" nicht gilt, oder doch im Effekt geschwächt ist.
In Hitlers Fall ist es vielleicht auch so, dass deshalb nicht auf "gesunde Weise" vermitteln kann, weil dieser in seinem Exil (im ) steht, oder?
Hallo Murmeltier, in der Tat: der Aspekt aufs Haus zählt - das ist übrigens auch so bei den Indern (die in einem recht engen Kontakt zur Hellenistischen Astrologie gestanden haben müssen, nach allem was man inzwischen weiß). Hitlers Saturn ist seitens traditioneller Astrologen in etwas differierender Form beschreiben worden - je nachdem wie stark das Exil bewertet wird. Ursprünglich war das Thema "Exil" entweder unbekannt oder von sekundärer Bedeutung. H.'s SAT steht ja in der Sektion, aber in den Ganzzeichenhäusern nicht im Eckhaus - aberI er steht in Hayiz! Und er übernimmt - nicht nur als Regent über IV samt MO/JU eine wichtige Rolle - eben diejenige, den Geburtsherrscher VE rückzubinden an den AC. Die Konsequenz diser Vermittlung aber war die, dass die VE in H.s Horoskop nur in sehr saturnischer Weise zur Geltung gelangen konnte. SAT setzt sich gegen MA/VE durch - die stehen als Nachtplaneten bei Tag über dem Horizont - ungünstig, umso stärker dem SAT ausgeliefert. Was ist "stark" - was "schwach" - ich meine nun bezogen auf die Wirkung, die vom betreffenden Planeten ausgeht - ?. Man nehme etwa den erhöht stehenden SAT im Horoskop der USA, 14-15 Grad Waage: das Ergebnis ist ein sehr starker Sinn für Gerechtigkeit, mitunter aber schlägt da bekanntlich ein Übermaß an Härte in der Jurisdiktion durch.
Zitatin der Tat: der Aspekt aufs Haus zählt - das ist übrigens auch so bei den Indern (die in einem recht engen Kontakt zur Hellenistischen Astrologie gestanden haben müssen, nach allem was man inzwischen weiß).
Verstehe!
ZitatHitlers Saturn ist seitens traditioneller Astrologen in etwas differierender Form beschreiben worden - je nachdem wie stark das Exil bewertet wird. Ursprünglich war das Thema "Exil" entweder unbekannt oder von sekundärer Bedeutung. H.'s SAT steht ja in der Sektion, aber in den Ganzzeichenhäusern nicht im Eckhaus - aberI er steht in Hayiz!
Achso, das ist neu für mich! Dann ist Saturns Stellung als Tagplanet über dem Horizont in einem Tageszeichen womöglich wichtiger. Zudem fällt mir auf, dass Saturn auch in seiner Tripliziät und auf 13,5° Löwe in seinen Ägyptischen Grenzen steht. Wobei ich schon weiß, dass es verschiedene Fassungen bei Triplizitäten und Grenzen gibt.
ZitatUnd er übernimmt - nicht nur als Regent über IV samt MO/JU eine wichtige Rolle - eben diejenige, den Geburtsherrscher VE rückzubinden an den AC. Die Konsequenz dieser Vermittlung aber war die, dass die VE in H.s Horoskop nur in sehr saturnischer Weise zur Geltung gelangen konnte.
Du siehst also über das Quadrat von Saturn zur Venus die Rückanbindung an den AC? Oder auch, weil Saturn der Erhöhungsherrscher des ACs ist und zeitgleich im Domizil der Venus steht?
ZitatSAT setzt sich gegen MA/VE durch - die stehen als Nachtplaneten bei Tag über dem Horizont - ungünstig, umso stärker dem SAT ausgeliefert.
Aha, okay! Wobei die Venus durch die Mars-Konjunktion ohnehin schon geschwächt wird, obwohl sie in ihrem Domizil steht. Außerdem ist sie auch noch rückläufig. Sie läuft also wieder in die Exaktheit zu Mars hinein.
ZitatWas ist "stark" - was "schwach" - ich meine nun bezogen auf die Wirkung, die vom betreffenden Planeten ausgeht - ?. Man nehme etwa den erhöht stehenden SAT im Horoskop der USA, 14-15 Grad Waage: das Ergebnis ist ein sehr starker Sinn für Gerechtigkeit, mitunter aber schlägt da bekanntlich ein Übermaß an Härte in der Jurisdiktion durch.
Ja, das ist wahr. Saturn steht in Waage ohnehin in seiner Erhöhung. Da muss dann auch mit Übertreibungen gerechnet werden.
Hallo Murmeltier, ja, bezieht mn die Triplizität und die Grenzen mit ein, dann hat man es da schon mit einem enorm starken Saturn zu tun - trotz seines Exils. Ich denke, die Grenzen nach Dorotheus von Sidon sind wohl die begründetsten. Grüße, Klaus
Achso, hab doch noch 2 Fragen zum vorgeburtl. Neu- bzw. Vollmond und zum Herrscher des Zeichens, in dem der Mond steht:
Ist die Qualität des Aspektes zw. Mond (des vorgeburtl. NM oder VM) und Zeichenherrscher von Belang?
Soll heißen, weißt Du, ob es so oder so positiv ist, wenn es überhaupt einen Aspekt zw. beiden gibt, oder ist ein herausfordender Aspekt wie Quadrat oder Opposition ähnlich negativ wie gar kein Aspekt?
Und, darf's auch der Erhöhungsherrscher sein? Beispiel: Ein vorgeburtl. NM steht im Steinbock und der Fische-Mars steht im Sextil zu diesem NM.
Keine Hektik. Die Beantwortung ist nicht eilig. Danke!
Viele Grüße vom Murmeltier und ein angenehemes Wochenende!
Hallo Murmeltier, es macht mit Blick auf den Thread nur dann Sinn, die Fragen zu beantworten, wenn man sich auf die antiken Quellen beziehen kann. da bin ich noch nicht fündig geworden. - "Aus dem Bauch heraus" würde ich da mit Ja antworten. - Mal schauen, ob ich noch fündig werden kann - die Sache interessiert nich ebenso. Grüße, Klaus
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Vettius Valens: / vorgeburtl. Neumond/Vollmond
08.11.2014 11:47 (zuletzt bearbeitet: 08.11.2014 11:52)
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voraus. Interssanterweise fällt dies zusammen mit dem (wahrscheinlichen AC-Grad hier im Bild.) 
- hier mit 
in Konj. kann den Ort - d.h. das Zeichen des 
im Vollmond, also die 
. Es sieht aber so aus, als wenn im Falle der Syzygien dieser "Behelf" nicht gilt, oder doch im Effekt geschwächt ist.
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) steht, oder?