Der "Glückspunkt" - die Übersetzung ist nicht sehr glücklich, da das Deutsche im Begriff "Glück" zweierlei zusammenfügt: das was man im Englischen "luck" und das was man "happiness" nennt. In der Hellenistischen Astrologie war es völlig undenkbar, ein Horoskops ohne den Glückspunkt zu deuten, oft richtete sich gar der erste Blick dorthin. Der Glückspunkt bringt den inneren Zusammenhang von AC-- buchstäblich auf den Punkt. Dabei ist in der traditionellen Astrologie das gesamte Zeichen/Haus in den Blick zu nehmen, in dem sich der Pars Fortunae befindet, mithin auch die Aspekte, die sich auf dieses Haus richten mögen. Es dürfte sich lohnen, dem Thema nachzugehen, daher hier eine zwanglose Folge von Beispielen. Ich hatte es eigentlich in den Mundanthread zum Thema "Islam in Deutschland" einbringen wollen - doch das wäre evtl. "grenzwertig" gewesen. Hier das 60. Septar der Großen Konjunktion von 1603, Berlin - 12/2016-12/2023. Ich habe die Transsaturnier bewusst draußen gelassen - der Hinweis mag indessen geboten sein, dass als Spannungsherrscher genau auf dem AC sitzt. Ich kann mir denken, dass der Schlüsel zum Horoskop in der Konjunktion von Knotenache mit der zu finden ist. Da wäre ein Austausch hilreich-ich bin mir sicher, dass wir es mit einem sehr sprechenden Horoskop zu tun haben.
Das eingangs genannte Beispiel lasse ich noch offen - das Thema muss behutsam angegangen werden.
Ein Beispiel der einfacheren, sprich eindeutigen Sorte- Casanova - natürlich ist da auch ein möglich, aber ich halte mich an das was da zu finden ist-und glaube, dass es stimmt. Hier die GZH - ich lasse hier die Transsaturnier außer acht, nicht weil sie zu vernachlässigen wären, sondern, weil sie nicht in engerer Verknüpfung mit dem Glückspunkt sind (oder... sein sollen). :
Die alte Frage, wo die Sexualität zu finden ist - in 8 oder 5... wobei die Antwort wohl schlicht lautet, dass aus 8 der "arterhaltende Instinkt" kommt, in 5 die Liebesbegegnung selbst gegeben ist. in 5 erhöht, als Regentin über sieben. Und in diesem massiven Haus 5 der Regent im Domizil .
Der Glückspunkt ist einer - der wichtigste der sog. "Lose" - engl. Lot - das nämlich, was einem einfach zu-fällt, und dies nicht in der Form der Konsequenz des eignen Tuns und Lassens, sondern dank des eigenen schlichten Daseins. Die Griechen sprachen da von der týché - der Zufall, der dich in willkürlicher Weise trifft.
Bei der Berechnung (Einstellung im Compi-Programm!) zu beachten: bei Taggeburten: PF = AC+ - bei Nachtgeburten. PF = AC + - .
Hallo Elisabeth, In der traditionellen Astrologie gilt, dass ein ganzes Haus aspektiert wird - tatsächlich ist sogar ein Aspekt auf ein leeres Haus zu berücksichtigen. Letzteres aber scheint in unterschiedlichem Maß akzeptiert. (Das machen die Inder ganz konsequent - und immer deutlicher wird, dass ein Großteil der indischen Astrologie hellenistischen Ursprungs ist.) Natürlich gilt auch in der hellenistischen Astrologie, dass ein Aspekt umso stärker wirkt, je enger er ist - Binsenweisheit. Die persisch/arabische Astrologie - die ja etliches von der hellenischen bewahrt hat, u.a. auch die "Lose" - folgt auch der Tradition, sieht auch das gesamte Haus aspektiert. Haben wir etwa eine auf 5 Grad und einen auf 25 Grad , so ist der Aspekt gegeben - aber da richtet sich der Aspekt weit mehr auf das Gesamthaus und zwar soweit dieses durch den Planeten dort bestimmt ist. Der unmittelbare Kontakt der beiden Planeten ist hier also weniger wirksam.
Die genannte arabisch/persische Tradition nennt diese Orben. 9 Grad / 9 / 8 / 15 / 7 / 7 / 12. Angaben bei Benjamin Dykes (hat Guido Bonattis Hauptwerk übersetzt), einer der besten Kenner der Hellenistischen Astrologie.
Natürlich sträubt sich da der in der "westlichen" Astrologie Beheimatete (aber, pardon: die westliche Astrologie hat ihre Grundlagen in der hellenistischen). Ich glaube aber, dass die Tradition da recht hat. Sie unterscheidet zwischen der Aspektierung des Hauses und der des Einzelplaneten. Stünde im genannten Bespiel die auf 20 Grad, dann wäre der Aspekt ein "planetarer". Soweit ich sehe gilt das Gesagte auch für den Pars Fortunae - ihm selbst sind keine Orben zuerteilt, aber eben den Planeten, die ihn aspektieren. (hmm - ist "pars" eigentlich maskulin? Mein Latein ist weitgehend kollabiert. - In der Tat: weiblich - pars - also DIEe Pars Fortunae - hätt ich mir denken können, das Schicksal ist femininer Natur - siehe Klotho und Co. ) Grüße, Klaus
Die Bedeutung im Lateinische ist: 1. Teil, Anteil 2. Geschlechtsteil 3. Partei 4. Rolle 5. Amt, Pflicht 6. Seite, Richtung 7. Gegend [Der kleine Stowasser]
Der Tierkreis war im Altertum also nicht in Grade, sondern in Teile aufgeteilt.
DER Pars Fortunae ist also richtig, denn übersetzt ist er ja der Schicksalsgrad oder Schicksalsteil, nämlich der Teil oder Punkt des Tierkreises, der für das individuelle Schicksal steht.
hat im Lateinischen übrigens die folgenden Bedeutungen:
1. Schicksal, Geschick, Los 2. Glück, Unglück, Mißgeschick 3. Schicksalsgöttin, Glücksgöttin 4. Lage, Stellung, Verhältnise, Umstände (meist im Plural: Vermögen, Habe, Glücksgüter. [Der kleine Stowasser]
Ich halte daher die einseitig positive Übersetzung des Pars Fortunae mit Glückspunkt für wenig glücklich und würde die auch gebräuchliche mit Schicksalspunkt vorziehen, da sie der im Lateinischen gegebenen ambivalenten Bedeutung Rechnung trägt.
hmm - ist "pars" eigentlich maskulin? Mein Latein ist weitgehend kollabiert. - In der Tat: weiblich - pars - also DIEe Pars Fortunae - hätt ich mir denken können, das Schicksal ist femininer Natur - siehe Klotho und Co.
Passt schon. Schicksal bezieht sich in seiner Auswirkung auf das Zeit-Räumliche und damit immer auf die "weibliche" Seite des Seins, also auf DIE Schöpfung.
Die griechischen Götter sind ja auch den Schicksalsmächten unterworfen: nach der Titanenschlacht entscheidet das Los darüber, wer welchen Zuständigkeitsbereich bekommt.
Zeus fällt der Olymp zu. Passt auch, er ist ja kein Schöpfergott.
Zwei Fliegen, eine Klappe - wer kennt schon Johannes Schöner (oder auch Schoener) ? Ein Schüler von Regiomontanus, auch der ein Deutscher. Eigentlich doch peinlich, dass der unter den "Traditionellen" in GB und USA bekannter ist als hierzulande? Und dass man ihn (aus dem Latienischen) z.T. in Englische übersetzt hat - und soweit ich sehe kaum oder gar nicht ins Deutsche?
Nicht nur ein Astrologe von Rang. sondern auch ein hochbedeutender Kartograph - als solcher ist der in Wissenschaftskreise bekannter denn als Astrologe.
Siehe dort: Saturnus in decima domo.. Das Latein Schöners ist gar nicht so schwierig. Die Texte warten nur auf Übersetzer - !?
Der Glückspunkt in der , der Regent im in drei - Schöner war zunächst einmal einer der bedeutendsten Kartographen seiner Zeit. Die Stellung des / oder auch der PF zeigt, inwieweit der Fortgang der Dinge seinen "flow" hat - etwas salopp, sorry. Da ist zu vermerken, dass der Regent der PF diesen "anschaut" - das ist die Voraussetzung für ein Gelingen der Angelegenheiten. selbst brachte Mühe und Plage - siehe den Text im Original.
daraus: He records that at the age of forty years and 192 days he was very "scabby, ulcerous and afflicted with apostumes and various melancholy disturbances". At age fifty-eight on New Year's Day he says he had a bad fall from a height, of which "the cause was Saturn retrograde in Leo in the tenth house of my geniture".*
Ich hatte gar nicht bemerkt, daß du dich bei Klaus für das Thema bedankt hattest, sondern mich auf den Stowasser konzentriert, aus dem ich gerade zweimal zitiert hatte.
Ist denn der Stowasser deines Großvaters nun "Der kleine" oder gar "Der große" ?
Zitat von Klaus im Beitrag #7Hallo JZM, ja, der gute alte Stowasser .... aber, ich verstehe nicht - wieso DER, wenn feminin?
Grüße, Klaus
Wenn man nicht übersetzt, sondern den lateinischen Begriff beibehält, dann muß es, da hast du recht, DIE Pars Fortunae heißen. Wir kennen ja auch DIE Radix . . .
Mein Favorit bleibt allerdings DER Schicksalspunkt ;)
Zitat von Klaus im Beitrag #2Bei der Berechnung (Einstellung im Compi-Programm!) zu beachten: bei Taggeburten: PF = AC+ - bei Nachtgeburten. PF = AC + - .
Viele Autoren stellen jedoch die Formel bei Nachtgeburten nicht um, Lilly zum Beispiel (auch Frawley), und wenden die Tagesformel auch bei Nachtgeburten an.
Dasselbe gilt auch für die übrigen Lose, wo einerseits häufig auch nur eine Formel für beide Tageszeiten angegeben wird, andererseits aber auch umgestellte Formeln für die Nacht angegeben werden, und teilweise Autoren dem nicht folgen.
Zitat von JZM im Beitrag #16 Viele Autoren stellen die Formel aber bei Nachtgeburten nicht um, Lilly zum Beispiel (auch Frawley), und wenden die Tagesformel auch bei Nachtgeburten an.
Dasselbe gilt auch für die übrigen Lose, wo einerseits häufig auch nur eine Formel für beide Tageszeiten angegeben wird, andererseits aber auch umgestellte Formeln angegeben werden, und teilweise Autoren dem nicht folgen.
W.Lilly muss nicht der Weisheit letzter Schluss sein... Tatsache ist, dass die hellenistische Astrologie - gerade die! - konsequent die Tag- und Nachbilder unterschieden hat. Von Frawley weiß ich nicht viel, der scheint sich primär an Lilly zu halten. Die große Mehrheit der "Traditionellen" aber - Hand, Zoller, Dykes, Brennan ... unterscheidet Tag und Nacht im Falle der PF. Richtig aber ist, dass die Mehrzahl der anderen "Lose" für Tag und Nacht dieselbe Formel anwendet.
es geht doch hier sicherich nicht um der Weisheit letzten Schluß, sondern schlicht um die Feststellung, daß zur Berechnung des Schicksakspunktes in der Tradition unterschiedliche Ansichten der Autoritäten bestehen.
Räumst du der hellenistischen Astrologie eine Sonderstellung in der Tradition ein?
Hallo JZM, ich habe viel Vertrauen in das Project Hindsight - da wurde und wird akkurat übersetzt. Und es heißt da (R.Hand) , dass Ptolemäus, was die PF angeht, falsch übersetzt oder falsch verstanden habe. - Das kann ich nun nicht beurteilen, aber es scheint, dass mit Ptolemäus bereits ein teilweiser Verlust der hellenistischen Tradition einhergeht. Strittig ist, ob P. noch die GZH verwendete oder bereits auf die inäquale Manier umschwenkte. U.a. scheint da bei P. verloren gegangen zu sein die klare Unterscheidung von Tag- und Nachtgeburt, ein ganz wesentliches Thema der Hellenistischen Astrologie. Bei Lilly jedenfalls ist davon, soweit ich weiß, keine Rede mehr - das dürfte auch erklären, dass er bei der PF nur die eine Version kannte, eben die "Tagesversion". Ich persönlich halte die Unterscheidung für wichtig - und mein eigenes Geburtsbild ist da sehr sprechend. Grüße, Klaus
für mich muss Astrologie einleuchten! Wohl deshalb folgte ich ihr nur da wo sie erhellend wirkt.
So sind Glücks- und andere Horoskoppunkte für mich nur verständlich, wenn einerseits in ihren Berechnungsformeln nicht zwischen Tag- und Nachtgeburten unterschieden wird und andererseits das Aequale Häusersystem (30° Häuser ausgehend vom Aszendenten) verwendet wird. Dann gilt:
Sonnenhaus des Mondes = (Aszendenten) Haus des Glückspunktes
D.h. wird die Sonne als Aszendent / Ursprung einer Häuserteilung genommen, dann entspricht das "Sonnenhaus" des Mondes, dem "Aszendentenhaus" des Glückspunktes.
Beispiel: Der Mond im 4. Sonnenhaus bedeutet nichts anderes, als dass der Glückspunkt im 4. vom Aszendeten aus gezählten Haus steht.
In der indischen Astrologie ist es ganz gebräuchlich, je nach Fragestellung, Sonne oder Mond als Ausgangspunkt einer Häuserteilung zu nehmen. Dieser allgemeinen Tradition sind die verschiedenen Horoskoppunkte entsprungen.
Aufgrund ihrer sekundären Natur, sowie ihrer Unanschaulichkeit, waren deshalb Horoskoppunkte für mich immer entbehrlich. Sonnen- und Mondhäuser dagegen aber überaus erhellend.
Hallo Scheibenwischer, vielleicht solltest du darauf hinweisen, dass du die Vehlow-Häuser verwendest - damit ist nicht jeder vertraut. Es mag sein, dass in diesem System die Unterscheidung Tag-Nacht hinfällig wird. Aber in der Antike, jedenfalls der hellenistischen Phase war die Tag-Nach-Unterscheidung von größer Wichtigkeit. Und in dieser Sichtweise sind die unterschiedlich berechneten PF m.e. sehr klar begründbar und einsichtig. Vielleicht nimmst du zwecks Illustration eines der obigen Beispiel im Vehlow-System - oder du wählst ein anderes? Grüße, Klaus
Vehlow Häuser habe ich nie verwendet. Ich sprach von 30° Häusern, ausgehend vom Aszendentengrad. Oder als Sonnenhäuser ausgehend vom Tierkreisgrad der Sonne. Nimm einfach ein paar Horoskope und überprüfe selbst was ich schrieb - es ist ja mehr als simple.
Hallo Scheibenwischer, ich habe gerade eine Endlosdiskussion zum Thema Häuser hinter mir - und möchte nicht aufs neue in eine solche eintreten - mit der Bitte um Verständnis. Was nicht als Ignoranz verstanden werden sollte. Ich habe mich nach langem Suchen und Lesen dazu entschieden, zunächst auf die GZH zurückzugehen - das Ur-System, bis heute von den Indern verwendet. Ich weiß nunmehr, dass die GZH die Ausgangsbasis sein sollten - alle anderen Systeme haben sich danach entwickelt.
Nun ist ja bekannt, dass Hitlers Geburtszeit strittig ist - da gibt's einen Spielraum von rund 30 Minuten - 18 Uhr LMT - 18:30. Die meisten Rektifizierungen kommen auf eine Zeit um 18:20 - das ist schon deswegen stimmig, weil da IC/MC auf den 2. Grad / kommen - die "Elementargrade". Und da rückt die PF auf den ersten Grad - also in den GZh der Auftakt zum zehnten Haus.
Übrigens stellt erst der Blick auf die Würden von in diesem Horoskop dar, dass dem "Ein Volk, ein Reich, ein Führer" ein kurzlebigeres Dasein zugestanden wurde - und die beiden stehen im Aspekt zum .
Zitat von Klaus im Beitrag #23Ich habe mich nach langem Suchen und Lesen dazu entschieden, zunächst auf die GZH zurückzugehen - das Ur-System, bis heute von den Indern verwendet. Ich weiß nunmehr, dass die GZH die Ausgangsbasis sein sollten - alle anderen Systeme haben sich danach entwickelt.
Hallo Klaus, ich arbeite mit dem 3 Häusersystem, wie von Vehlow beschrieben.
Hier gilt:
1. die Mundanhäuser - wobei Widder als ganzes Zeichen das erste Haus bildet. Ist also identisch mit dem Zodiak. 2. die persönlichen Häuser - hier ist der AC entscheidend, und stellt das erste Haus dar. Dieser Bereich steht mit seinen sehr vielen Häuservarianten ja oft zur Diskussion.
Also bishier ist alles identisch.
Nur fand Vehlow das neben diesen beiden, es eine erweiterte Aussagekraft darstellt, wenn man noch zusätzlich mit Sonnen- Mond- oder sogar Planetenhäuser arbeitet.
Hier gilt das Zeichen in dem die Sonne steht als erstes Haus.
Als Beispiel den aktuellen Stand wiedergebend hätte ich dann: AC Jungfrau = persönliches erstes Haus, Widder als erstes Mundanhaus überschneidet sich mit dem 7. persönlichen Haus. Sonne im Steinbock gleich erstes Sonnenhaus überschneidet sich mit dem 4. persönlichen Haus.
Bei dem Mondhaus würde entsprechend gelten: Mond im Schütze gleich erstes Mondhaus in Überschneidung mit Haus 4 als persönlichem Haus, sowie in Überschneidung mit Schütze gleich 9. Mundanhaus.
Das System ist extrem flexibel.
Finde ich im ersten persönlichen Haus, am AC keine Planeten, schaue ich im ersten Sonnenhaus nach, weil hier steht immer die Sonne. Finde ich in den persönlichen Häusern z.B. Haus 4 keine Planeten, schaue ich im 4. Sonnenhaus nach, welches ab Steinbock gerechnet der Widder ist, welches auch das erste Mundanhaus ist. Zum vergleich meiner Betrachtungen kommt dann in unserem Fall noch das 4. Mundanhaus hinzu, also der Krebs.
Mit dieser Einteilung lassen sich die aus den persönlichen Häusern gemachten Erkenntnisse auf Stimmigkeit überprüfen.