Wagner bleibt ein spannendes Kapitel - gleich, wie man zu seiner Musik stehen mag.
Vor allem hüte man sich vor allzu raschen Zuordnungen - z.B. "dumpfer Mystiker" etc. - das geht meist schief.

Von den Nakshatras war ja mehrfach die Rede.
Sie sind wertvoll auch für denjenigen, der das Siderische skeptisch sieht.
Also Wagner:
Die Uhrzeit "4 Uhr - bei Sonnenaufgang" - ist natürlich evtl. gerundet, also der AC mag in die Zwillinge fallen.
Eher unwahrscheinlich, bedenkt man, dass mit Wagner die sinnliche Erfahrung der Musik auf einen vorläufigen Höhepunkt getrieben wurde.

So oder so: AC/SO/VE finden sich allesamt im Nakshatra Krittika.
Unser Wort "Kritik>" ist tatsächlich damit verwandt.
Krittika heißt "Klinge", "Schneide". Die zugeordnete Gottheit ist Agni - das Feuer.
Am Ende auch das Feuer der "Götterdämmerung".
Das Thema: die Befreiung von bösartigen Dämonen.
Und vor allem: Wagner war ein ätzender Kritiker.
Der "Ring" ist ja ein radikal antikapitalistisches Drama, setzt den Fluch des Goldes ins Szene.
Ein Grund, warum die Ring-Tetralogie gerade in diesen Jahren so viele Aufführungen erlebt.

Grüße,
Klaus

Beim Nakshatra "Krittika" handelt es sich natürlich um die Plejaden, das "Siebengestirn".
Sie galten in der Frühzeit bis in die klassische Antike als das "Tor zum Kosmos".
Verstärkte Aufmerksamkeit fand dies, als die Himmelsscheibe von Nebra gefunden wurde. Denn diese zeigt unzweideutig die Plejaden.
Man könnte meinen, mit dem Frühlingspunkt in den Plejaden vor einigen tausend Jahren dürften die Plejaden im Mittelpunkt gestanden haben.
Doch es gibt Hinweise, dass sie schon vordem für so wichtig gehalten wurden - so sind sie gar in der Höhle von Lascaux abgebildet.
Nicht wenige glauben, dass der Ursprung unserer Astrologie sich in den Plejaden findet.

https://de.wikipedia.org/wiki/Plejaden
Und Astrowiki:

http://wiki.astro.com/astrowiki/de/Plejaden

Die beiden wichtigsten Nakshatras in jedem Horoskop sind die des ACs und des Mondes - das Nakshatra der Sonne tritt demgegenüber zurück.
Der Mond Wagners steht im Nakshatra "Dhanishtha" (sid.23:30 Steinbock -6:40 Wassermann. Der Name bedeutet: "sehr reich - sehr schnell".
Der planetare Herrscher ist Mars.
Das Symbol: eine Trommel, eine Flöte. - Das Nakshatra verleiht oft Musikalität.
Von Dhanishtha heißt es, hier sei soziales Engagement angelegt - doch gelte dies eher für den Teil des Nakshatras, welches in den (sid.) Wassermann fällt.
Der Steinbock-Anteil erbringt oft eine starke Selbstbezogenheit. Die war bei Wagner zweifelsohne gegeben.
"... wird hier ein extremer Widerspruch skizziert, er eine enorme innere Spannung erzeugt: die Durchsetzung der eigenen Wünsche auf eine bisweilen rücksichtslose Art und Weise und das selbslose Sich-Aufopfern auf der anderen." (Schellebeck/Lewis: "Chandra. Der Mond in der Indischen Astrologie").
In diesem Zwiespalt fand sich auch Wagner immer wieder.

Grüße,
Klaus