beschäftigt man sich mit der MRL, wird einem schnell klar, dass sie sich ausschließlich der Gestalt des Lebens, der Gestalt des Daseins, der Gestalt der Zeit, die durch den Mythos in die Zeit kommt, verpflichtet hat. Gestalt, die vor der Erscheinung besteht und die Lebens-und Schicksalsform fügt, vorausgesetzt sie kommt zum Ursprung und damit das 12. Haus im 11. Haus zur Teilung in einen polaren Raum. Neptun-Uranus, die dem Mythos angehören sind die Bringer dieser Lebensgestalt der Wirklichkeit und deren Bilder, die im 7. Haus zeugend und orientierend werden. In der Gestalt/Gestalten ist die Seele anwesend, was darauf schließen läßt, dass Gestalt nicht nur ein Lebewesen ist sondern auch eine ethische Wirkkraft besitzt, und ihr Erfahrungen von Millionen Jahren innewohnen. Jeder Mensch hat Gestalt/Gestalten, die ganze Gefüge in sich tragen, ob sie zum Ursprung kommt oder nicht, die Möglichkeit ist immer gegeben. Sie wandert von Neptun-Uranus bis zum Pluto-Hades und Pluto prüft, ob der Vergangenheitsspeicher, die Form des Unvollständigen, eine Möglichkeit oder Zeitfenster bietet, um die Gestalt a) im Mond, 4. Haus als Empfinden, als Gewissheit hochsteigen zu lassen und b) in der Waage-Venus im 7. Haus als Bewusstsein frei zu geben. Nur so kann das Modell und sein Zwang zur Wiederholung im Lichte des Bewusstseins erlöst und aufgelöst werden und durch die Bilder der Wirklichkeit ersetzt werden, damit einher geht der Schmerz der Unvollständigkeit und die Gewissheit, dass uns da oder etwas fehlt. Gestaltwerden im Sinne der MRL heißt, ein Leben zu finden, das stimmt.
Wenn in der MRL von Verdrängung gesprochen wird, ist immer die Verdrängung der Gestalt und ihrer Schicksals- und Lebensgefüge gemeint. Deshalb gibt es in der MRL auch zwei Schicksalsmöglichkeiten. Herr Döbereiner nennt das von Gestalten gefügte Schicksal und Leben das eigene zu einem gehörende, während er das Schicksal und Leben ohne Orientierung und Gestaltanweisung als fremdes Schicksal und Leben bezeichnet, als Modell. Alles, was nicht Zeit geworden ist, kann nicht vergänglich gemacht werden und bleibt im Depot des Unbewußten aller als Information des Nicht-Gewordenen liegen und wird im Pluto, 8. Haus zu einem Modell zu einem Ersatzleben. Kommt ein Mensch nicht zum Ursprung, dann wird er zum Allsubjekt und Allego. Die Ideologien, Diktaturen, Kriege sind Beispiel dafür, was passiert, wenn Gestalten der Ursprung in die Zeit verwehrt wird, weil man seine Bestimmung nicht annehmen will.
Das war Alexandras einfach gestrickter Versuch das Wesen der MRL zu beschreiben. Kritik und Ergänzungen erwünscht.
Das freut mich hier mal solch tiefergehende Gedanken zu lesen, wiewohl ich ein paar Fragezeichen habe.
Wenn das Modell die Gegenwart besetzt, kann ja nicht gleichzeitig Gestalt anwesen, zumindest meinem Verständnis nach. Das Verdrängte besetzt aber ja die Gegenwart um vergänglich werden zu können, den Gefallen kann man ihm natürlich tun, wenn man es begreift und über den Schmerz der Unvollständigkeit, aus dem Wiederholungszwang aussteigt, es anders macht, andere Wege geht als bisher. Mir scheint aber das Unerlöste hier in diesem Vorgang eben auch Teil der Gestalt zu sein, ansonsten ja nie eine Lösung möglich wäre, solange das Unerlöste Gegenwart erheischt bzw diese besetzt. Das ist mir nicht ganz klar wie das zu verstehen ist, weil es ja widersprüchlich erscheint.
Du schreibst: „Wenn das Modell die Gegenwart besetzt, kann ja nicht gleichzeitig Gestalt anwesen, zumindest meinem Verständnis nach.“
Dem ist auch so und es besagt, dass die Gestalt nicht zum Ursprung gekommen ist oder die Zeit dafür noch nicht reif war und deshalb Zeichen und Modelle die Gegenwart besetzen. Aber, unabhängig davon ist die Gestalt existent, auch wenn sie nicht zum Ursprung kommt.
Du schreibst weiter: „Das Verdrängte besetzt aber ja die Gegenwart um vergänglich werden zu können“
Ich würde so sagen, das Verdrängte ist die Gestalt und das Ungeschehene, das die Gegenwart durch Zeichen und Modelle besetzt wäre durch die Gestalt endlich zu machen. Endlichmachen kann nur die Gestalt, denn sie gibt uns Maß und Grenze und schützt uns vor dem Einbruch des Zeitlosen.
Du schreibst weiter: Den Gefallen kann man ihm natürlich tun, wenn man es begreift und über den Schmerz der Unvollständigkeit, aus dem Wiederholungszwang aussteigt, es anders macht, andere Wege geht als bisher.“
Das Aussteigen und Kapieren ist aber nur durch die Gestalt möglich und nicht durch das Denke, sondern nur über das Empfinden begreifbar.
Du schreibst weiter „Mir scheint aber das Unerlöste hier in diesem Vorgang eben auch Teil der Gestalt zu sein, ansonsten ja nie eine Lösung möglich wäre, solange das Unerlöste Gegenwart erheischt bzw diese besetzt.“
Die Gestalt ist nicht Teil des Ungelösten. Wie Du aber richtig bemerkst, kann es auch zu keiner Lösung kommen, oder erst im hohen Alter, gar erst in der Todesstunde, oder landet wieder im Unbewussten aller oder wird an die Kinder zur Lösung weitergegeben.
Das zum Ursprungkommen ist auch keine Gewähr, sondern die Gnade unseres Anteils am Himmel.
Das Ringen mit der MRL Terminologie und ihre richtige Anwendung ist wahrlich nicht einfach.
Fritz: "Ich würde so sagen, das Verdrängte ist die Gestalt und das Ungeschehene, das die Gegenwart durch Zeichen und Modelle besetzt wäre durch die Gestalt endlich zu machen."
Alexandra: "In der Gestalt/Gestalten ist die Seele anwesend".
ich glaube, Gestalt", so wie es Herr Döbereiner gemeint hat, gibt es nicht im plural. "Die Gestalten" sind was anderes.
Was stellt man sich denn die "Gestalt der Gegenwart" vor? Nichts kann lebendig sein, ohne eine Gestalt zu haben. Der Stuhl hat eine Form, ein Lebewesen eine Gestalt. Das ist jedoch alles sehr schwer zu begreifen.
Ich glaube nicht, dass es eine "Gestalt der Zeit" gibt, weil Zeit keinen Körper hat, der anwesend ist. Die Zeit zeigt sich im Altern des Körperlichen, in er die Gestalt des Lebens steckt.
Ich glaube, dass die Gestalt, wenn sie verdrängt ist, verbogen, verkrüppelt, hinkend, unvollständig in die Gegenwart kommt.
Vielleicht ist es ja so, daß das Verdrängte also die Verwunschenheit oder auch unvollständige Gestalt aus 12 zum Ursprung kommt, und somit zwar die Gestalt in die Gegenwart kommt aber eben nicht vollständig, also erlösungsbedürftig, hinkend oder so. Das Zeichen als Platzhalter von etwas Verdrängtem ist ja vielleicht schon der Totalausfall und davon zu unterscheiden. Jedenfalls kann ja nicht das Verdrängte eine Gegenwart von Gestalt besetzen bzw gänzlich unterbinden, ohne daß dann wiederum etwas ausfällt was eigentlich Gegenwart hätte haben sollen, somit also wiederum zum Verdrängten wird. Dann wäre keine Lösung mehr möglich.
dein Zitat: "es gibt "die Gestalt der Zeit als Gegenwart"
Was soll denn das sein? Es gibt die "Gestalt der Gegenwart" oder die "Gestalt als Träger der Bestimmung des Zeitlichen";
aber die "Gestalt der Zeit als Gegenwart" gibt es nicht. Wüsste nicht, was das sein soll. (Lasse mich gerne eines Besseren belehren, dann jedoch mit Begründung)
Zitat(..) ASTROLOGICALLY speaking, Gestalt is determined in the 4th quadrant, where it comes to origin in 11 out of the numinous in 12. The Gestalt is finally defined in 10 (as an elephant or a crocodile or a rose e.g.). By crossing the “time wall” of 0°Capricorn it is becoming the Gestalt of Time in the 3rd quadrant. It can be perceived and put to life in the 2nd quadrant, which it impregnates to create the constant stream of being that we call and experience as life.
Another image for Gestalt is Aphrodite. Aphrodite finally emerges after her way from the sea of the 12th house out of the waters in the 7th as the Gestalt of the Presence. (..)
Die Autorin tituliert 'Aktuelles' als 'Gestalt der Zeit als Gegenwart'.
Tja, es wird halt viel geschrieben in diversen Blogs, vollmundig und toll klingend, aber immer mal wieder sprachlich falsch und inhaltlich nichtssagend.
(Passiert mir zwischendurch auch, lässt sich manchmal nicht vermeiden). Aber, wenn man länger darüber nachdenkt:
Gestalt ist Träger der Bestimmung des Zeitlichen, das ist jedoch was anderes als "Gestalt der Zeit der Gegenwart". Dies ist eine Wortkreation, die es so nicht gibt, weil die Gestalt immer Träger der Bestimmung des Zeitlichen ist.
Zeit der Gegenwart gibt es nicht, es gibt Gegenwart, aber diese entsteht und zerfällt augenblicklich dort wo Vergangenheit und Zukunft aufeinandertreffen im ewigen Strom des Werdens und Vergehens des Zeitlichen.
Gestalt ist Träger der Bestimmung des Zeitlichen, das ist das 10. Haus und deshalb muss es sprachlich so heissen. Dann wird diese Gestalt als Trägerin der Bestimmung des Zeitlichen im 7. Haus Gegenwart., ..."jetzt, jetzt, jetzt, jetzt, jetzt"...
Wie gesagt, vielleicht irre ich mich und lasse mich gerne belehren, jedoch bitte mit Begründung.
Zumindest würde bei der Formulierung "Gestalt der Zeit der Gegenwart" die Gestalt der Zeit unterstehen und die Zeit samt ihrer untergeordneten Gestalt dann nochmal der Gegenwart.
Gegenwart ist hier aber eher nur das permanente Vergehen des Augenblicks, wiewohl permanent hier auch etwas fraglich ist, denn wenn die Gestalt fehlt oder ausfällt, kommt dann das Nichts in die Gegenwart, oder kollabiert sie dann?
Döbereiner hat ja öfter auch von sowas wie dem Zusammenbruch des "Raum-Zeit-Kontinuums" gesprochen, bei Explosionen oder ähnlichem, wenn ich mich recht erinnere.
wenn die Gestalt ausfällt, also nicht zum Ursprung kommt, dann gebiert das 8. Haus als Information des Ungeschehenen.im 7. Haus nur noch Zeichen des Gegenwartslosen, heißt, es werden nur noch Ausübungen, Funktion und Vorgänge zeugend. Also ein Tun ohne Bild. Deshalb ist der Vorgang einer Explosion der Zusammenbruch eines Zeit-Raumkontinuums.
Klar das ist so eingängiger fürs Verständnis, ganz oder gar nicht, null oder eins. Aber Versehrung bedeutet ja schon auch das der Gestalt etwas fehlt, die Gestalt also unvollständig in die Gegenwart tritt. Oder kommt sie gar schon unvollständig zum Ursprung, wenn sie belastet ist mit Verdrängtem aus dem 12. Haus? Oder muss man letztlich sagen, die Gestalt des Hephaistos ist nur dann vollständig, wenn er hinkt? Ich fürchte fast, daß ein nicht hinkender Hephaistos der Gestalt des Mythos seines Wesens nicht mehr entsprechen würde. Dann aber haben ein Dilemma, oder aber man muß genauer differenzieren
Woran erkennt frau denn, ob die Gestalt nun Unerlöst ist oder die eigentliche Gestalt der Gegenwart oder auch nur ein verstümmeltes Gestaltchen? Bei einem Stuhl mit drei statt vier Beinen ist das noch klar, aber sonst? Der Hintergrund: bei mir steht eine Neumond-Merkur-Chiron Konjunktion im achten Haus im Wassermann, der auch ins siebte Haus reicht. Vieles, das mir begegnet hat schon erkennende Aha-Effekte ausgelöst. Sind das dann erlöste Gestalten, etwas irritiert von den Begrifflichkeiten, fragt die
Das müssen wir wohl jetzt aushalten, daß sich die Dinge nicht sofort klären lassen. Immerhin wir versuchen ja gerade etwas tiefer zu schürfen Das wiederum braucht freies Spiel der Gedanken und keine vorschnelle Festlegung.
Ich denke alles neurotische im Dasein dürfte ein Hinweis sein, und da zählen sicher alle liebgewonnenen technischen Gerätschaften dazu.
Nun eine weniger abstrakte Beschreibung. Wenn es heißt, dass in der Gestalt die Seele anwesend ist als Anteil am Himmel, dann ist bezogen auf den Menschen unschwer zu erkennen, was Gestaltlossein und Tun ohne Bild bedeutet. Die MRL weist darauf hin, dass die Ursprungslosen in ihrem Subjekt und Ego zum All werden und kein Maß aus sich finden. Sie können Neptun und Saturn nicht hinnehmen und folglich kein Schicksal annehmen und veruntreuen Uranus für ihre falsche Größe. Sie haben ein dickes Ego und Ellbogen, lieben die Macht und sind von Zwecken, Absichten und Vorteilsdenken getrieben. Zum Ursprung kommen heißt nichts anderes als das Rumpelstilzchen in uns zu benennen und zu begreifen, dass wir unvollständig sind, dass uns menschlich und geistig etwas fehlt. Das Paradoxe ist, dass es nur die Gestalt ist, die uns Intuition und ein überpersönliches Bewusstsein schenkt, das in der Lage ist sinnhaft über große überpersönliche Zusammenhänge zu denken und solche zu begreifen. Erst die Gestalt bringt wahre Intelligenz im Unterschied zum reinen auf das Außen gerichtete Intellekt. Fallen Gestalten aus versinkt der Mensch in Materialismus, Funktionen, Intellekt und Subjektivismus und lebt ausschließlich im I. und II. Qu. gespeist von den Zeichen des III. Quadranten von Vorstellungen und Ideologien, als Produkt der nicht zum Ursprung gekommenen Gestalten.
Zum einen denk ich, dass Gestalt im Bewusstsein entsteht. Also am Übergang von der Jungfrau zur Waage. Spitze Haus sieben. Zum anderen habe ich Modelle und Gegenwartslos versus Gestalt für mich abgespeckt. Um beim Bild des Hephaistos zu bleiben, der soweit ich es verstehe in Haus acht zu Hause ist, also im Weg der Aphrodite von Haus acht nach Haus sieben, der Gestalt, die in die Gegenwart geworfen wird, Erscheinung wird. So denke ich, dass alles Unvollständige durchaus auch Gestalt ist in der Welt der Erscheinung. Die Versehrung gehört immer zum Leben dazu. Zum Erlösten und Unerlösten denke ich, dass es ohne Unerlöstes kein Leben gibt, da das Leben immer vergänglich ist und den Schmerz der Unvollständigkeit und der Unerlöstheit in sich trägt - schon auch dadurch, dass es in die Dualität geworfen wurde.
Döbereiners Gedanken zu den Modellen find ich interessant, aber eben auch sehr abstrakt. Wobei er auch viele anschauliche Beispiele bringt. Ich denke aber auch, dass Verdrängung zum menschlichen Leben dazugehört. Das Bewusstsein sortiert aus, ich würde sagen, es muss aussortieren unwillkürlich, was im Unbewussten (Haus 12) oder Unterbewussten (Haus 4) bleibt. Das Verdrängen von welchem Döbereiner spricht, soweit ich es verstehe, bezieht sich auf das Bewusstsein und die Bewusstheit des Manschens und sind meines Erachtens zum Schutz durchaus auch sinnvoll.
Auch die Zeichen des Gegenwartlosen von Döbereiner leuchten mir nicht wirklich ein. Da bin ich zu einfach gestrickt. Ich habe da nur ein vage Ahnung im Empfinden. Alles was wir wahrnehmen hat für mich Gegenwart und somit Gestalt.
Sehe gerade, auch Alexandra hat von der Unvollständigkeit grad zeitgleich geschrieben. Ich glaub, in dieser liegt des Pudels Kern.
Grüße, Angela
P.S Ketzerischer Gedanke. Manchmal denk ich auch, viele der unzähligen Sätze von Döbereiner über Gestalt, Modelle und Gegenwartslosigkeit, Verdrängen sind nur subjektive Gehirnkonstrukte.
* Hey - klasse hier zu lesen - erfreut das Gemüt* + die Bezugsfreude am Thema.
Also, ich hatte wieder so einen halben Roman verfaßt und sehe eben Anschi's Text ...*
Alles gelöscht mit beruhigtem Herzen - was auch immer Ansch* du schreibst ES mir von der Seele und das auch noch MRL bezogen formuliert, was ich hätte ansprechen wollen.
Ja, ich meine nämlich auch - was soll man in der Welt anderes machen als sich "einzurichten" - die Bestimmung zeigt sich in der Treue zu sich selbst.
Man hat doch keine andere Möglichkeit, sich an den Widerständen zu erfahren. Das ideale schöne Sosein - also wo gibt es dann sowas ?
Wenn man so ohne weiteres seine Gestalt leben soll, dann kann ich mich wegschmeißen - ich möchte das eh jeden Tag 100+1000x gefühlt.
Was im Geistigen möglich erfahrbar bleibt, ist die Treue zu sich selbst im Wort das die Menschheit hinterlassen und immerzu neu zur Anschauung bringt.
ES sortiert und filtert in uns, die Ebene der Materie ins Geistig Angelegte, durch das Hinzutretende* - das Ernst Jünger so wunderbar beschreibt. Wolfgang Döbereiner hat mir das Wort GESTALT ganz neu aus der Taufe gehoben. und.... schon wieder zu viel Worte, aus meinem unendlich nervösen Fundus.
Angela hat ES zum Ausdruck gebracht *was mir aber nicht widerspricht den Gedanken von Alexandra* die ich mit Freude gelesen habe.
ES ist in der Gleichzeitigkeit der allumschließenden Wahrheitssuche gegründet.
Mimi* ging ja auch klärend hinein - das ist so spannend in der ent-sprechenden Wort- Findung* Man muß sein Wissen um die Dinge pflegen und erkennen, welche Ausrichtung unserer Bestimmung entspricht. Befinden wir uns denn nicht ständig in der "Übersetzung" unserer Ausrichtung ?
Mit Samuel Beckett kommt mir der Trotz: "Weitermachen ist mehr als ich tun kann."
Ich laß mich da auch gern von der Sprache inspirieren. So denke ich, daß das Wahrnehmen im eigentlichen Sinne etwas damit zu tun haben muß, das Wesen des Gegenübers (Gegenwart als das mir Gegenüberstehende) keinen Zwecken unterzuordnen, somit also den Baum in seiner Gestalthaftigkeit auf sich einwirken zu lassen und ihn nicht auf Bretter zu reduzieren. So wohl auch das Idealbild der Ehe oder von Platons Symbolon.
Wahrnehmen hat für mich so verstanden auch etwas von Bewahren, überhaupt scheint mir Wahrheit auch damit zu tun zu haben, sich in der Gegenwart behaupten zu müssen, gegen Verzerrungen oder etwa dem Gegenteil der Unwahrheit.
Das hat nicht unbedingt etwas mit logischen Zusammenhängen zu tun, eher schon mit dem Anwesen einer Gestalt in der Gegenwart, also dem Umstand Dauer zu haben, in einer Welt des ständigen Vergehens.
Irgend etwas trägt uns ja in dieser Welt des ständigen Vergehens. Es ist wohl die jeweilige Gestalt unseres jeweiligen Daseins, gespeist durch das Ausfüllen unserer jeweiligen Bestimmung, die in Wahrhaftigkeit uns trägt oder bewahrt, sofern wir nicht zu weit vom Kurs abgekommen sind. Das nennen wird dann wohl Leben, vereinfacht gesagt, im Unterschied zum bloßen Existieren. Wo da die Grenze zu ziehen ist, weiß wohl nur der Himmel.
Hephaistos, das war das Stichwort für mich. Es heißt ja, die Gestalt wird nur aus dem Unfertigen herausgeboren, sprich aus dem 8. Haus. Jetzt zitiere ich: Gestalten und Wirklichkeiten orientieren das Empfinden bei WIEDERBEGEGNUNG gemäß des Speicherinhalts des 8. Hauses. Das 12. Haus ist wohl das Potential, das in 8 zur Form des Unfertigen wird und in 4. in das Empfinden hochsteigt. Wahrscheinlich erst dann, wenn Hades den TÜV abnimmt und sagt, o.k., die Zeit ist reif, Du hast es jetzt begriffen und weißt nun, wo es fehlt.
@ Fritz, die Gestalt selbst ist nicht unfertig, sie will nur Zeit werden und uns aus dem Unfertigen, aus den Wiederholungen herausholen und diese vergänglich machen.
Da wird einem klar, wie eng die Häuser 12, 8 und 4 zusammenwirken.
Da komm ich jetzt gerade nicht mehr mit. Döbereiners zahlreiche Einlassungen dazu hab ich zwar nicht mehr alle in Erinnerung, aber ich bin da Puzzlespieler und solang sich die einzelnen Teile nicht widerspruchslos ineinander fügen lassen, stimmt da was nicht in meinem inneren Verständnis. Zunächst würde ich Fragen wollen, gehört die Versehrung, das Hinkende nun zur Gestalt des Hephaistos dazu oder nicht? Ich würde sagen ohne ist er nicht echt Wie ist es im Bereich der Kunst wenn uns etwas anmutet, anspricht? Kann es dann immer nur die Gestalt ohne das Unfertige sein, oder gehört es dazu wie bei Beethovens Unvollendeter? Wenn ich etwas wahrnehme was mir als mein Gegenüber begegnet und darin Unfertiges erblicke, sei es die Behinderung eines Menschen, sei es die Unvollständigkeit eines unerfüllten Lebens, so löst es doch Schmerz in mir aus, Mitleid, Empathie. Und hier geht es dann nicht um die eigene Unvollständigkeit, was ja eh Quatsch ist, wenn man von seinen Anlagen her auf sein Gegenüber hin angelegt ist. Gleicht dieses Wahrnehmen, wenn es denn im strengen Sinne des Wortes gelingt nicht genau das Fehlende aus, überbrückt die Kluft der Versehrung.
Wir nennen es Liebe. Vielleicht eine Sphäre die hier im Zusammenspiel der Kräfte und Begrenztheiten noch nicht genügend eingebunden wird.
damit hat Döbereiner* seinem ganzen Überbau eine Lösung gegeben.
Nach meinem Verständnis hat er mir speziell im Auftrag der LIEBE den "Weg" gewiesen - diesen komplizierten lebensfeindlichen Widerspruch im Sein
Wir können unserer Stimmung folgen - die Worte sucht - doch es gibt eine Weisung ins Bild - wo Worte fehlen - das macht die Kunst* in ihren Möglichkeiten sichtbar.
"Das NICHTS hat seinen Maskenball: legt rote Schminke auf !"
*Traum Ernst Jünger* Strahlungen I
"Das Unaussprechliche entwürdigt sich indem es sich ausspricht und mitteilsam macht"
E.J.* Das abenteuerliche Herz I
* Hier beginnt der Raum des Offenbaren. Ich glaube außerdem - daß wir für Inhalte dieser Art Ausdruck in künstlerische Übersetzungen zu suchen haben.
DIE GESTALT
Die Unruhe der Beeindruckbarkeit schafft Räume der Übersetzung.
https://www.grin.com/document/100724 * "Er trägt dem Tod, der als Gestalt erscheint, auf, zu Jedermann zu gehen und ihn vor das göttliche Gericht zu rufen."
*Das ist der theatralische Aspekt der Bildgebung von Hugo von Hoffmannsthal im JEDERMANN
*("Vorlage für Jedermann ist das ‚Everyman - Spiel’ (15.Jh.) eines anonymen Dichters - in Englisch verfasst")
Fritz, Du hast die Quintessenz der Gestaltwerdung ausgesprochen. Es geht letztlich wirklich um die Liebe. Das ist es, was die Gestalt des Himmels wieder herstellen möchte, die Liebe in unseren Herzen in einem Gefüge damit Liebe und Vergebung entstehen kann.
Mit dieser wunderschönen Quintessenz der Gestaltwerdung verabschiede ich mich und wünsche Euch noch einen schönen Abend.
Woher kommt denn eigentlich das Wort Gestalt, hat da jemand eine Idee? Vom Gestalten her hat es ja vielleicht was mit Aufstellen zu tun.
Wenn ich als Schöpfer also etwas erschaffe was vorher nicht war, dann stelle ich es ja vielleicht auf innerhalb der Zeitlichkeit gegen das ständige Vergehen, sodaß es Dauer haben soll, mit Zeit beliehen oder so. Vielleicht das was Heidegger mit Geworfenheit meinte.
Oder aber Gestalt ist das was das Leben aus uns macht, die Summe unserer Entscheidungen samt dem Schicksal was sich daraus ergeben hat. Dann wäre das "Leben" oder auch Bestimmung/Schicksal mit allem was es uns bringt quasi die gestaltende Kraft, die uns formt und an uns etwas sichtbar werden läßt, eben die Gestalt unseres jeweiligen Daseins.
tragische Gestalt, komische Gestalt ... was gibt's noch?