im Thread zum Horoskop von 962 (Kaiserkrönung Ottos des Großen) hatte ich geschrieben, mich auf die Suche nach weiteren Horoskopen machen zu wollen, die womöglich bis heute für Deutschland wirksam sind.
Vielleicht bin ich fündig geworden – „vielleicht“ deshalb, weil ich Astrologielaie bin und letztlich nicht weiß, ob meine eher „instinktiven“ Einschätzungen richtig sind. Oft fehlen mir wohl die Übersicht und der Blick für Wesentliches. Darum möchte ich diejenigen unter euch, die das Thema interessiert, um Rückmeldung bitten: sind die vorgestellten Horoskope wirklich so aussagekräftig wie ich denke, oder doch eher weniger? Danke im Voraus!
Ich hatte andernorts schon die Historiker Weinfurter und Whaley zitiert: „Dieses Reich konnte nun, im 15. Jahrhundert, endlich als deutsches Reich verstanden werden“. - „Es kann in den Jahrzehnten um 1500 von der Entstehung eines ‚deutschen’ Reichs gesprochen werden.“
Mit „diesem deutschen Reich“ ist der deutschsprachige / vom deutschsprachigen Hochadel beherrschte Kernraum des Heiligen Römischen Reiches gemeint. Hier bildete sich im 15. Jahrhundert ein (vormodernes) deutsches Nationalbewusstsein aus. Für dieses leidlich abgegrenzte Gebiet wurden um das Jahr 1500 herum gemeinsame staatliche Institutionen geschaffen. Anfang des 16. Jahrhunderts tauchte erstmals der Begriff „Deutschland“ auf und verdrängte rasch die bisherigen „deutschen Lande“. Die Randgebiete: Böhmen, Oberitalien, Niederlande usw., waren von alledem nicht erfasst, sie gehörten zwar zum Lehensverband des Reiches, aber nicht zu dessen politisch aktiven Kernraum, der im 18. Jahrhundert auch als „Deutsches Reich“ bezeichnet wurde.
Die Ausbildung einer greifbaren, „selbstbewussten“ politischen Einheit namens Deutschland verlief also über einige Jahrzehnte. Genaue Daten lassen sich aber an den staatlichen Institutionen festmachen. Dazu zählen im wesentlichen Reichstag, Reichskammergericht und Reichskreise (letztere wurden 1500/1512 gebildet, fanden aber erst nach und nach zu ihrer Rolle). Als erster Reichstag gilt der zu Worms 1495, auf dem auch das Reichskammergericht gegründet wurde, das die Deutschen erstmals zu einer Rechtsgemeinschaft zusammenschloss (eine ebenfalls beschlossene Reichssteuer konnte sich nicht durchsetzen).
Reichstag und Reichskammergericht waren wesentliche und dauerhafte Klammern des (deutschen Kern-)Reiches, sie wirken bis heute nach. Entsprechend wird der Reichstag zu Worms geschichtswissenschaftlich als bedeutende Zäsur gesehen. Deswegen, und weil nur wenige Jahre später der Begriff „Deutschland“ aufkam, kann man m.E. zugespitzt durchaus von der Geburtsstunde Deutschlands reden – zumindest versuchsweise.
Die Beschlüsse wurden am 7. August 1495 von König Maximilian I. verkündet, eine genaue Uhrzeit ist meines Wissens nicht überliefert. Mal sehen, was das SO-MC-Horoskop hergibt …
(Habe ein paar Asteroiden mit dabei, die ich hier für potentiell bedeutsam halte)
Offensichtlich ist das Thema Durchsetzung wichtig … Was man vielleicht nicht sofort sieht: Mars im Spiegel zu Orcus; Neptun + Heracles in der Halbsumme MA/UR und JU/SA. Heracles nach Werner Held: der Stärkste/Beste sein wollen – da ist er anscheinend schon, der ersehnte starke Mann; übrigens bekamen sowohl der damals regierende König/Kaiser Maximilian als auch später Martin Luther den Beinamen „Hercules germanicus“; Jupiter = SO/MA und ME/PL, im Spiegel zu Germania+Bellona; ebenfalls aggressiv-ideologische Expansion; Stalingrad (+Martin Luther) auf 16,x Vir (das ist doch der „Vulkangrad“?), beide = SO/JU und in Opp. zu Bellonia+Germania
Zunächst ohne Horoskope eine Übersicht der Pluto-Wiederkehr; lauter bedeutende Daten: um 1539, Quadrat: Sachsen und Brandenburg lutherisch, die Reformation in D ist kaum mehr rückgängig zu machen um 1618, Opposition: Beginn Dreißigjähriger Krieg um 1699, Quadrat: Reich und Österreich besiegen die Türken; Beginn Span. Erbfolgekrieg um 1740, Konjunktion: Österr. Erbfolgekrieg, Beginn Dualismus Österreich-Preußen um 1784, Quadrat: USA unabhängig; Fürstenbund Friedrichs II. gegen Österreich um 1863, Opposition: Bismarck preuß. Ministerpräsident, Beginn der Einigungskriege um 1945, Quadrat: Deutscher Zusammenbruch um 1988, Konjunktion: Vorfeld Mauerfall
Außerdem: Regulus läuft sehr langsam ins Quadrat zu Mars, ist dort 1928 exakt, d.h. mitten in der Zeit der Weltkriege.
Hallo Reiner, ohne jeden Zweifel war der Reichstag einer der bedeutendsten. Und da er faktisch eine Reform der Reichsverfassung erbrachte (vielleicht besser: erbringen sollte), ist es plausibel, hier ein "Staatshoroskop" zu erstellen. Die Frage aber ist, ob dieses Horoskop dann eine Aussagekraft behält über das Jahr 1806 hinaus (Ende des Reiches). Die Belege, die du nennst sprechen jedenfalls für sich - allemal Anlass, dem weiter nachzugehen.
... An der Aussagekraft des Horoskops von 962 zweifle ich nicht - dazu habe ich zu viele Belege vorgefunden, und sie reichen in die Gegenwart hinein. Deutschland war immer mehr ein Werden als ein Sein - schon deswegen liegt es nahe, anzunehmen, dass es eine Reihe von Horoskopen geben wird - die sich zum Teil gar "ineinander spiegeln". manche Themen werden da von Horoskop zu Horoskop "weitergereicht" - allein die Grade um die 15-17 Stier/Skorpion tauchen da immer wieder auf - auch dies bis in die Gegenwart hinein (siehe Reichsgründung 1871, 9.11.1918, BRD 1949, Mauerfall...). Ich könnte ja auch z.B. die Goldene Bulle nehmen, auch dies eine markante Zäsur. Aber es trifft in der Tat zu, das mit der Reichsreform Maximilians tatsächlich eine reichsverbindliche Verfassung geschaffen wurde - dort eingeschlosen - das ist wichtig - die Einrichtung des Reichskammergerichtes. Fehlt mir die Uhrzeit - es wird sich hier keine finden lassen - so wähle ich das Jahresbild (=Wassermann-OG), dies auch mitunter ergänzt durch die nachfolgenden OGs (Stier, Löwe, Skorpion). Ich bin mir nicht so sicher, dass hier der genannte Ausgusttag das ausschlaggebende Datum ist. Gab es da einen rechtsverbindlichen Akt? Beurkundung, kaiserliches Edikt o.ä. ? Da dieser Reichstag ja über etliche Monate lief, scheint mir das Jahresbild erst recht von Gewicht:
1517 wird rhythmisch (Siebenerschritt), linkslaufend, der / in IV überlaufen - die Reformation setzt ein, die Spaltung von Reich und Volk beginnt. Nun, das ist schon markant. Und auch dies: Nehme ich den 49er-Rhythmus, gleichfalls gegen die Uhr, dann wird präzise mit dem Beginn der Bauernkriege erreicht. Und im Sonnenbogen erreicht 1524 der den - und der steht im Gegenspiegel zum rabiaten 17. Grad Jungfrau.
danke für deine instruktiven Antworten, das gibt einiges zu Denken.
Zunächst zu den Quellen:
Wikipedia schreibt: „Nachdem am 26. Juli die Endfassungen des Ewigen Landfriedens, des Kammergerichts, der Handhabung von Krieg und Frieden und des Gemeinen Pfennigs dem König vorgelegt worden waren, gab es noch letzte Korrekturen, bevor am 7. August die offiziellen Texte herausgegeben wurden.“ https://de.wikipedia.org/wiki/Reichstag_...i_bis_7._August
Zu Worms als der Form und dem Namen nach erstem Reichtag zitiere ich den Historiker Dieter Mertens: „In Worms wurde im Widerstreit des Königs und der vom Mainzer Erzbischof angeführten Reichsstände ein Verfahren gefunden, das der Versammlung eine feste Form und institutionelle Eigenständigkeit gab – und den Namen „Reichstag“. Die Versammlung von 1495 ist in der Tat die erste, die in den Quellen als Reichstag bezeichnet wird. Das Ladungsschreiben König Maximilians vom 24. November 1494 erforderte "Kurfürsten, Fürsten und ander stende" [des Heiligen Reiches] für den 2. Februar 1495 zu einer "gemeinen versamlung", gebrauchte also den Reichstagsterminus noch nicht; doch der Reichsabschied vom 7. August bezeichnet die zuende gegangene "gemeine versamlung" als "gemeinen reichstag". Die hier gefundene Form prägte die künftigen Reichstage, ihr kommt darum unter den „Auswirkungen“ eine hervorragende Bedeutung zu.“ https://freidok.uni-freiburg.de/dnb/download/10390
Auch der Name „Reichstag“ fiel also erstmals am 7. August.
Ich wollte übrigens das 962er Horoskop in keiner Weise infrage stellen, es bezieht sich ja auf das Reich, das für die deutsche Geschichte prägend war wie wenig sonst. Mein Gedanke war nur, dass Deutschland politisch, dem Namen nach und im Bewusstsein der Zeitgenossen erst um 1500 in wirklich und dauerhaft Erscheinung tritt und mit dem Reich eng verwoben aber nicht identisch ist. Dieser Vorgang müsste sich doch astrologisch nachweisen lassen in einem Horoskop (oder mehreren), das das 962er ergänzt. Und wenn letzteres bis in die Gegenwart wirkt (wie du gezeigt hast), warum dann nicht auch eines aus Deutschlands Enstehungszeit – wenn es sich denn finden lässt.
Es sind insbesondere zwei vom 7. August 1495 abgeleitete Horoskope, die mir sehr markant erscheinen. Zum einen das 64. Septar, für die Jahre 1936-1943, dann die Sekundärdirektion für die Kapitulation der Wehrmacht (9.5.1945 1:00). Ich hoffe, dass beide Verfahren für Sonne/MC-Horoskope zulässig sind und ich (mangels Astro-Programm) richtig gerechnet habe.
Das Septar:
Uranus dominant, auch im Gegenspiegel zur Sonne, auf 7,5 Sco: “Begegnung mit dem Tod”, nebst Chiron auch am R-Pluto/AC und im Quadrat zum R-Uranus; Mond auf 17° Stier; Pluto auf R-Mond im exakten Quadrat zu Germania und im Gegenspiegel zum Nordknoten; Orcus + Stalingrad in die Jupiter-Mars-Opp. eingebunden.
Am 1.9.1939 ist übrigens Sonne Opp. R-Mond, Pluto Konj. R-Orcus, Uranus Quadr. R-Sonne gegeben.
Die Sekundärdirektion für die Kapitulation der Wehrmacht:
Das markante, für sich sprechende T-Quadrat findet sich umgestellt auch im Kapitulationshoroskop; AC-Herrscher Merkur in der Halbsumme MA/NE (Werner Held: Fehlschlagspunkt); Germania und Pallas am MC im Gegenspiegel zu Neptun; Orcus im Spiegel zu Chiron.
Hallo Reiner, das sind ohne Frage klare Bilder. Ich habe mir ein wenig Zeit genommen, auch noch einmal für die Ableitungen vom genannten OG - z.B. hier für den Höhepunkt des 30jährigen Krieges, die Jahre um 1630 (Magdeburg, Tilly, Gustav Adolph...):
Ein Neumond Konj. in Haus acht - zu diesem Zeitpunkt war das Reich als Ganzes faktisch gar nicht mehr existent. Der Krieg als Religionskrieg ( ) weitet sich aus zum totalen Krieg - siehe . Zudem ist gegeben MC= - die Spaltung von Volk und Land auch hier, vor allem aber AC= / .
Im Sommer 1630 kommt Gustaph Adolph - zeitgleich überläuft das IC - damit die Parzellierung des Landes unwiderbringlich vorantreibend. ( - Schweden ist Wassermann-Land).
Die entsprechende Ableitung für den 7. August 1495 ist m.E. auch nicht übel, oder besser, durchaus übel. Aber wohl nicht ganz so pointiert wie das OG-Bild?
Auch hier die Zutaten für den Glaubenskrieg, in Verbindung mit Uranus (Schweden); Saturn = Orcus/Neptun, Untergang der Ordnung; der Merkur (=SO/VE und JU/SA; mit JU = AC; Nordknoten) könnte für die zahlreichen damaligen Bündnis- und Friedensverhandlungen stehen.
Nun beide Bilder für 1915-1922: 1. Weltkrieg mit Hungersnot, Revolution, Versailles, latenter Bürgerkrieg …
Das OG-Bild finde ich sehr deutlich: Neptun-Sonne exakt; UR im Spiegel zu PL, beider Halbsumme ist AC+Nordknoten; dann die Verbindung Fische-SA/VE, MA, Orcus, AC - die britische See(hunger)blockade, die den Krieg wesentlich mitentscheidet?; PL = SO/MO.
Das August-Bild scheint mir auch wieder nicht ohne zu sein; aber differenzierter (schwächer?), und da gerate ich leider an meine Interpretationsgrenzen.
Das Offensichtliche: wieder bzw. immer noch Neptun-Sonne; verglichen mit dem OG-Bild sind es hier sind es Pluto und Mars, die sich spiegeln und den AC in die Zange nehmen; Mond-Uranus für die Revolution.
es ist zunächst ja gar nicht so entscheidend, ob nun die Tageskonstellation oder das OG stimmigere Bilder liefert. Vermutlich wird es mal hier, mal dort prägnantere Horoskope geben. Wichtiger: dass du tatsächlich ein bedeutsames, vielleicht gar "das" Horoskop Deutschlands gefunden hast. Was nicht heißen muss, dass die vorhergehenden oder die nachfolgenden (z.B. 1871, 1949, 1990...) an Aussagekraft einbüßen würden. Es überzeugen hier sowohl der Verweis auf den historischen Kontext wie auch die hier eingebrachten Horoskope.
Danke dir, Klaus, für diese Bestätigung! Ich werde für mich, im Rahmen meiner Möglichkeiten, noch weiterforschen und hier davon vielleicht ab und zu etwas einbringen. Eine vorerst letzte kleine Entdeckung noch bzgl. der möglichen Wirksamkeit bis in die Gegenwart: am 11. September 2001 um 8:46 New Yorker Zeit (erster Einschlag im WTC) stand der Orcus bis auf ca. 5 Sekunden (!) genau auf der R-Sonne vom 7.8.1495. Diese eher zufällige Entdeckung hatte mich erst dazu gebracht, das Horoskop umfassender zu prüfen. Aber ich will es fürs erste gut sein lassen. Mit besten Grüßen Reiner
Hallo Reiner, ich habe auch einen Blick auf das Löwe-OG geworfen, welches dem Reichstagsabschluss vorausging. Das soll nun nicht Verwirrung stiften. Vorrang hat immer das Jahresbild, das Wassremann-OG. Die nachfolgenden Quartalsbilder verhalten sich dazu so wie die saisonalen Quartale zum Frühjahrsäquinoktium. - zudem besteht eine Analogie zu den Mondphasen: NM, HM, VM, HM. Bei Horoskopen, die über lange Zeitspannen wirken (nicht nur bei denen), greife ich immer gerne zur Symbolischen Direktion des "Kleinen Zwölfers" - im APZ dankenswerterweise enthalten. Im Innenkreis das Löwe-OG, außen die genannte Direktion für den 30.1.'33:
Auf dem AC des Basishoroskops stand Anfang Mai ganz exakt der laufende Pluto. Da wäre vieles zu sagen. Interssant finde ich u.a., dass im Radixbild die Halbsumme Mond/Pluto auf 17,5 Skorpion fällt - dem Sonnenstand des 9.11. entsprechend, "Schicksalstag" der Deutschen.
Hier das Septar 1943-'50:
Jedenfalls lassen all die angeführten Horoskope keinerlei Zweifel an der Bedeutung des Horoskops von 1495.
dann werde ich mir das Löwe-OG auch mal mit anschauen.
Meinerseits möchte ich die Dinge ebenfalls nicht komplizieren, aber doch noch ein weiteres womöglich wichtiges Jahr nennen: das Jahr 1486. Dabei geht es um drei Punkte: - Auf dem Wahltag zu Frankfurt (Februar/März) rückte die Reichsreform erstmals und bleibend ins Zentrum der Reichspolitik; - Wahl und Krönung Maximilians I. zum römischen König in Frankfurt (16.2.) bzw. Aachen (9.4.); - Erstmals wurde die bald allgemein gebräuchliche Formel „Römisches Reich deutscher Nation“ in einem Reichsgesetz angewendet (und damit zwischen dem Reich und dessen deutschen Gebieten unterschieden).
Zum ersten Punkt zitiere ich P.C. Hartmann, Das Heilige Römische Reich deutscher Nation in der Neuzeit 1486-1806: „Heinz Angermeier, der Verfasser des grundlegenden Buches über die Reichsreform 1410-1555, bezeichnet den Frankfurter Reichstag 1486 als die tiefste Zäsur in der Geschichte dieser Reform. … Diese wurde nämlich seit 1486 ‚unabwendbar und notwendig‘ und ‚in ihrer Form fixiert‘. Von nun an war sie Bedingung der Politik geworden und ‚war mit dem Fortbestehen des Reiches verbunden und blieb es in der Folgezeit‘. Angermeier weist mit Recht darauf hin, dass mit dem 1486 an das Kammergericht geknüpften Fehdeverbot die ‚Institutionalisierung der Reichsgewalt unwiderruflich‘ gewesen sei.“
Zum zweiten Punkt, der Bedeutung und Wirkung König/Kaiser Maximilians, dies: „In diskursiver Hinsicht bewirkte Maximilian eine Radikalisierung der Nationsrhetorik. … Schon früher hatte er die Bezeichnung ‚rex Germaniae‘ in seine Titulatur aufgenommen und war damit das Risiko eingegangen, die imperiale Ausstrahlung des römischen Kaisertums zu schmälern. An Prägnanz kaum zu überbieten war sein ‚Deutsch ehr ist mein ehr, und mein ehr ist deutsch ehr‘. … Frankreich als Erbfeind der deutschen Nation – diese Vorstellung fand über Maximilians Reden und Schreiben Eingang in den politischen Diskurs. Schon 1498 hatte er sich zu den vorderösterreichischen Ständen ähnlich geäußert: Sie sollten ihn im Burgund gegen Frankreich unterstützen, das ’uwer rechter natturlicher vynnd’ sei. Daraus wurde 1508 in der Ladung zum Reichstag nach Worms ‚unser aller Erbfeind‘. … Die Erbfeindrhetorik sakralisierte die nationale Feindschaft gegen Frankreich.“ https://books.google.de/books?id=_-Vd5cD...alen%22&f=false (Leider nur eine unvollständige Leseprobe).
Auch wenn viel und vielleicht das meiste davon berechnende Propaganda war, so ist es doch auf offene Ohren gestoßen und hat sicherlich bleibende Spuren hinterlassen. Luther etwa ist in dieser Zeit aufgewachsen. Ergänzend noch: Als erster Herrscher nahm Maximilian den Titel eines Erwählten Römischen Kaisers an, ohne päpstliche Krönung. Auch dies ein wesentliches Stück „Nationalisierung“.
Die Frage ist nun, ob diese drei Punkte zusammengenommen dem Jahr 1486 so viel Gewicht geben. Ich hatte mir das Wassermann-OG zuvor schon angesehen, fand aber im Vergleich 1495 überzeugender – das war aber nur ein oberflächlicher Blick. Wenn du magst, Klaus, könntest du das mit deinen Möglichkeiten ja auch mal überprüfen. Werde das demnächst auch versuchen.
Hallo Reiner, ja, man sollte bei Horoskopen dieser Bedeutung umsichtig sein. Ich werde mir auch das mal anschauen, bin mir aber ganz sicher, dass sich Etliches von dem, was die deutsche Geschicke ausmachte, ableiten lässt von den Horoskopen des Jahres 1495. Witzigerweise habe ich erst unlängst eine Biographie Maximilians gelesen - und da war tatsächlich die Geburtszeit angegeben (die ich dummerweise nicht notiert habe. Nun, lässt sich nachholen..) Beste Grüße, Klaus
Das Combin Deutschland/Löwe -OG 1495 - Hitler - wobei ich bei A.H: von einem AC auf (ca.) 24 Waage ausgehe. AC 16,x Jungfrau - das elementare Geschehen (zum Guten oder Schlechten - meist aber desaströs). SA in den GZH in IV - und ein SA als Spannungsherrscher in einem Tageshoroskop unter dem Horizont wirkt selten wohltätig. Vor allem aber MO-SAT auf 7,x Grad Schütze/ Zwillinge: auf 7,x Zwillinge stand die PL/NE-Konj. des Jahres 1892. Recht klare Bestätigung, denke ich.
Bei allem, was es da an Fragwürdigkeiten gegeben haben mag: Man ist sich wohl im In- und Aisland einig, dass H.Kohl eine Person weitreichender geschichtlicher Bedeutung war. Im Bild die TP I des Löwe-OGs für den Tag des Todes Kohls.
Dort verständigte man sich auf einen "Kuhhandel", insofern, als die Bedingung für die Wiedervereinigung der Euro war.
Das BRD Horoskop läuft in beiden Richtungen durch den Krebs mit Auslösung des Neptun, und es ist ein Mond-Neptun, also ein unterlegenes Volk, Neptun Quadrat Neptun, und Pluto am MC opp Mars.
Das heißt, mit der Euro Einführung wollte man Deutschland unterwerfen.
Damit hat man aber Europa keinen Gefallen getan, wie sich dann gezeigt hat, denn die unterschiedlichen Wirtschaften - Nord- Süd-Gefälle- können ihre Währungen nicht mehr nach Veränderlichkeit aussteuern, was Deutschland zur Zeit zum Export - Buhmann macht.
Kohl selbst sagte: Bei der Euroeinführung war ich Diktator (Mars-Pluto im Spiegel)
Kohls Pluto auf auf 17,5 Krebs bildet ein Quadrat zum BRD Mond, und sein Jupiter spiegelt exakt drauf, das ist ein Legierung, daß Ganze steht aber im 7 Haus der BRD, selbst wenn ich für damals noch Bonn als Ort nehme. Und Kohl lief 1990 auch durch den Krebs, was den Jupiter Pluto aktivierte.
Das Wiedervereinigungshoroskop vom 2.10. 1990, 0 Uhr hat einen MC von 10;40 Widder, dort befindet sich Kohls Sonne-Uranus, der Verrat.
Als Widder, der erst handelt und dann denkt, ist er einfach auf einen fahrenden Zug aufgesprungen.
Und was man jetzt posthum so alles liest, ist er unversöhnlich gestorben. Das zeigt nicht wirklich Größe.
#19 | RE: Tod H.Kohl23.06.2017 18:21 (zuletzt bearbeitet: 23.06.2017 21:44)
Klaus
(
gelöscht
)
Hallo Elisabeth, der Klarheit halber: Zitat Saint Just,Gefährte Robespierres, im Juli 1794 auf dem Weg zum Schafott: "Niemand kann regieren ohne schuldig zu werden." Gebe ich jemandem das Prädikat "Bedeutung", dann ist das nicht gleich ein Ordensetikett. Die Kategorie "historische Größe" ist nicht gleichzusetzen mit einem Akt der Kanonisierung. Fragt man einen Franzosen, ob Napoleon im geschichtlichen Sinne "groß" war, wird man fast immer ein klares Ja hören - gleich ob von rechts oder links. Wobei ein jeder weiß, dass da Licht und Schatten sich mischten. Nehmen wir Bismarck - weiß Gott eine diskutable Figur - sein Krieg gegen Österreich hatte übelste Folgen. Als er starb, verweigerte sich die Mehrheit des Reichstages gebotener Ehrungen - immerhin war er ja Reichsgründer gewesen - hatte zudem über rund zwei Jahrzehnte in Europa Frieden sichern können. Der Kommentar eines prominenten Franzosen zu diesem Akt der Verweigerung - ich meine das war der frz. Botschafter in Berlin - : "Dies wird nie ein großes Volk werden." Und dies von einem Franzosen, für den gewiss auch galt: "Immer daran denken, nie davon sprechen" - d.h. 1870/71 ! Schon Goethe hatte diese typisch deutsche Kleingeisterei vermerkt (in den Gesprächen mit Eckermann. Goethe über die Deutschen, aus dem Gedächtnis zitiert: "So groß häufig im Einzelnen, so miserabel im Ganzem". Ähnlich sah das übrigens auch Nietzsche). Noch einmal der Klarheit halber: Kohls Deal mit Mitterand - der Euro - war ein ganz schwerwiegender Fehler, keine Frage. Aber Kohl hat sehr genau die aufkommenden Gefahren eines neuen Nationalismus verspürt - derweil andere noch geschlafen haben. - Nun, soll kein Vortrag werden, die Medien schreiben ja genug über all das... Grüße, Klaus
Zitat von federkiel im Beitrag #18Das Wiedervereinigungshoroskop vom 2.10. 1990, 0 Uhr hat einen MC von 10;40 Widder, dort befindet sich Kohls Sonne-Uranus, der Verrat.
Hallo Elisabeth,
worin bestand deiner Meinung nach bei der Wiedervereinigung der Verrat, und durch wen?
Zitat von federkiel im Beitrag #18Dort verständigte man sich auf einen "Kuhhandel", insofern, als die Bedingung für die Wiedervereinigung der Euro war.
Du reduzierst die Wiedervereinigung auf einen Verrat an der schon damals nun wirklich obsoleten D-Mark? Dieser 'Verrat' ist / war für mich ein wichtiger Schritt in Richtung eines gemeinsamen Europa's, was immer auch Frieden bedeutet und ohne Frieden kein Wohlstand. Helmut Kohl hat die Spender nie genannt; begeht jemand so einfach einen Verrat, der sich so strikt an seine Ehrenworte hält; das paßt nicht zusammen.
Zitat von federkiel im Beitrag #18Das heißt, mit der Euro Einführung wollte man Deutschland unterwerfen.
Ist es nicht bemerkenswert, was sich aus diesem Plan - wenn er denn so war - entwickelt hat?! Ich finde ja die Synastrie aus Deutschland und Euro sehr interessant ...
Zitat von federkiel im Beitrag #18Und was man jetzt posthum so alles liest, ist er unversöhnlich gestorben. Das zeigt nicht wirklich Größe.
Jo, sehr befremdlich, diese ganzen Umstände; er ist wohl an eine falsche Frau geraten (Venus-Nessus / Lilith Spitze 11-Wassermann / Juno in 10 / AsteroidLilith in 12); ein Problem mit mächtigen Frauen, 'das Mädchen Angela' und jetzt seine bis über den Tod entsprechend aktive Lebensabschnittsgefährtin ...
Zitat von Klaus im Beitrag #19Noch einmal der Klarheit halber: Kohls Deal mit Mitterand - der Euro - war ein ganz schwerwiegender Fehler, keine Frage.
Glücklicherweise bin ich nicht der einizige, der das ganz anders sieht!
Aber so ist mir heute Morgen klar geworden, warum das Horoskop Deutschlands - das Wiedervereinigungshoroskop - vor allem bei den älteren Generationen so schlecht wegkommt. Erinnert mich an den Brexit, die alten dafür, die jungen dagegen.
Zitat von JZM im Beitrag #21worin bestand deiner Meinung nach bei der Wiedervereinigung der Verrat, und durch wen?
Ah, das erschließt sich dir nicht, JZM?
Zitat..........Bereits vor dem Fall der Mauer, als weitreichende Umwälzungen in Osteuropa deutlich wurden, drängte Mitterrand auf einen Ausbau der europäischen Zusammenarbeit. Für ihn stand außer Frage, dass sich eine Wiedervereinigung Deutschlands nur im Rahmen einer intensiver zusammenarbeitenden Europäischen Gemeinschaft vollziehen könnte. Darüber hinaus war ihm im Hinblick auf die französische EG-Ratspräsidentschaft im zweiten Halbjahr 1989 sehr daran gelegen, sichtbare Erfolge zu erzielen: So sollte nach seiner Vorstellung der für 1992 geplante gemeinsame europäische Binnenmarkt von einer europäischen Sozialcharta und der Gründung einer Wirtschafts- und Währungsunion flankiert werden. Mitterrand versprach sich davon vor allem eine Zügelung der wirtschaftlichen Vorreiterrolle der Bundesrepublik in Europa. Er stützte sich dabei auf den Plan, den der Präsident der EG-Kommission Jacques Delors mit einer Expertenkommission seit 1983 ausgearbeitet hatte und der am 17. April 1989 vorgestellt wurde.............
und
Zitat.........Kohl stimmte schließlich den französischen Plänen zu und erklärte sich mit der Einführung einer gemeinsamen europäischen Währung einverstanden............,
aus obigem link
Ein Inhaber von Sonne-Uranus hat den Uranus, das Neue, Schöpferische über das Leben in die Welt zu tragen. Staatdessen hat Kohl Altes wieder zusammengeflickt. Es hätt ja grundsätzlich auch die Möglichkeit bestanden, daß sich der Osten aus sich selbst heraus entwickelt. Da hätte man sich vielleicht Pegida erspart, die hat Nämlich MC7Konj. Pluto auf 11 Steinbock.
Der von Delors am 17.4.1989 vorgestellte Plan hat eine Saturn-Neptun Konjunktion, die steht dann Auf KohlsMC-Saturn auf 11 Steinbock.
Dein etwas herablassender Ton will so gar nicht zu der Qualität deiner Links zusammenpassen.
Vielleicht könntest du beim Zitieren bitte auch die Urherber der zitierten Textpassagen mit angeben? Das gehört doch zu den Grundlagen des Zitierens und enthebt den interessierten Leser der Mühe, immer den gesamten Thread danach durchsuchen zu müssen, wer denn hier zitiert wird. Danke schon mal im Voraus!
Danke auch für die sich aus den Zitaten (leider bleibt offen, von wem sie stammen, sieh oben) ergebenden Erläuterungen. Ich werde sie später mit Interesse lesen.
#25 | RE: Tod H.Kohl24.06.2017 13:05 (zuletzt bearbeitet: 24.06.2017 13:21)
Klaus
(
gelöscht
)
@Jan Martin, es geht mit Blick auf die DM nicht um falsche Nostalgie. Eine Währung ist nichts Sakrosanktes, sie ist nüchtern betrachtet ein pragmatisches Instrument. So gesehen wäre nichts gegen einen Währungswechsel zu sagen, auch nichts gegen den Euro an sich. Problematisch war/ist, dass hier eine Währungsunuion realisiert wurde ohne Rücksicht auf gänzlich unterschiedlich verfasste Volkswirtschaften und Fiskalstrukturen. Als die DM noch vor dem 3.10.1990 in der Noch_DDR eingeführt wurde geschah dies zeitgleich mit der gesamtdeutschen Vereinheitlichung der wirtschaftlichen Strukturen - incl. Steuersystem.
Ich kenne kein Presseorgan von Rang - FAZ, Süddeutsche, Welt , Zeit ..... - welches das in den letzten 1,2, Jahren nicht klar ausgesprochen hätte - was nun nicht bedeutet, dass hier der Euro pauschal negativ gezeichnet wird. Die gegenwärtigen Probleme Europas sind in guten Teilen dem Euro anzulasten.
Das Ganze hat übrigens herzlich wenig mit "jung" und "alt" zu tun, erspare mir bitte dergleichen. Dass ich den Brexit habe kommen sehen besagt nicht dass ich ihn begrüßt hätte.