Ich habe gestern Abend an anderer Stelle diesen Artikel verlinkt, den ich hier nochmals besonders hervorheben möchte.
Der Artikel ist lange und erfordert einiges an Aufmerksamkeit und Mitdenken, faßt die Philosophie und die Wurzeln derselben, zumindest bis zuum Jahre 1912, zusammen. Daß diese Denkart noch weiter zurückgeht, bis ins Alte Testament, ist (mir) völlig klar.
Auszüge: "Durch den Sündenbockmechanismus wird eine Person oder Gruppe beschuldigt, verfolgt und ermordet. Dieser „Gründungsmord“ vereint die Gesellschaft und bringt sie in einen stabileren Zustand zurück. Aber der Frieden ist prekär, denn das zugrunde liegende mimetische Verlangen bleibt bestehen. Wenn wir Girards Argumentation folgen und davon ausgehen, dass der Gründungsmord geplant werden muss, könnten wir das Othering des Sündenbocks als eine archetypische psychologische Operation (PsyOp) beschreiben.
Der Gründungsmord ermöglicht eine kulturelle Erneuerung durch den Prozess der Sakralisierung. "
Hier sehen wir den Döbereinerschen Begriff des Kollektivs. Mit Saturn/Neptun, etc.
Im Großen und Ganzen sind es wieder auch Nominalisten, die alles buchstäblich nehmen: "Für NRx-Christen wie Peter Thiel ist es das Christliche, den Staat und die Unternehmen zu stärken und den lähmenden Einfluss des progressiven Universalismus zu beseitigen. Ihrer Ansicht nach besteht die wahre Offenbarung darin, dass „echte“ Christen die liberale Theologie ablehnen und an einer wörtlicheren Auslegung der Schrift festhalten. In Kombination mit seiner gesellschaftspolitischen Philosophie hat diese Theologie Thiel und vermutlich auch andere, die seinen Glauben teilen, offenbar dazu gebracht, vermeintlich christliche Werte zu übernehmen, die die meisten von uns nur schwer als christlich erkennen würden."
Damit wird der erste Quadrant als Ursprungsprinzip gesetzt, mit den entsprechenden totalitären Folgen.
Sie sind die Sarumans unserer Zeit. Saruman fertigte auch Orks am laufenden Band mit Hilfe technischer Vorrichtungen.
In der Übernahme mythologischer Begriffe wie dem "Palantir" zeigt sich ihr Unverständnis der Welt, das Erstquadrantentum, geistige Flachwelter, wie Wilber das nennt. Palantir, als Software und technisches Ding, ist ein Überwachungssystem. Der Palantir ist ursprünglich ein Gegenstand (eine Kugel) aus dem "Herrn der Ringe", der es ermöglicht "in die Ferne" und überall hinzuschauen.
Sauron, der dunkle Herrscher, benutzt eben diesen, um die Mächtigen der Zeit in seinen Bann zu ziehen und mit seinen düsteren Gedanken zu vernebeln.
Was damit aber auch untrennbar verbunden ist, ist, daß die Macht untergehen wird, ob sie will oder nicht. Der Ring landet letztendlich in den Lavafluten.
Man kan nicht einen Teil eines Mythos herauspicken und glauben, daß der andere dann nicht auch zum Leben erweckt wird.
Mythologisch gesehen paßt auch die Umbenennung von Twitter (Vogelgezwitscher) in X dazu. X für ein U soll uns gegeben werden. und Heg-seth.
das ist alles Pluto im Wassermann, der Himmel wird durch eine Vorstellung davon ersetzt. Die Bibel muß zwingend literal verstanden, werden weil sonst der Pluto "entkleidet" wird.
Daß die Dunkle Aufklärung, in der Krebsepoche, als Gegenbewegung zur Zwillingsepoche, mal alles über den Haufen schmeißen möchte, ist verständlich, aber leider nutzlos.
Wilber schrieb auch: wir können nicht zurück in eine prärationale Haltung. Da durch kommen wir nur, wenn wir das Rationale bis auf Schärfste anwenden ... am Besten auch auf sich selbst. Dann stehen wir vor dem nicht dies-noch-jenes nicht dieses-als-auch-jenes nicht sowohl-dieses-als-auch-jenes nicht sowohl-nicht-dieses-als-auch-nicht-jenes
Im Mythos sind ja die Götter meist die Handelnden, wenn auch oft durch die Hand des Menschen. Ich frage mich des öfteren schon ob nicht Literatur da auch schon mal etwas in die Welt bringt, was andere später zu realisieren versuchen. Hier sind dann aber doch im Gegensatz zum Mythos eher die Menschen die Handelnden, die sich zu Göttern machen wollen?
Fritz, es ist sicherlich auch so, daß einige das Bestreben haben Mythen wahr werden zu lassen. uralte Mythen und sogenannte Prophezeiungen werden benutzt, um sich wiederum die Macht (weiter) zu sichern. Was aber geschieht, wenn Neptun in die Erscheinmung kommt, ist Auflösung, Krieg, Zerstörung. Weil die Erscheinung halt nicht dafür gemacht ist, das Prinzip des Lebens direkt zu beherbergen, sondern nur qua Gestalt.
Nachtrag: Das große Problem dieser Leute, aus meiner Sicht, ist, daß sie tatsächlich einiges erkennen, was richtig ist, aber, ich vermut weil sie Nominalisten sind, dann im Denken aufs falsche Gleis, nämlich dem identen wie die Leute vorher, kommen. Es ist der gleiche Wein, nur in neuen Schläuchen, die im Moment noch besser halten und über den alten Inhalt täuschen.
Der Kollektivismus feiert fröhliche Urständ und das Einzelne hat "Land unter" - zunächst. Aber das Einzelne kann schwimmen, aus sich heraus, während das Kollektiv immer einen Container braucht.
"Aber das Einzelne kann schwimmen, aus sich heraus, während das Kollektiv immer einen Container braucht."
Das hast gut formuliert 😊
Ja, was mich dabei letztlich interessiert, ist die Frage ob Orwell oder Tolkien etc uns hier wirklich einen Gefallen tun, das Bedrohliche zu kennzeichnen, oder ob sie gar ungewollt mit behilflich sind eine solche Welt zu erschaffen, bzw den Drang des Verdrängens kanalisieren, Sci-Fi-Romane, etc incl.
Zitat von onomos im Beitrag #6"Aber das Einzelne kann schwimmen, aus sich heraus, während das Kollektiv immer einen Container braucht."
Das hast gut formuliert 😊
Ja, was mich dabei letztlich interessiert, ist die Frage ob Orwell oder Tolkien etc uns hier wirklich einen Gefallen tun, das Bedrohliche zu kennzeichnen, oder ob sie gar ungewollt mit behilflich sind eine solche Welt zu erschaffen, bzw den Drang des Verdrängens kanalisieren, Sci-Fi-Romane, etc incl.
Ja, den Satz finde ich auch echt gut. ~ ha, das hieße, zu Ende formuliert, daß jeder den Mund halten soll, weil andere in Gefahr liefen dem nachzulaufen.
Das ist genau die verquere Denkschiene, die uns versucht überall das Wort zu verbieten.
Denn sie impliziert, daß Menschen zu dumm seien Dinge zu erkennen, und man müsse dem Bürger doch vorschreiben, was mündig sei und heiße.
Man versucht damit doch nur die "Bewegungen des Weltengeistes" zu kanalisieren, mit dem Ergebnis, daß es schlimmer wird. Die einen meinen es gut, und es ist falsch, und die anderen wollen es kanalisieren, weil sie es manipulieren. Statt Bereinigung gibt es Kuschelkurs. Stattt "Aufarbeitung" des Verdrängten nur noch mehr Verdrängung. Aber deswegen ist der Konflikt nicht aus der Welt, bereinigt, oder gar gelöst. nein, er schwelt weiter und die darinliegende Auseinandersetzungsmacht (Uranus) will sich in der Erscheinung zeigen. Dann halt Mars; wer nicht hören will, muß erleiden....
Ganz extrem drastisch und derb ausgedrückt: Wenn in Dir kein Müll ist, kann sich in und an Dir auch keiner sammeln. Wenn der Tiger nichts in Dir findet, worin er seine Zähne schlagen könnte, dann kannst durtch eine Herde von Tigern gehen, ohne berührt zu werden.
ABER: um nicht dem Hochmut zu verfallen. Wer ohne Schuld ist, werfe den ersten Stein ... Es gibt da noch eine andere Stelle in der Bibel - hatte das mal zufällig aufgeschlagen. Eine Stadt wird in Schutt und Asche gelegt und die Meldung Jesus' zu denen, die aus der Ferne, oder einer anderen Stadt, das erleben, ist: Wer glaubt da keinen Anteil dran zu haben, der irrt!
Nun ja aus dem Umstand, daß dann jemand dem anderen den Mund verbieten will, wenn es so läge, erschließt sich für mich aber noch nicht unbedingt, ob ein solcher Zusammenhang bestehen könnte und das war ja meine eigentliche Frage.
Ich mag Tolkin ja auch, wie auch die kritische Auseinandersetzung anderer Autoren mit dem was in die Zeit hineinlugt. Nur wenn es recht konkret wird, wie etwa in 1984, dann kommt man schon so ins Grübeln. Immerhin sind wir ja über Jahre ja auch regelrecht damit geimpft worden, sodaß man eigentlich annehmen könnte, daß eine Gesellschaft dagegen immun sein sollte. Datenschutz und all das wurde Jahre als sehr hoher Wert wie eine Monstranz in Talk-Shows und anderen Medien vor sich hergetragen und dann kommt Facebook, Google und Co und alles ist vorbei. Zuckerberg ist immerhin 1984 geboren, vielleicht hat er sich ja angesprochen gefühlt Bei ihm gibt's auch Querverweise zum Erscheinen des Romans oder umgekehrt, zu lange her.
Da fällt mir zuletzt dann noch Heidegger ein mit seiner Kritik an der Technik, mit der der Mensch meint alles beherrschen zu können, wenn er nur genial genug ist in seinem Erfindergeist. Nein, die Technik beherrscht zunehmend den Menschen, hat er ja letztlich gemahnt. Und damit meint er ja ganz banal den Wahn des Menschen Macht über Natur und Welt haben zu wollen. Aber da erzähl ich dir ja nichts neues.
Das Entbergen in seinem Seinsverständnis ist ja offenbar nicht zu Umgehen. Was ich leider nicht mehr erinnere ist die Frage ob er, da auch unterscheidet in förderliches Entbergen, Gestallt Gefüge etc, und "abträgliches" Geschehen, also eher ein Verbergen.
Hey - spannendes Thema - bin noch nicht ganz durch die Texte... doch fand ich bei der Suche nach dem "Sündenbock" keinen Hinweis auf das BILD - Die Ställe der Bauern ...
Die hatten einen Ziegenbock im Kuhstall stehen - um das Böse durch ihn von allem fern zu halten.
>>Tout ce qui arrive est adorable ° alles was geschieht ist anbetungswert<< Romancier & Essayist Leon Bloy* __________________________________________________________________
Zitat von onomos im Beitrag #8 Ich mag Tolkin ja auch, wie auch die kritische Auseinandersetzung anderer Autoren mit dem was in die Zeit hineinlugt. Nur wenn es recht konkret wird, wie etwa in 1984, dann kommt man schon so ins Grübeln.
vgl. Jules Verne, sie beschreiben, was schon im Denken herumgeistert.
Es ist wie beim Irlmaier. Seine Vorhersagen das Weltgeschehen betreffend sind vermutlich nichts gültig. Daß dann aber jemand auf die Idee kommt, das als Blaupause herzunehmen und das dann so umzusetzen, warum nicht. gibt dem ganzen dann einen mystischen Anstrich.
Zitat von onomos im Beitrag #8 Immerhin sind wir ja über Jahre ja auch regelrecht damit geimpft worden, sodaß man eigentlich annehmen könnte, daß eine Gesellschaft dagegen immun sein sollte.
nein, sind wir nicht! Lies mal beim Danisch nach. Seine Leier sinngemäß: "Man hat uns erzählt und tut es immer noch, wie Nazis ausschauen, was sie anhaben, wie sie grüße, etc. Alles Äußerlichkeiten! Keiner hat darauf hingewiesen wie Nazuis mittels Propaganda vorgehen, was das Denken hier eigentlich ausmacht. Und das, genau das, machen die Anti-Fanten dann genauso; dieselben Methoden, dieselbigen Sprachstrukturen, verfeinert. (Der gleiche Typus wie auch Döbereiner betont). es geht um Rudelinstinkte (Stichwort: Amygdala). Das Rudel auf Fremdmerkmale zu trainieren, nicht das Hirn benutzen lernen. "
Nach Graves/Wilber sind in Europa viele und bestimmenderweise auf dem grünen Level. Die Werte hier sind gruppenorientiert, empathieorientiert und vor allem konsensorientiert. Dh es m u ß (dick, fett, 50 Punkt Schrift, rot, blinkend) eine Übereinstimmung geben, sonst bricht die Welt zusammen. Nicht nur Kompromiß! Da ist der Trump gut, sondern Konsens - Über-1-stimmung.
Immunität hätten wir, wenn wir den Neptun und den Uranus und dann den Saturn annehmten und ins Leben ließen. Deshalb auch Döbereiners Worte von der gestohlenen Krise nach dem WKII, da ist alles an Entwicklung wieder entmachtet worden durch die Masse, die den verlockenden Angeboten nicht widerstehen wollte. Mal schauen wie es beim nächsten Mal ausschaut.
Zitat von onomos im Beitrag #8 Das Entbergen in seinem Seinsverständnis ist ja offenbar nicht zu Umgehen. Was ich leider nicht mehr erinnere ist die Frage ob er, da auch unterscheidet in förderliches Entbergen, Gestallt Gefüge etc, und "abträgliches" Geschehen, also eher ein Verbergen.
Der Mensch ist mit der Fähigkeit des Wortes betraut, im Guten wie im Bösen. Nein, Entbergen, schöpfen, ist nicht das "Problem".
Heidegger sagte sogar, die Technk gehöre zum Menschen, vielleicht muß es so sein. Das Entbergen der Technik ist zerstörend, aggressiv, gewalttätig. Nominalismus verweigert den Dingen ihren Einlaß in die Welt, und dann gehen diese wieder hinaus aus der Welt ... und dann gibt es keine Welt mehr.
Irgendeiner am Anfang der Naturwissenschaften meinte ja in etwa: "Man müsse der Natur die Wahrheit durch das Experiment entreißen". Gut, er sagte nicht, man müsse Gewalt anwenden </Zynismus Ende>.
die alten Griechen fertigten ja bereits Schwerter, und vieles andere, mit metallurgischen Künsten. Aber sie waren keine Techniker, dh diese Sicht hatte nicht die Überhand.
Also Nein, muß man nicht, in der forschenden Weise der Technik vorgehen, siehe Döbereiner und viele andere Gelehrte. Warten können, spielen, schauen, zuhören, .... Dann erschließt sich die Natur, sie öffnet sich. Und erzählt Dinge, von denen wir nicht mal träumten. Die eine spielen und schöpfen ganz unabsichtlich ... Und dann kommen die Verwerter (wieder Döbereiner zitierend) und nehmen das und blasen es auf. Und weil sie nichts verstehen, können sie damit nicht umgehen. Machen es kaputt, versperren den Zugang, verschütten die Quellen mit Regeln und Anforderungen. Ich kann den Mann so gut verstehen. Wir können in der Welt nicht mehr spielen wie die Kinder. Effizienz, Überleben, Kampf, erster Quadrant ist alles geworden.
Das gleiche geschieht im Export unserer Technik in andere Kulturen. Das sind dort Fremdgewächse, Geschwüre, die auf deren Ausübungen sich draufsetzen.
Allerdings gibt es keinen Menschen, der nicht Einflüsse von Gesellschaft oder Kollektiv ist. Ich nehme für mich in Anspruch, außerhalb von Anpassungsdrücken zu leben. Doch ich gebe gerne zu: Als Robinson Crusoe könnte ich nicht leben.
Wir alle sind soziale Wesen, weswegen wir Verbände, Gruppen und Ideologien ausbilden. Im Zweifelsfall ist unsere Behauptung, dass wir das alles nicht tun eben unsere Ideologie.
Ist also alles hoffnungslos? Natürlich nicht. Das setzt aber voraus, dass man sich selbst an der Nase fasst und sich selbst beobachtet und kontrolliert.
Ohne Gruppendynamik geht es nicht. In dieser wird ein Thema ausgehandelt. Natürlich auch vor dem Hintergrund eine "Gruppenmoral" zu bilden. Wenn ich um die Ecke böge und sagte, Wissenschaft zu hassen ist auch so ein Ding, das ins Thema gehört. Einige würden dann stutzen, weil ja klar ist, dass die Böse Strömungen von der dunklen Aufklärung kommen.
Würde ich dagegen auf ein physikalisches Kolloquium gehen und behaupten, dass die Verschränkung aus der Quantenmechanik schon den Babylonier vor 5000 Jahre in Form der Astrologie bekannt war, würden die mich sicherlich übel runter machen.
Es ist also zu einfach, wenn man sagt: "Das Kollektiv ist es allein, der Einzelne nicht". Auch der Einzelne hat immer eine Sozialisierung durchlaufen. Mag er die aufgelöst und sich neu orientiert haben. Aber in der Neuorientierung setzt er sich wieder mit Gruppen und derer ausgehandelten Weltsicht auseinander und gleicht sich unmerklich an.
Konkret: Ein Forist hat mir per PN geschrieben, dass meine Werke (Beiträge hier oder noch was anderes hat er nicht gesagt) ihn Aggressivität empfinden lässt. Ich fand das Eingeständnis schon mal bewundernswert, weil er sich selbst beobachten konnte.
Sowas ist also nicht ungesund. Man darf wütend über Anderes und Andere sein. Allerdings in meinen Augen nur dann, wenn man sich aufs sorgfältigste beobachtet und sicherstellen kann, dass man nicht die ausgehandelte Moral, Meinung oder gar Ideologie (der oben angesprchene Container), vertritt, ohne dass es demjenigen bewusst wird. Ein Eingeständnis einer Aggression reicht also nicht ganz aus.
Nun es wird selten so gelingen, wie ich es fordere. Wir müssen also unser Agieren, Argumentieren und ja unser Kämpfen mit einer möglichst weitgehenden Toleranz flankieren.
Die Aufklärung hat die Forderung nach Toleranz auf ein maßgebliches Niveau angehoben, dass sich von früheren Forderungen schon im alten Griechenland abhob.
Mag also Die Aufklärung "dunkel" sein. Mag sie auch "das Kind mit dem Bade" ausgeschüttet haben, weil sie eher jenseitiges leugnen will als es zu unterstreichen, eine Diskrepanz zu der Forderung der Toleranz der Aufklärung jedoch führt ebenfalls in eine dunklere Welt. Und zwar auch eine mit einer Saturn-Neptun-Komponente, weil dann der Gruppenfremde, der anders redet, die rituale der Gruppe nicht teilt, anders riecht zumindest ausgegrenzt wird.
Und liebe Freunde, auch hier habe ich solche Prozesse schon beobachtet.
Peter
Edit: Der Pluto ist zunächst nichts problematisches. Warum steht er gegen das Leben, erscheint uns also als böse? Er bringt das höhere Recht ins Spiel. Wolfgang Döbereiner brachte da als historisches Beispiel der Konflikt Robbespiere-Danton ins Spiel. Es ist leicht zu erraten, wer der Skorpion und wer der Stier war.
Ein Container kann nur entstehen, wenn eine maßgelbliche Teilgruppe das höhere Recht fehlleitet. Das passiert meist durch einen Herrschaftsanspruch. Nun, was tun, wenn man nicht böse sein will, aber trotzdem bei der herrschenden, weil guten Seite stehen will? Man erwählt einen Guru und verleiht im Quasiheiligenstatus, einer unberührbar, sauberen, unfehlbaren Kraft, der man sich anschließen kann, der man Urteil und Wertung delegiert.
Blos blöd ist, dass die Marsch hinter dem Guru drein, direkt in den Container führt.
In der Astrologie ist die Gefahr sehr, sehr groß, weil die Astrologie sich sogar gegen Kritik immunisiert und Weltbilder propagiert, die pseudoreligiös sind. Jetzt nicht falsch verstehen, denn ich selbst fand durch die Astrologie zum Glauben zurück. Allerdings ist das jetzt eine andere Welt, nämlich die des Glaubens eben. Ein Denksystem, das Wahrheit beansprucht und sich nicht für einen Glauben hält, ist immer ein solcher Container, vor dem Wolfgang oben gewarnt hat.
Mag sein, dass das für viele kein Thema ist. Dann war das wieder ein Selbstgespräch. Dieses, mein Selbstgespräch ist aber für mich wichtig. Und es seziert das zentrale Problem, was zum Versagen des sozialen Menschen, bis hin zum Faschismus führt.
Ferner: Ohne Aufklärung könnten wir uns gar nicht über die Anderen aufregen, egal wer das wäre, weil es gäbe nur Zugehörigkeit zum Glauben, der vorgegeben wird, zu Ständen, denen wir Kraft Geburt angehören und zu Zünfte, die uns mehr einengen als ein unerträgliches Korsett.
Ich kann oft der dumpfen und düsteren Haltung, wir seien am Ende und früher im Mittelalter oder vor der Aufklärung war die Welt ok, nichts abgewinnen.
Die Aufklärung sehe ich allerdings auch kritisch (habe ja geschrieben: "Kind mit dem Bade ausgeschüttet").
Die Betrachtung "Kollektiv versus Einzelner" wäre im Mittelalter gar nicht möglich gewesen. Ein bisschen sieht man das noch im Islam, dass der Einzelne als ein Nichts gilt, aber wenn doch, dann, weil er dem Islam zugehört. Das definiert seine Rolle, seinen Wert, seine Rechte, seine Pflichten, eigentlich überhaupt alles und räumt ihm gerade nicht ein, ein Individuum zu sein. Und was ist das? Reste des Mittelalters.
Sich ueber Andere aufzuregen muss ja auch gar nicht sein. Was weiss ich schon von dem anderen, wenn es nur vom sogenannten Aufgeklaertem rueberkommt. Da fehlt doch dann alles, was die Begegnung mit dem anderen ueberhaupt ist, wenn es empfangen werden kann. Also das einmalige, noch nie dagewesene, was genau jetzt mit seiner Botschaft fuer mich kommt.
P.S.: Der Beitrag ist vielleicht nicht ganz nachvollziehbar, ohne das Zitat, worauf ich ihn geschrieben hatte. Obs besser wird, weiss ich nicht, ich musste hier jedenfalls lachen. Und ja, jede Aufklaerung auch immer, schuettet das Kind mit dem Bade aus.
LG, Anna
Ferner: Ohne Aufklärung könnten wir uns gar nicht über die Anderen aufregen, egal wer das wäre, weil es gäbe nur Zugehörigkeit zum Glauben, der vorgegeben wird, zu Ständen, denen wir Kraft Geburt angehören und zu Zünfte, die uns mehr einengen als ein unerträgliches Korsett.
Ich kann oft der dumpfen und düsteren Haltung, wir seien am Ende und früher im Mittelalter oder vor der Aufklärung war die Welt ok, nichts abgewinnen.
Die Aufklärung sehe ich allerdings auch kritisch (habe ja geschrieben: "Kind mit dem Bade ausgeschüttet").
Zitat von Nemo im Beitrag #13 Die Betrachtung "Kollektiv versus Einzelner" wäre im Mittelalter gar nicht möglich gewesen.
Ein bisschen sieht man das noch im Islam, dass der Einzelne als ein Nichts gilt, aber wenn doch, dann, weil er dem Islam zugehört. Das definiert seine Rolle, seinen Wert, seine Rechte, seine Pflichten, eigentlich überhaupt alles und räumt ihm gerade nicht ein, ein Individuum zu sein. Und was ist das? Reste des Mittelalters.
Da stimme ich Dir nicht zu, denn das gesamte Christentum ist auf Individualisierung ausgerichtet. "Ein jeder trage sein Kreuz" mit Hilfe der Terminologie, des Wissens und der Unterschiedungen der MRL können wir das weiter auffächern und sagen: Ja, jeder ist für seinen eigenen Saturn zuständig. Und nur er und nur für seinen eigenen (Kinder mal ausgenommen).
Dieses Bewußtsein allein schon vereinzelt Dich, weil Du Dich damit Deinem Schöpfer gegenüber als verantwortlich zeigst. Es ist dann egal, ob Du Du Leibeigener bist, Zunftmitglied, was auch immer. Die Ausrichtung ist es, die zählt.
Dort wo ich mein eigenes Maß verlasse, ist es aus für mich, da bin ich nur mehr "Masse", also erster Quadrant. Falle heraus aus dem Paradies und muß schauen, daß ich wieder auf die Füße und den Kopf in den Himmel krieg, ansonsten ich mit der Nase im Staub wühlen muß.
Klar, es gibt auch die Hilfsaufforderungen. "Einer trage des anderen Last", aber nicht sein "Kreuz"!
Wie das jetzt genau im Islam ist, weiß ich nicht. insgesamt ist es aber eine materialistische Denkweise, und deshalb ist auch die Wissenschaft dort zuerst entstanden. Das buchstäbliche Auslegen und die Heiligung eines Buches als solches sind mir klare Merkmale dafür.
Das gilt auch für den Thiel, Musk, die Evangelikalen oben. Sie suchen alle die Rettung in der Erscheinung, weil sie keinen Begriff von der Gestalt haben. Keinen Mythos zulassen wollen, der ihnen aus den Fingern gleitet, über den sie keine Kontrolle haben. Saturn/Merkur eben.
~ Das Mittelalter aus unserer Sicht heute ist nicht oder nur schwer zu begreifen. Aus unserer rationalistischen und rationalisierenden Sicht ist das kaum machbar, weil uns das so sehr fremd ist. Es ist/wäre wie das Erlernen der MRL und Eintauchen in diese. Je mehr Du davon wirklich aufnimmst (nicht überstülpst!), desto mehr verändert es Dich. Das geht nur langsam. Du kämest in eine so gänzlich andersartige Weltsicht hinein. Der Kulturantrophologe Walter Ötsch hat auf Youtube einige Videos von Vorlesungen. Kann ich empfehlen. ~
Die Scholastiker im Mittelalter (bis ca 1200 sowas) regten sich sehr wohl und sehr lautstark auf. Aber denen können wir heute nicht mehr da Wasser reichen. Disktutierten wir mit denen, putzten die uns weg wie nichts. siehe Ötsch. ~
Folgendes kann ich nicht gut erklären, weil mir da noch die Unterschiedungen und Beobachtungen fehlen, aber nur so weit:
Döbereiner betonte immer, daß der qualitative Unterschied der ist, zwischen dem Gefüge, dem Zusammensein derer, die aus dem Gewachsenen heraus zusammengehören und -finden, jeweils in ihrer Eigenart stehend. Da gibt es keinen "Mord des anderen", um eine Gruppenidentität zu bilden. Da braucht es keinen Sündenbock, weil jeder in seinem Maß ist und bleibt. Das ist ein Gefüge, daß so in der Welt Platz hat wie es ist. Da ist auch der Pluto harmlos, er schenkt den Reichtum. Döbereiner nannte das auch "Reich". Kein Zusammenpicken (= aneinanderkleben) aus einer Vorstellung heraus, sondern aus dem Leben heraus. Maßgeblich ist das Empfinden, ob einer dazupaßt oder nicht.
Das andere ist das Sich-Zusammenfinden unter einem Signum. die Erfindung der Nationen ist so ein Beispiel. die "Logen", der Staat, etc. Da wird die Vorstellung leitend. Und jetzt zieht diese eine Grenze (Saturn). Die Proklamation der Menschenrechte ist das sichtbare Fanal dafür. und das wird alles immer am Ende tödlich und totalitär, wenn die Ressourcen knapp werden, weil der Mensch die Grenze zieht. Dann braucht es die regelnde Gegenbewegung der geforderten Barmherzigkeit, Gnade, etc. ...
Je nachdem wes Geistes Kind man ist, ist man dann Erscheinung des einen, des Einen(sic!), oder des anderen (Information, Pluto, der Vorstellung).
Persönliche Anmerkung: Roland Barthes hatte schon vor 50 Jahren über den Mythos der Aufklärung gesprochen, geschrieben, geredet. Hab ich vergessen, war meine erste Begegnung mit der Philosophie damals. gleich einer extra steiler Einstieg für einen Neuling, aber "mein" Thema.
Zitat von Wolfgang vom See im Beitrag #15Da stimme ich Dir nicht zu, denn das gesamte Christentum ist auf Individualisierung ausgerichtet. "Ein jeder trage sein Kreuz"
Da hast du recht, drum sagt auch Döbereiner, dass der Katholizismus noch eine Religionsform ist, die tragfähige Inhalte hat. Dennoch ist aus ihm ein Kollektiv geworden, das durch Glaubensregelungen die Menschen in diesem Kollektivcontainer bündeln will. Und dagegen ist die Aufklärung gerichtet. Es ist der Aufruf, sich des eigenen Verstandes zu bedienen, "sapere aude", was aber heißt zu erkennen, dieses Kollektiv der Glaubensregelungen zu durchschauen. Damit wurde,wie Peter schrieb, auch das "Kind mit dem Bade ausgeschüttet".Und die Toleranzaufforderung der Aufklärung richtet sich ja letztendlich gegen Glaubenskollektive. Sie muss scheitern, weil Kollektive alle etwas Sektenhaftes haben, oft schwer erkennbar, weil getarnt durch positive Botschaften und Leitbilder, was eine Unvereinbarkeit darstellt.
Lass mich nur zu Dein Argument bezüglich Christentum was sagen.
Das sehe ich nicht so. Es wird immer die Gemeinde betont. In anderen Glaubenssystemen ist der Glauben individueller. Im Mittelalter konntest Dich verdingen, für andere, gegen Entlohnung versteht sich, zu beten.
Allerdings schrieb ich gar nicht über das Christentum, sondern über die weltliche Ordnung. Die Christliche Kirche hatte durch ihre Werte nicht nur Einfluss, sondern große Macht, aber nicht auf die Organisation des Reiches, all, das was ich angeführt habe. Die hat sich historisch entwickelt. Die Kirche hatte da aber durchaus weltliche Macht, die aber nicht in Frage gestellt wurde. Viele Kriege, die Bischöfe führten, sind dokumentiert.
Und warum war das so? Weil Individualismus im Mittelalter so gar nicht vorhanden war.
Wenn Du ins Malereibuch schaust, dann ist da ein Bild von einem König oder Kaiser. Der wurde in den Vordergrund gestellt. Döbereiner schreibt dazu (kann jetzt nicht nachschauen, was genau der Wortlaut war), dass das Bild eine Provokation war, einen Einzelnen herauslösend in den Vordergrund zu stellen.
Wenn Du sagt, wir wissen gar nicht mehr genau, wie das war im Mittelalter, dann stimme ich Dir zu. Das ist aber auch ein Grund, nicht schwärmerisch untergegangen Epochen anzuhängen.
Das ist glaube ich auch Saturn-Neptun. Der kann wohl "Zeit überspringen", aber das Interesse von Saturn-Neptunikern an der Geschichte fällt, so meine ich, auch auf.
Das ist grundsätzlich etwas, was wo vor allem aus der MRL-Ecke niemand mitgeht - das ist mir klar.
Ich halte das aber als falsch. Aus meiner Sicht ist die romantische Verklärung der Zeit vor der Technik ein Fehler. Man richtet sich eine geistige Heimstatt ein, die gar nicht (mehr) existiert. Das könnte Mond-Neptun sein. Auch nicht sehr gesund. Wenn man das auch noch macht, weil man sauber bleiben will (wegen der bösen, bösen Technik), kommt nochmal ein schweres Paket (irgendwas mit Neptun, am Ende noch ein Bußwunsch, siehe Grüne Partei, wo wir unseren Wohlstand opfern sollen) oben drauf. Wenn man sich also sogar schuldig fühlt, wegen der bösen Welt heute, dann ist schon ziemlich Ende Gelände. In meinen Augen ist das alles nicht gesund.
Gruß
Peter
Edit: Inzwischen hat Renate geschrieben. Ich verstehe Ihre Zustimmung zu Dir. Die ist auch teilweise berechtigt. Meiner Einschätzung nach liegt das aber daran, das die Kirche immer auf den Logos gesetzt hat, die Naturwissenschaft des Aristoteles miteinbezogen hat. Sogesehen hat die Kirche sogar die Aufklärung vorbereitet.
Zitat von Nemo im Beitrag #17 da hast Du ne Menge geschrieben.
Ja, und es verfließt auch langsam schon zu sehr. Der eine oder andere kann nachlesen, anknüpfen, sich Gedanken machen. Ich stöbere gerne im Forum und schaue mir die alten Sachen an.
Zitat von Nemo im Beitrag #17 weil man sauber bleiben will (wegen der bösen, bösen Technik),
Ich bin Softwareentwickler, entwerfe und modelliere leidenschaftlich gerne "die Welt". bin also schon ziemlich über das Grenzwertige hinaus.
Es geht um das Bewußtsein, mehr nicht. Jedoch gibt es Grenzen. Im Moment die, daß Computer mit echten Hirnzellen (Schweiz, Australien) gebaut werden. Die Eingriffe mittels mRNA, Muskl mit seinem Hirn-computer interface (es soll berührungslose Interfaces geben, die die meisten einfachen Gedanken umsetzen können sollen), etc.
Das macht ethisch schon so viele Probleme im voraus.
Zitat von Nemo im Beitrag #17 Meiner Einschätzung nach liegt das aber daran, das die Kirche immer auf den Logos gesetzt hat, die Naturwissenschaft des Aristoteles miteinbezogen hat. Sogesehen hat die Kirche sogar die Aufklärung vorbereitet.
Völlig korrekt!
Ironie der Geschichte? Es waren die Kirchenlehrer, die den Nominalismus förderten im Universalienstreit des 11. und 12. Jhdt. Nämlich genau aus dem Grund die Schöpfung Gottes besser und tiefer verstehen zu können. Sie wollten Gott besser, umfassender dienen und näher kommen.
Da grätschten dann die Logizisten hinein: Freimaurer, Sozialisten, Kapitalismus, die Franz. Revolution. Es sind die Pfarrer des 21.Jhdt, die Wokeness, etc. fördern. Wir lassen offenbar keine Sünde aus. Es gibt ein Buch von Pablo Neruda, dessen Titel wohl tut: "Ich bekenne, ich habe gelebt"
Die Griechen am Anfang dieser Story verachteten den Mythos, machten ihn schlecht. Das selbige geschieht heute mit dem Logos.
Wir werden ja sehen, wo ES uns hinführt (um Silvis Schriftgebrauch zu verwenden).
Zitat von Wolfgang vom See im Beitrag #18 Es geht um das Bewußtsein, mehr nicht. Jedoch gibt es Grenzen. Im Moment die, daß Computer mit echten Hirnzellen (Schweiz, Australien) gebaut werden. Die Eingriffe mittels mRNA, Muskl mit seinem Hirn-computer interface (es soll berührungslose Interfaces geben, die die meisten einfachen Gedanken umsetzen können sollen), etc.
Das macht ethisch schon so viele Probleme im voraus.
Das ist gruselig!
Das muss zumindest gut durchdacht sein. Allerdings: Wir haben schon Millionen Abtreibungen. Und der linke Mainstream wird sich in naher Zukunft nicht ändern.
Zum linken Mainstream zähle ich jetzt auch die CDU. Denn offene Grenzen war schon immer eine linksradikale Forderung. Als Claudia Roth damit um die Ecke bog, haben alle herzhaft gelacht. Seit Merkel und jetzt mit Merz ist das Mainstream.