Die Sonne als Herrscher von 1 in 10 ist ein Sonderfall, weil hier Anlage und Durchführung identisch sind. Das sieht man auch gern bei Firmengründungen wo der Inhaber zum Synonym für die Firma wurde. Ansonsten wird halt die Anlage bestimmend wenn sie in 10 steht, oder hat zumindest das Potential bestimmend zu sein, es schafft ja nicht jeder solch eine Anlage zu verwirklichen.
ich erwähnte ja schon einmal, daß es zwischen Löwe und Stier ein grundätzliches Problem gibt, insofern, als der Löwe urrudimentär ein Raubtier ist, und der Stier ein Beutetier. Und je nach Beschaffenheit in der Radix muß sich der Stier ja schützen, damit er nicht gefressen wird.
gehen wir einmal vom Menschen aus und nicht von einem Ereignis. Die Anlage meint all das was an Möglichkeiten in Menschen angelegt ist an physischen und geistigen Möglichkeiten. Salopp ausgedrückt, all seine Pfunde mit denen der Mensch wuchern kann und diejenigen die ihm fehlen. Diejenigen Pfunde die dem Menschen fehlen stehen ihm zum Wuchern nicht zur Verfügung.
Sollte es dem Menschen möglich seine Anlage zu verwirklichen, liegt dann vielleicht ein ver- nehmbares Ergebnis vor oder keines.
Die Anlage LÖE die sich versteht im Hervorbringen, besser im Gestalten von Eindrücken und Anmutungen durch das Begegnende hervorgerufen, erfährt maßstäblichen Widerhall. Ist das so richtig verstanden? frajoscha
ich würde es jetzt mal etwas "technisch" beschreiben.
Die Tierkreiszeichen Löwe und Stier haben ein Quadrat zueinander. Wenn die zusammenwirken sollen / wollen, dann klappt das nicht ganz reibungslos. Ich würde soweit gehen und behaupten, daß das für alle Paare von Tierkreiszeichen gilt, die in einem Tierkreiszeichen - Quadrat zueinander stehen.
Zu Deinem Beispiel: Herrscher von Haus 1 in Haus 10. Haus 1 und Haus 10 haben ein Häuserquadrat zueinander. Da ist eine Einschränkung des Herrschers von Haus 1 erforderlich. Er muß sich in Haus 10 disziplinieren. Natürlich kommt es auch darauf an, wer dieser Herrscher von Haus 1 ist. Der Pluto kann sich wahrscheinlich besser mit den Anforderungen von Haus 10 organisieren als z.B. der Mars.
Wie sollte in 10 gedeutet werden? Welche -Einschränkungen oder Hindernisse werden auf die -Anlage einwirken. Da die als die Durchführende in 10 steht muss sie beabsichtigt oder nicht ein maßstäbli- ches Ergebnis (MC) bewirken. wie kan sowas aussehen?
Würde euch jemand von der Straße eine derartige Frage stellen, wie würdeIt Ihr antworten? Astrologie sollte verständlich sein. frajoscha
das 10. Haus ist die Bestimmung. Und wenn die Sonne darin ist, dann unterliegt sie den Einflüssen der Bestimmung. Und der Stand der Sonne in Haus 10 wird ein maßstäbliches Ergebnis bewirken, das über die Absicht hinausgeht.
Ich beschreibe das mal mit einem sehr profanen Beispiel: Da ist nur noch ein Brot im Regal im Supermarkt. Du kaufst es. Daß Du es kaufst ist Deine Absicht. Danach ist aber zunächst mal kein weiteres Brot mehr vorhanden für diejenigen die nach Dir so ein Brot kaufen wollen. Daß diejenigen nach Dir kein Brot mehr kaufen können, war nicht Deine Absicht. Es ist etwas, das über Deine Absicht hinaus gegangen ist.
Noch ein Beispiel: Du fährst im Auto zum Geburtstag Deiner Nichte. Es ist Deine Absicht, daß Du dahin fährst. Dabei verbrauchst Du Benzin und die Reifen Deines Autos werden abgefahren. Das ist nicht Deine Absicht, es passiert aber. Wenn jemand etwas in Haus 10 hat, dann werden dem solche Zusammenhänge im Lauf der Zeit klarer werden. Durch das "klar werden" bzw. routiniert werden in solchen Zusammenhängen zu denken, wird das Fazit jedoch nicht zur Absicht.
Das 10. Haus liegt im gleichen thematischen Umfeld wie das Tierkreiszeichen Steinbock und seinem Herrscher, dem Saturn. Wenn ich mich recht erinnere sagte W. Döbereiner dazu: da ist es nicht gerecht, aber folgerichtig. Wenn Du das letzte Brot wegkaufst und die nach Dir keines mehr kriegen, dann ist das eben auch nicht eine Frage der Gerechtigkeit, sondern folgerichtig.
Zitat von frajoscha im Beitrag #6Würde euch jemand von der Straße eine derartige Frage stellen, wie würdeIt Ihr antworten? Astrologie sollte verständlich sein. frajoscha
Hier steht der Herrscher von 10 in Haus 12, was so viel heißt, wie: Gehe zurück vor den Ursprung.
Was auch immer wir dir antworten, Franz Josef, du wirst es nicht verstehen, weil du in einer Abwehrhaltung (Saturn-Merkur) bist.
Diejenigen Mitglieder im Forum die auf meine Fragen als Neuling der MRL ausführlich geantwortet haben, möchte ich danken, allein für deren Absicht sich Mühe gegeben zu haben über die Frage nachzudenken.
Deine bisherigen Versuche auf meine Fragen einzugehen waren für mich wenig erklärend. Die Beiträge kann jeder nachlesen. Abwehrhaltung erzeugst Du durch den Duktus Deiner Antworten. Das bringt mich zur Erkenntnis besser keine Fragen mehr über MRL im Forum zu stellen. Warum sollte ich eine Abwehr- haltung gegenüber etwas haben das ich verstehen möchte? Dennoch Danke für Deine Bemühungen! Frajoscha
lass mich #7 betrachten. Dein Beispiel mit dem -Brot kaufen- habe ich verstanden. Gut erklärt, danke! Das was Du dargelegt hast beschreibt die Natur des 10. Hauses. Dass das er- wirkte Ergebnis (10.) außerhalb des Einflussbereiches des Nativen steht.
Da fällt mir Martin Luther ein. Das Ergebnis seines Protestes gegen das Geba- ren der römischen Kirche führte zum 30 jährigen Krieg der Deutschland ver- wüstete. Das war mit Sicherheit nicht seine Absicht, konnte von ihm nicht vor- hergesehen werden. Kannst Du dem zustimmen? Danke für Deinen Beitrag. Frajoscha
wo ich jetzt so darüber nachdenke glaube ich, man muß unterscheiden zwischen dem Begriff der Anlage, verstanden im Sinne von Talenten, die es zu wecken gilt, und dem was eben ohne Absicht oder eigenes Zutun sich ergibt.
Sobald die Anlage im 4. Quadranten steht ist sie dem Subjektiven ja irgendwie enthoben, da es ja um außersubjektives, bestimmendes geht (zumindest der Theorie nach)
Das 10. gibt es natürlich immer, auch ohne die Anlage dort stehen zu haben. Mithin geht es in diesem Falle von Seiten der Anlage her schon darum, das eigene Ego draußen zu lassen, für etwas da zu sein was nicht im Eigennutz liegt, auch wenn es einen womöglich trägt.
Die Bedeutung, wie auch das Berühmtsein hat W.D. daher auch später in H7 verortet, im Gegensatz zur Bestimmung, da es durchaus wohl auch viele unerkannte Vertreter des 10. Hauses gibt, erst recht in Zeiten wo man damit nicht gerade Beifall sammelt.
Aber hier ist eben auch immer wieder darauf hinzuweisen, daß es das Eine gibt, das Zeichen, was so tut als ob es eben Dasjenige wäre, die Gestalt des Daseins, von dessen Untergang es aber "lebt". Und eben im Gegensatz dazu jene echte Welt, darin die angelegten Gestalten des Daseins erscheinen können, die dort dann interagieren - ein blödes Wort - besser wesen, im Sinne von Anwesen, also dem Hier-Sein im Dasein, nicht verdrängt und ersetzt sind vom Zeichen.
Nochmal zurück zu Löwe und Stier am Beispiel von Unternehmensgründungen mit Identifikation zum Gründer. Hier zeigt sich ja beides, der Löwe der gestalterisch mit seiner Subjektivität für andere bestimmend wird, seine Beute jagt, den unternehmerischen Erfolg sucht, der sich dann aber vom Stier her im Besitzstreben äußert, bzw sich daran bemißt. Die Sorge um den Besitz, diesen zu erhalten etc ist meinem Verständnis nach eigentlich schon wieder nervig für den Löwen, bindet ihn, er kann nicht weiterziehen, wenn er den Bestand sichern will. Das ist sicher eine der Diskrepanzen zwischen Löwe und Stier.
Davon abgesehen ist es immer schwierig, der Frage nachzugehen, wie etwas zu sein hätte, wie etwa im Beispiel Löwe AC Stier SO MC. Wir sehen ja nur selten Biographien in denen diese Strukturen klar faßbar werden. Zum einen weil es einen Unterschied macht, ob das Schicksal des Nativen der Verdrängung anheimgefallen ist und entsprechende Zeichen hervorgebracht hat, oder eben ob es gelungen ist das gestalthafte des Daseins zuzulassen, mit all seinen Kapriolen. Wenn wir also danach fragen, wie etwas zu sein hätte, haben wir ja eigentlich vor Augen, wie es sein sollte wenn es einer inneren Ordnung folgt. Man ist sich ja dann selten dessen bewußt, daß das Vorgefundene womöglich etwas ganz anderes zeigt, nämlich den Ausfall der Gestalten des Seins und seine Folgen. Aber vielleicht ist das ja nur mein eigener Fehler bei der Betrachtung der Dinge, daß ich beim Lernen dieser Dinge immer nur sehen wollte, wie es eigentlich sein soll, was ja im Falle der Verdrängung und seiner Folgen ein Trugschluß ist. Ich fand es jedenfalls damals sehr befremdlich als Beispiel für eine Sonne in 12, mit dem Beispiel eines Massenmörders vorlieb nehmen zu müssen, Fritz Haarmann war es wenn ich mich recht erinnere. Nun denn, es gilt ja letztlich das was die Welt uns zeigt zu begreifen und es ist mühsam beides zu sehen, Gedeihen und Verderbnis und nicht am Ende im fatalistischen Sinne beides als "alternativlos" Hinzunehmendes anzunehmen.
Jetzt hab ich mich wohl total verhaspelt, gegenüber dem was ich Eingangs schreiben wollte, aber was soll's, steht jetzt da
es gibt ein schönes kleines Reclamheft "Faust's Leben, Taten und Höllenfahrt" von Friedrich Maximilian Klinger, ein Zeitgenosse von Goethe. Daran schließt Faust einen Pakt mit Leviathan, um mit seiner Hilfe all das himmelschreiende Unrecht und Leid aus der Welt zu schaffen. Sie haben dann an verschiedenen Schauplätzen interveniert, Unrecht und Leid unterbunden und es schien sich alles zum Besten zu wenden. Doch als beide nach einer Weile all die Orte erneut aufgesucht haben, um zu schauen ob die Welt nun zu einem besseren Ort geworden sei, war es auf unerfindliche Weise überall zum Schlechteren hin entglitten, mit der Folge das Leviathan nun mit Faut's Seele in die Hölle hinabgefahren ist, da er seine Wette nun verloren hatte, mit der Macht Leviathans dies bewirken zu können. Übrigens sehr amüsant auch die Feierlichkeiten in der Hölle, ob der Erfindung des Buchdrucks, die hier Faust zugeschrieben werden. Es ist für mich ein sehr bildhaftes Beispiel für das Auseinanderklaffen von Intention und sich mitunter daraus ergebender Wirklichkeit, dem Medium Coeli.
Hier noch die delikate Ansprache Satans bei den Feierlichkeiten zur Erfindung des Buchdrucks
„Fuͤrſten, Maͤchtige, unſterbliche Gei- „ſter, ſeyd mir alle willkommen! Wolluſt „durchgluͤht mich, wenn ich uͤber Euch zahl- „loſe Helden hinblicke! Noch ſind wir, was „wir damals waren, da wir zum erſtenmal „in dieſem Pfuhl aufwachten, zum erſten- „mal uns ſammelten. Nur hier herrſcht Ein „Gefuͤhl, nur in der Hoͤlle herrſcht Einig- „keit, nur hier arbeitet jeder auf einen Zweck. „Wer uͤber euch gebietet, kann leicht den „einfoͤrmigen Glanz des Himmels vergeſſen. „Ich geſtehe, wir haben viel gelitten, und „leiden noch, da die Ausuͤbung unſrer Kraͤf- „te von dem beſchraͤnkt iſt, der uns mehr „zu fuͤrchten ſcheint, als wir ihn; aber in „dem Gefuͤhl der Rache, die wir an den „Soͤhnen des Staubs, ſeinen ſchwachen „Guͤnſtlingen nehmen, in der Betrachtung „ihres Wahnſinns und ihrer Laſter, wodurch „ſie unaufhoͤrlich ſeine Zwecke zerruͤtten, „liegt Erſatz fuͤr dieſes Leiden. Heil euch „allen, die dieſer Gedanke hoch entflammt!
„Vernehmt nun die Veranlaſſung zu dem „Feſte, das ich heute mit euch feyren will. „Fauſt, ein kuͤhner Sterblicher, der gleich „uns mit dem Ewigen hadert, und durch „die Kraft ſeines Geiſtes wuͤrdig werden „kann, die Hoͤlle einſt mit uns zu bewohnen, „hat die Kunſt erfunden, die Buͤcher, das „gefaͤhrliche Spielzeug der Menſchen, die „Fortpflanzer des Wahnſinns, der Irr- „thuͤmer, der Luͤgen und Greuel, die Quelle „des Stolzes, und die Mutter peinlicher „Zweifel, auf eine leichte Art, tauſend und „tauſendmal zu vervielfaͤltigen. Bisher „waren ſie zu koſtbar, und nur in den Haͤn- „den der Reichen, blaͤhten nur dieſe mit „Wahn auf, und zogen ſie von der Ein- „falt und Demuth ab, die der Ewige zu ih- „rem Gluͤck in ihr Herz gelegt hat, und die „er von ihnen fordert. Triumph! bald „wird ſich das gefaͤhrliche Gift des Wiſſens „und Forſchens allen Staͤnden mittheilen! „Wahnwitz, Zweifel, Unruhe und neue Be- „duͤrfniſſe werden ſich ausbreiten, und ich „zweifle, ob mein ungeheures Reich ſie alle „faſſen moͤge, die ſich durch dieſes reizende „Gift hinrichten werden. Doch dieſes waͤ- „re nur ein kleiner Sieg, mein Blick dringt „tiefer in die ferne Zeit, die fuͤr uns der „Umlauf des Zeigers iſt. Die Zeit iſt nah, „wo die Gedanken und Meinungen kuͤhner „Erneurer und Beeckler des Alten, durch „Fauſts Erfindung, um ſich greifen wer- „den, wie die Peſt. Sogenannte Refor- „matoren des Himmels und der Erde wer- „den aufſtehen, und ihre Lehren werden, „durch die Leichtigkeit der Mittheilung, „bis in die Huͤtte des Bettlers dringen. „Sie werden waͤhnen Gutes zu ſtif- „ten, und den Gegenſtand ihres Heils „und ihrer Hoffnung, vom falſchen Zuſatze „zu reinigen; aber wenn gelingt dem Men- „ſchen das Gute, und wie lange iſt er deſ- „ſen maͤchtig? die Suͤnde iſt ihnen nicht naͤ- „her, als boͤſe Folgen und Mißbrauch ih- „ren edelſten Bemuͤhungen. Das vielge- „liebte Volk des Maͤchtigen, das er durch „ein uns furchtbares Wunder, der Hoͤlle „auf immer entreißen wollte, wird uͤber „Meinungen, die keiner begreift, in bluti- „gen Krieg zerfallen, und ſich zerreißen wie „die wilden Thiere des Waldes. Greuel „werden Europa verwuͤſten, die allen Wahn- „ſinn uͤbertreffen, den die Menſchen von „ihrem Beginnen geraſt haben. Mei- „ne Hoffnungen ſcheinen euch zu kuͤhn, ich „ſehe es an euren zweifelnden Blicken, ſo „hoͤrt denn; Religionskrieg heißt dieſe neue „Wuth, wovon die Geſchichte der Frevel „und Raſereyen der Menſchen bisher noch „kein Beyſpiel hat. Nun erſt wird der Fa- „natismus, der wilde Sohn des Haßes „und des Aberglaubens, alle Bande der „Natur und der Menſchheit gaͤnzlich aufloͤ- „ſen. Dem Furchtbaren zu gefallen, wird „der Vater den Sohn, der Sohn den Va- „ter ermorden. Koͤnige werden frohlockend „ihre Haͤnde in das Blut ihrer Unterthanen „tauchen, den Schwaͤrmern das Schwerdt „uͤberliefern, ihre Bruͤder zu tauſenden zu „ermorden, weil ſie andrer Meinung wie ſie „ſind. Dann wird ſich das Waſſer der „Stroͤme in Blut verwandeln, und das „Geſchrey der Ermordeten wird ſelbſt die „Hoͤlle erſchuͤttern. Wir werden Verbre- „cher mit Laſtern beſudelt, herunterfahren „ſehen, wofuͤr wir bis jezo weder Nahmen „noch Strafe haben. Schon ſeh’ ich ſie den „paͤbſtlichen Stuhl anfallen, der das lockre „Gebaͤude durch Liſt und Betrug zuſammen- „haͤlt, waͤhrend er ſich durch Laſter und „Ueppigkeit ſelbſt untergraͤbt. Die Stuͤ- „tzen der uns fuͤrchterlichen Religion ſtuͤr- „zen zuſammen, und wenn der Ewige dem „ſinkenden Gebaͤude nicht durch neue Wun- „der zu Huͤlfe eilt, ſo wird ſie von der Er- „de verſchwinden, und wir werden noch- „mals in den Tempeln als angebetete Goͤt- „ter glaͤnzen. Wo bleibt der Geiſt des „Menſchen ſtehen, wenn er angefangen hat „das zu beleuchten, was er als Heiligthum „verehrt hat? Er tanzt auf dem Grabe des „Tyrannen, vor dem er noch geſtern gezit- „tert, zerſchlaͤgt gaͤnzlich den Altar, auf „dem er geopfert hat, wenn er einmal un- „ternimmt, dem Weg zum Himmel auf ſeine „Weiſe nachzuſpaͤhen. Wer mag ihren „raſtloſen Geiſt auf Jahrtauſende feſſeln? „Vermag der, der ſie geſchaffen, nur einen „ſich ſo zuzueignen, daß er nicht millionen- „mal unſerm Reiche naͤher als dem ſeinen „ſey? Alles mißbraucht der Menſch, die „Kraft ſeiner Seele und ſeines Leibes; Al- „les was er ſieht, hoͤrt, betaſtet, fuͤhlt und „denkt, womit er ſpielt und womit er ſich „ernſthaft beſchaͤftigt. Nicht zufrieden, „das zu zertruͤmmern und zu verunſtalten, „was er mit den Haͤnden faſſen kann, „ſchwingt er ſich auf den Fluͤgeln der Ein- „bildungskraft in ihm unbekannte Welten, „und verunſtaltet ſie wenigſtens in der Vor- „ſtellung. Selbſt die Freyheit, ihr hoͤch- „ſtes Gut, wenn ſie auch Stroͤme Bluts „dafuͤr vergoſſen, verkaufen ſie fuͤr Gold, „Luſt und Wahn, wenn ſie dieſelbe kaum „gekoſtet haben. Des Guten unfaͤhig, zit- „tern ſie vor dem Boͤſen, haͤufen Greuel „auf Greuel ihm zu entfliehen, und zerſchla- „gen dann ihrer Haͤnde Werk.
„Nach den blutigen Kriegen werden ſie, „vom Morden ermuͤdet, einen Augenblick „raſten, und der giftige Haß wird ſich nur „in heimlichen Tuͤcken zeigen. Einige wer- „den dieſen Haß unter dem Schatten der „Gerechtigkeit, zum Raͤcher des Glaubens „machen, Scheiterhaufen errichten, und die „lebendig verbrennen, die nicht ihrer Mei- „nung ſind. Andere werden anfangen, die „unerklaͤrbaren Verhaͤltniſſe und dunkle „Raͤthſel zu benagen, und die zur Finſter- „niß Gebohrnen werden verwegen u[m] Licht „kaͤmpfen. Ihre Einbildungskraft wird „ſich entflammen, und tauſend neue Be- „duͤrfniſſe erſchaffen. Wahrheit, Einfalt „und Religion werden ſie mit Fuͤßen [t]reten, „um ein Buch zu ſchreiben, das einen Nah- „men mache und Gold einbringe. Das „Buͤcherſchreiben wird ein allgemeines Hand- „werk werden, wodurch Genies und Stuͤm- „per Ruhm und Fortkommen ſuchen, unbe- „kuͤmmert, ob ſie die Koͤpfe ihrer Mitbruͤ- „der verwirren, und die Flamme an das „Herz der Unſchuldigen legen. Den Himmel, „die Erde, den Furchtbaren ſelbſt, die ver- „borgene Kraͤfte der Natur, die dunklen „Urſachen ihrer Erſcheinungen, die Macht, „die die Geſtirne waͤlzt, und die Kometen „durch den Raum ſchleudert, die unfaß- „liche Zeit, alles Sichtbare und Unſichtbare „werden ſie betaſten, meſſen und begreifen
„wollen, fuͤr alles unfaßliche, Worte und „Zahlen erfinden, Syſteme auf Syſteme „haͤufen, bis ſie die Finſterniß auf Erden „gezogen haben, wodurch nur die Zweifel „wie Irrwiſche, die den Wandrer in Sumpf „locken, blitzen. Nur dann werden ſie hel- „le zu ſehen glauben, und da erwarte ich „ſie! Wenn ſie die Religion weggeraͤumt „haben, wie alten Schutt, und gezwungen „ſind, aus dem ſtinkenden Ueberbleibſel ein „neues ungeheures Gemiſche von Menſchen- „weisheit und Aberglauben zuſammenzugie- „ßen, dann erwarte ich ſie! Und dann ma- „chet weit die Thore der Hoͤlle, daß das „Menſchengeſchlecht einziehe! Der erſte „Schritt iſt geſchehen, der zweite iſt nah. „Noch eine ſchreckliche Revolution auf dem „Erdboden ſteht bevor. Ich beruͤhre ſie „nur mit fluͤchtiger Eile. Bald werden „die Bewohner der alten Welt ausziehen, „um neue, ihnen bisher unbekannte Erd- „ſtriche zu entdecken. Dort werden ſie Milli- „onen in religioͤſer Wuth erwuͤrgen, um ſich
„des Goldes zu bemaͤchtigen, das dieſe Un- „ſchuldigen nicht achten. Dieſe neuen „Welten werden ſie mit allen ihren Laſtern „erfuͤllen, und Stoff zu ſcheußlichern der „Alten zuruͤckfuͤhren. So werden Voͤlker „unſre Beute werden, die bisher Unſchuld „und Unwiſſenheit vor unſrer Rache geſi- „chert hat. Jahrhunderte werden ſie im „Namen des Furchtbaren, den Erdboden „mit Blute netzen, und ſo ſieget die Hoͤlle, „durch die Guͤnſtlinge des Himmels uͤber „den, der uns hierher geſchleudert hat!
„Dies iſt es, Ihr Maͤchtigen, was ich „Euch verkuͤnden wollte, und nun freut euch „mit mir des feſtlichen herrlichen Tags, ge- „nießet im Voraus der Siege, die ich euch „verſpreche, weil ich die Menſchen kenne. „Es lebe Fauſt!“
Erſchreckliches Getoͤſe, daß die Axe der Erde zitterte, die Gebeine der Todten in den Graͤbern zuſammenraſſelten, erſcholl: „Es lebe Fauſt! Es lebe der Vergifter der „Soͤhne des Staubs!“
Zitat von frajoscha im Beitrag #1Hallo miteinander, AS und im 10.Hs.Oder einfacher: Wenn Hr. von 1 die SON ist und in 10 steht.W.D. spricht hier von Inhalten die sich nicht vertragen, sich gegenseitig ausschließen.Wer kann erhellendes dazu sagen?Vielleicht auch ganz generell, wenn Hr.1 im Zeichen des MC und 10. Haus steht.Danke für Denkhilfen.
Hallo Franz Josef, einfach formuliert tendiert die Anlage mit einem Löwe AC`s dazu seine Bedürfnisse und Wünsche frei und unmittelbar ausleben zu wollen; hier ist der Anlagenherrscher auf den „überpersönlichen - gesellschaftlichen Raum“ bezogen, d.h. dass das „freie Ausleben“ der Anlage u.a. an gesellschaftlichen Regeln/Normen/Konventionen und deren Rollenverständnis etc gebunden wie auch ausgerichtet ist und in dieser Hinsicht beschränkt wird bzw sich dahingehend auch selber beschränkt – mit Stier als 10' ter Haus Herrscher ist der Themenkomplex der materiellen wie sozial gesellschaftlichen Sicherung angesprochen ( u.a. sozial-gesellschaftliches Gruppen und Rollenstreben etc )
Zur Vereinfachung eines Sachverhaltes kann es von Vorteil sein in Konstellationen zu denken. In diesem Fall handelt es sich, unabhängig welche Planeten beteiligt sind, um eine MA – SA Konstellation ( MA erste Haus Analogie – SA 10 Haus Analogie ) . Da Konstellationen keine Einbahnstraße sind, lässt sich daraus die Bandbreite aus strukturierter, zielorientierter ( SA ) Selbst-Durchsetzung ( MA ) oder der Einschränkung, Reglementierung ( SA ) der eigenen Wünsche, Bedürfnisse bzw Selbstdurchsetzung ( MA ) etc ableiten, natürlich alles unter dem Blickwinkel von Haus 1 zu Haus 10 und umgekehrt.
@ Elisabeth, Fritz und Wilwe vielen Dank für Eure Beiträge die ich in aller Ruhe lesen und verstehen muss. Die MRL ist etwas Besonderes in ihrer Struktur und Sichtweise. Ich werde weiter daran arbeiten. frajoscha
Beispiel zur Veranschaulichung: Stiersonne Haus zehn mit Löweaszendent: Honore de Balzac. Entwirft in der Comedie Humaine (die menschliche Komödie) eine Art Sittenbild der damaligen gesellschaftlichen Verhältnisse. Origineller Erzählstil, der über Balzacs Lebenszeit hinaus bestimmend wurde. Vielleicht hilft Dir das.
wenn ich das Beschriebene von Löwe-Stier auf eine andere Nativität transferiere, mit AC in Krebs und MC in den Fischen, eingeschlossen in Wassermann, dann ist mit Ac Heimatliebe und "mein Zuhause ist meine Burg" verbunden, aber das Bestimmende des MC kann in jungen Jahren häufige Umzüge bedingen. Und Saturn Konj Sp 4 (Löwe, eingeschlossen Jungfrau) wird eine MC-Ähnlichkeit durch die Saturn-Position hervorbringen. Bestimmend werden dann im Sinne von Jungfrau kleinere Räumlichkeiten, während das Löwehafte in Verbindung mit Fische-MC gleichsam den Ruf der Prärie oder der Ferne erklingen lässt. Man will jedenfalls aus Enge heraus, suicht die räumliche Expansiion gemäß Löwe woanders. Die Haus-4-Repräsentanz wird zu einer Art Nebenwohnsitz usw.
Habe dieses Horoskop ausgewählt, weil ich rätsel, wie Anlage und Bestimmung zusammen wirken. In jungen Jahren ist der Native viel umgezogen, Mond Opp Uranus? Später mit eigener Adresse sehr sesshaft geworden, aber viel bei Freundin gewohnt. Falls Interesse besteht, kann ich noch weitere Grafiken von Horoskopen aus dem Freeundeskreis einstellen, zu denen mir etwas Biografisches einfällt.
zur Ergänzung: Bei Talenten würde ich gemäß Krebs-AC an Immobilien-Makler, Hausverwalter, Architekt, Angehöriger des Bauhaupt- oder Baunebengewerbes denken, aber nichts in der Richtung bis auf zeitweilige Beschäftigung mit Feng Shui (hat ja auch mit Haus bzw. Krebs zu tun). An Gastronomie könnte ich auch als Talent für Betätigung denken, ferner allgemein an örtliche Bezüge. Doch das Lokale wird evtl. ja gerade durch die Bestimmung von Sp 10 in den Fischen verdrängt oder verändert, in dem Sinne, dass Fische für Ferne, Weite, Enffernung steht. So richtig gedacht?