jedem ist seine radikale Behauptung „Gott ist tot und Gott bleibt tot“ wohl bekannt. Nietzsche ersetzte Gott durch ein schöpferisches Individuum, das befreit von konventionellen und christlichen Gottes-, Moral- und Wertvorstellungen das werden soll, was es ist. Sein Übermensch ist der Sinn der Erde, ein dionysisches aus dem Chaos schöpfendes Individuum. Wir wissen aber, dass Chaos dem Ungeteilten Neptun-Mars, und dem noch ungeteilten 1./12. Haus entspricht. Sein Seinsprinzip ist der Wille zur Macht, der allen Menschen innewohnt. Er sieht Gott als eine faustgrobe Antwort, eine Undelikatesse gegen uns Denker. Im Grunde ein faustgrobes Verbot an uns. Ihr sollt nicht denken.
Da Nietzsche aber zum Wegbereiter für das Postmoderne Denken und Quelle für viele neuzeitliche Philosophen wurde, die alle, in irgend einer Weise das Subjekt, den individuellen Menschen in den Mittelpunkt ihres Denkens stellten, scheint es doch angebracht zu sein, sich seine Philosophie, wenn auch nur fragmentarisch, etwas zu vergegenwärtigen und astrologisch nachzuvollziehen.
Für ihn war das Christentum mit seiner vermenschlichten, persönlichen Gottesvorstellung, seinen Werten, die ständig mißbraucht werden, seinen Tugenden und verlogenen Moral die lebensfeindlichste Religion, welche das eigenständige Denken unterdrückte und den Menschen in eine Sklavenmoral nötigt. Er lehnte alles Metaphysische, Transzendentale ab, für ihn gibt es keine göttliche Orientierung, keinen Urgrund, der die menschliche Seele trägt, sondern nur ein dionysisches Bejahen des Chaos.
Der tolle Mensch, bringt den vom Glauben abgefallenen Menschen zum Ausdruck.
Habt ihr nicht von jenem tollen Menschen gehört, der am hellen Vormittag eine Laterne anzündete, auf den Markt lief und unaufhörlich schrie: Ich suche Gott, ich suche Gott. Da dort gerade viele zusammenstanden, die nicht an Gott glaubten, so erregte er ein großes Gelächter. Ist er denn verloren gegangen?, sagte der eine. Hat er sich verlaufen wie ein Kind?, sagte ein anderer, oder hält er sich versteckt? Fürchtet er sich vor uns? Ist er zu Schiff gegangen, oder ausgewandert? So schreien und lachten sie durcheinander. Der tolle Mensch sprang unter sie und durchbohrte sie mit seinen Blicken. Wohin ist Gott?, rief er, ich will es euch sagen. Wir haben ihn getötet, ihr und ich, wir alle sind seine Mörder. Aber wie haben wir dies gemacht? Wie vermochten wir das Meer auszutrinken? Wer gab uns den Schwamm, den Horizont wegzuwischen? Was taten wir, als wir die Erde von ihrer Sonne losketteten? Wohin bewegt sie sich nun? Wohin bewegen wir uns? Fort von allen Sonnen? Stürzen wir nicht fortwährend? Und rückwärts, seitwärts, vorwärts nach allen Seiten? Giebel es noch ein Oben und Unten? Irren wir durch ein unendliches Nichts? Ist es nicht kälter geworden? Müssen nicht Laternen am Vormittag angezündet werden? Hören wir noch nichts von dem Lärm der Thotengräber, welche Gott begraben? Gott ist Thot? Gott bleibt Thot! Aus: Die Fröhliche Wissenschaft, drittes Buch, Aphorismus 125. https://www.projekt-gutenberg.org/nietzs...c/wissensc.html
Er will damit sagen, dass der Mensch eine derart überhöhte Gottesvorstellung kreiert hat, die er selbst nicht mehr versteht. Er sah glasklar, dass das Christentum den Menschen nicht verbessert hat und der Horizont der Orientierung längst weggewischt war. Deshalb stellte er als Gegenentwurf seinen Übermensch auf. Zaeathustra sagt deshalb: ich sage euch, man muß Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu könnnen. Ich sage Euch. ihr habt noch Chaos in Euch.
AC und 12. Haus Skorpion zeigen, dass die Ursprünge gelöscht sind und die Achse 11/5 der Übermensch, das Individuum aus dem Chaos des Ungeschehenen, des Ungelösten schöpft und so seine eigene Wertvorstellung zu finden. Nietzsche als Pluto-Jupiter Mensch hat sich einen dionysischen Chaos erschaffen, der die ständige Wiederkunft des immer Gleichen bejaht. Er läßt Zarathustra sagen: Alles geht, alles kommt zurück, ewig rollt das Rad des Seins. Alles stirbt, alles blüht wieder auf, ewig läuft das Rad des Seins. Alles bricht, alles wird neu gefügt, ewig baut sich das gleiche Haus des Seins.alles scheidet, alles grüßt sich wieder; ewig bleibt sich treu der Ring des Seins. In jedem Nu beginnt das Sein; um jedes hier rollt sich die Kugel! Dort! Die Mitte ist überall. Krumm ist der Pfad der Ewigkeit.
Sein Sein ist ein ewiges Werden, ein ewiger Wandel. Aber so wie es aussieht immer im Ungeteilten, nicht zum Ursprung gekommenen. Noch eine bedeutende Aussage Zarathustras. Nun sterbe und schwinde ich, würdest du sprechen, und im Nu bin ich ein Nichts. Die Seelen sind so sterblich wie der Leib. Aber der Knoten von Ursachen kehrt wieder, in den Ich verschlungen bin; der wird mich wieder schaffen! Ich selber gehöre zu den Ursachen der ewigen Wiederkunft. Ich komme wieder mit dieser Sonne, dieser Erde, mit diesem Adler, dieser Schlange, nicht zu einem neuen Leben oder besseren Leben oder ähnlichen Leben. Ich komme immer wieder zu diesem gleichen selbigen Leben, im Größten und auch im Kleinsten, dass ich wieder aller Dinge Wiederkehr lehre. — das ich wieder das Wort spreche vom großen Erden- und Menschen-Mittage, dass ich wieder den Menschen den Übermenschen künde. Ich sprach mein Wort, ich zerbreche an meinem Wort, so will es mein ewiges Loos. Als Verkündiger gehe ich zu Grunde.
Nun, da Gott tot ist, gelten auch alle seine Moralvorstellungen und Werte nicht mehr, es gibt auch keine Erlösung und keinen Sinn des Lebens. Das Individuum ersetzt nun Gott und kreiert seine eigene Welt und so findet eine Umwertung aller Werte statt, denn der Mensch denkt sie neu oder gar nicht. Der Mensch ist nun ohne äußere Orientierung völlig auf sich alleine gestellt und Nietzsche sagt, werde das, was du bist. Der Mensch erfindet sich neu und es heißt nicht mehr du sollst, sondern ich will.
Aus der ich will Haltung des Löwen, der weder Werte noch Moral besitzt soll das Neue, ein Neuanfang entstehen, das Kind. Dieses Kind und dieser Neuanfang wäre in der MRL mit der Gestaltwerdung gegeben, die das 12. Haus leer machen möchte. Anders bei Nietzsche. Sein Kind kämpft nicht mehr, sondern es fügt sich in die Wiederkunft des ewig Gleichen im Sinne eines dionysischen Wesenskern als Seins.
Hier sein 10. Septar. Was über seine Person hinaus verbindlich ist und was die Finalität seines Lebens ist.
Sein freies Individuum gehört keiner Herde mehr an. Es gibt keine Zugehörigkeiten mehr. Könnte man Pluto-Uranus als Gott ist tot sehen? Im Radix und auch im 10. Septar Uranus Quadrat Mars. Der Revolutionär, der keinem Milieu angehört. Geht gegen Autorität und Obrigkeiten vor. Ein revolutionärer Denker, der mit R Neptun als Herr 4 in 3 gewiss ein sehr gutes Empfinden hatte für alles was nicht stimmt, der aber in seinem Pluto Quadrat Saturn geistig gefangen war. Er war der Wahrheit so nahe, aber Pluto hat seine Gestalt nicht in die Gegenwart gebracht.
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17.06.2023 12:57 (zuletzt bearbeitet: 17.06.2023 20:48)
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