Alle Jahre wieder: Bayreuth. Morgen eine Neuinszenierung des "Tristan" von Katharina Wagner.
Die Erstaufführung, München "6 Uhr" - laut Programmzettel. , in den GZH in Haus 7 - und /Cupido am DC in ex. Konj. Da steht der laufende auf dem -AC - das muss nicht übel ausgehen für die Katharina (für Isolde schon...)
"Wenige Tage nach der triumphalen Uraufführung des „Tristan“ in München erhielt Wagner die Nachricht, dass sein überragender Hauptdarsteller, sein junger Sängerfreund Ludwig Schnorr von Carolsfeld, plötzlich verstorben war, im Alter von nur 29 Jahren. Die Rolle gilt seitdem unter Sängern als „mörderisch“, obwohl man heute davon ausgeht, dass Schnorr einer Infektionskrankheit wie Typhus oder Meningitis erlegen ist. Die Musik wird auch heute noch als hoch emotional empfunden; Kurt Pahlen nennt „Tristan und Isolde“ die "Oper der Ekstasen". So erlitt der Dirigent Josef Keilberth am 20. Juli 1968 während einer Tristan-Aufführung in München im 2. Aufzug einen Herzinfarkt, wie zuvor, 1911, sein Kollege Felix Mottl. Beider Todeszeitpunkte sind bis heute im Notenmaterial des Orchesters der Staatsoper an den entsprechenden Stellen vermerkt."
Sonne mit Uranus bildet mit Venus und Pluto eine Halbsumme die mit Orbis von Merkur, dem (wahrscheinlich neben der Sonne) maximalbedeutsamen Planeten besetzt wird:
Dem Publikum werden gewaltige, plötzliche oder auch "revolutionäre", allumfassende, gewaltige oder auch metamorphische dienende, auch krankende Liebe und körperliche Ekstase bis zum plötzlichen Tod "vermittelt" oder dargestellt.
Danke für die Beobachtungen, JZM, einiges hatte ich gar nicht gesehen. - da hat doch mal Döbereiner gesagt, das wäre ein Orgamus?
Ja der "Tristan", das ist ein Elementarereignis, das einen sprachlos, machtlos machen kann. Was ja nicht unbedingt zu 100% positiv ist.
Aus einem Interview mit den Dirigenten Simon Rattle (noch Chef der "Berliner") und Andris Nelsons (dirigiert 2016 in Bayreuth den "Parsifal") : Thema "Wagner", spezifisch der "Tristan".:
Rattle: ... Bernard Haitink und ich haben beide 2001 in Amsterdam mit dem Tristan debütiert, und ich durfte in fast allen Proben sitzen. Im zweiten Akt drehte er sich plötzlich um, bei König Markes Auftritt, Andris weiß, wovon ich spreche...
Nelsons: ...ja, Gänsehaut!
Rattle: Haitink drehte sich um und sagte: »Simon, das ist keine Musik mehr, das ist etwas anderes.« Wie recht er hatte! Als ich dann selber im Graben stand, überkam mich an derselben Stelle, bei Markes »Tatest du’s wirklich? / Wähnst du das?«, ein geradezu unbändiges Bedürfnis, mich in Fötusstellung auf den Boden zu legen. Was wir da hören, spielt sich jenseits von Kunst und Musik ab, Wagner durchbricht hier eine Schallmauer. Das ist mir in meinem ganzen Dirigentenleben so nur im Tristan passiert. Und es fällt einem verdammt schwer, sich nicht auf den Boden zu legen, das können Sie mir glauben.
Wagner's Ring und Thomas Ring - beide verstehe ich nicht: So sagt T. Ring: "zwillingmäßig schwarz/weiß, gut/böse und praktisch/unpraktisch usw." Also, ich kenne keinen Zwilling, der ein schwarz-weiß Denken hat. Die sind alle recht bunt. Aber das nur am Rande, zum Tristan kann ich nichts beitragen.
Zitat von Klaus im Beitrag #7Danke für die Beobachtungen, JZM, einiges hatte ich gar nicht gesehen. - da hat doch mal Döbereiner gesagt, das wäre ein Orgamus?
Dank dir für ein Horoskop mit Placidus-Häusern, und Transneptunern dazu, Klaus!
Mit dieser Interpretation der Formel JU + MO - UR hätte Döbereiner tatsächlich eine Anleihe bei den Hamburgern gemacht, denn allein nach dem Regelwerk und ohne eigenes Zutun bedeutet sie ja unter anderem:
Eine glückliche Frau gelangt zu spontanen, exzentrischen, ruckartigen Äußerungen.
Auch eine hübsche vorsexulalrevolutionäre Umschreibung für einen weiblichen Orgasms.
Zitat von papyrus im Beitrag #8 Wagner's Ring und Thomas Ring - beide verstehe ich nicht: So sagt T. Ring: "zwillingmäßig schwarz/weiß, gut/böse und praktisch/unpraktisch usw." Also, ich kenne keinen Zwilling, der ein schwarz-weiß Denken hat. Die sind alle recht bunt. Aber das nur am Rande, zum Tristan kann ich nichts beitragen.
Th.Rings obige Äußerung greift in der Tat zu kurz. Interessant und angebracht wäre es gewesen, er hätte sich (u.a.) zur Gestalt des Loge geäußert, er wäre den Zwillingen da wohl nähergekommen. Grüße, Klaus
"Am Anfang schien die bekannte Reise von Tristan als Brautwerber für seinen König Marke ein optisch seltsam verfremdetes Unternehmen zu sein. Das Bühnenteam, Frank Philipp Schlössmann und Mathias Lippert, hatte sich eine in überwiegend dunkles Licht getauchte Treppen- und Gitterkonstruktion über die gesamte Bühne ausgedacht, in deren Labyrinth sich die Leidenschaft von Isolde und Tristan langsam Bahn und Pfad brechen sollte."
Aha, ein Treppenlabyrinth - der eingangs genannte tr am AC also nicht ungeschickt abgefangen. Grüße, Klaus