Hallo

Ich hatte vor vielen Jahren mal auf Astrologix eine Theorie darüber entwickelt, wie sich eine Stellung des IC-Herrschers im 1.Quadranten biografisch auswirkt (nämlich als „Kollusion“, indem das Individuum unverfüllte seelische Anteile von Seiten der Eltern unbewusst ins Leben trägt). Diese Betrachtungsweise hat sich mir seither in der Praxis vielfältig bestätigt.

Nun interessiert mich die Frage, wie sich eine Stellung des IC-Herrschers im 4.Quadranten wohl auswirkt. Von Seiten der MRL (Münchner Rhythmenlehre von W. Döbereiner) hiess es (wenn ich mich recht erinnere) bei Herrscher von IV in H. 12 ungefähr so: „Der gleichgeschlechtliche Elternteil ist (zumindest seelisch, oft sogar physisch) abwesend.“ Dafür kenne ich viele biografische Beispiele.

Bei einer Stellung des IC-Herrschers in H.11 hat man es hingegen mit einem „Nestflüchter“ zu tun. Ein Mensch mit dieser Konstellation flüchtet (emanzipiert sich) biografisch oft aus seiner Herkunft. Auch dafür gibt es viele Beispiele.

Aber was ist mit einer Stellung des IC-Herrschers in H.X? Diese gab mir in der Vergangenheit manchmal Rätsel auf. Nun möchte ich als Hypothese mal Folgendes in den Raum stellen: Diese Position ist möglicherweise ein Hinweis darauf, dass der gleichgeschlechtliche Elternteil seinen Einfluss dazu nutzt, das Kind vom Einfluss des anderen Elternteils abzuschirmen.

Somit könnte man auch bei dieser Stellung des Herrschers von H.IV von einer unbewussten seelischen Überlagerung ausgehen, welche die natürliche Identifikation des Kindes mit diesem Elternteil zugunsten einer langfristig ungesunden Bindung an die eigenen Ziele ausnutzt. Die Folge für das Individuum wäre dann, dass es aufgrund dieser Überlagerung schwierig wird, die eigene Bestimmung zu finden.

Dies nur mal als vorläufige Hypothese für eine solche IC-Herrscher-Stellung. Eine andere Betrachtungsweise wäre allerdings konträr diejenige, dass der Einfluss des gleichgeschlechtlichen Elternteils, eigentlich die seelische Beheimatung, bei dieser Konstellation eben gerade fehlt. Und sich das Individuum deshalb am anderen Elternteil orientieren muss.

Hmm… Was meint Ihr zu diesen Betrachtungsweisen? Vielleicht kennt jemand biografische Beispiele mit einer Stellung von Herrscher H.IV in H.X?

Danke & LG

Martin

Zitat von Sagitt im Beitrag #1

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Aber was ist mit einer Stellung des IC-Herrschers in H.X? Diese gab mir in der Vergangenheit manchmal Rätsel auf. Nun möchte ich als Hypothese mal Folgendes in den Raum stellen: Diese Position ist möglicherweise ein Hinweis darauf, dass der gleichgeschlechtliche Elternteil seinen Einfluss dazu nutzt, das Kind vom Einfluss des anderen Elternteils abzuschirmen.

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Hallo

Herzlichen Dank für Euer Feedback.

@Elisabeth: Wie Du treffend schreibst, ist ein solcher Einzelaspekt natürlich auch nur ein Mosaikstein im gesamten Puzzle. Zumindest würde die erste Hypothese (der Überlagerung) besser passen, als die zweite Annahme (vom fehlenden Einfluss)...

@norbertsco: IC Wassermann ist wahrscheinlich speziell, weil der einer engen Verbundenheit mit dem gleichgeschlechtlichen Elternteil per se schon entgegenspricht. Wenn dann neben der Mutter auch noch der Vater als Bezugsperson fehlt, ist das natürlich schon hart. Die ausgeprägte Selbständigkeit könnte dann auf Kosten seelischen "Bei-sich-selbst-Seins" erkauft sein. Also eigentlich ein "Seelenvogel" (ohne das moralisch bewerten zu wollen).

@Fritz: Freut mich, dass Du Dich irgendwie wiedererkennst. 13 ist ja auch ein "schwieriges" Alter, wenn es um den wachsenden Wunsch nach Selbstbestimmung geht. Heisst das denn jetzt, dass beide Eltern eigentlich bestimmend sein wollen? Oft ist der/die Jugendliche dann der/die lachende Dritte und weiss die Eltern geschickt gegeneinander auszuspielen...

Nochmals danke & LG
Martin

Gute Frage, und das ist wohl irgendwie auch so, daß beide bestimmend sein wollen, Mond als Herrscher von H10 in 10 und Saturn ebenfalls in H10.
Aber neben der Frage, wer sagt wo es lang geht, berührt dies ja auch den jeweiligen Lebenswandel der Eltern, was mitunter ja viel wichtiger ist.
Ob dies allein mit Saturn in H10 aus H4 kommend dann ebenso wäre, ich schätze es wäre wohl weniger deutlich, auch wenn ich hier allein unter Frauen nicht immer so gut abschneide.

Gruß

Fritz

Hallo Fritz

IC Steinbock sagt man ja per se schon die Bereitschaft zu, subjektive Befindlichkeit dem „Ernst des Lebens“, also übergeordneten Notwendigkeiten unterzuordnen. Saturn in H.X würde das noch verstärken, zumal dann, wenn in Krebs befindlich.

Für einen etwaigen AC Waage ist IC Steinbock, also die Distanz zum Seelisch-Anhänglichen ja eine grundsätzliche Voraussetzung für die Verwirklichung der eigenen Anlage, des eigenen Naturells („Offenheit gegenüber dem Du“ vs. „Bei sich selber/im Familiären verweilen„).

Ich könnte mir im Übrigen noch vorstellen, dass die Stellung des IC-Herrschers in H.X auf einen ererbten Mangel an Selbstverwirklichung beim gleichgeschlechtlichen Elternteil hindeutet. Gemäss dem Motto: Nachdem die eigenen Bestimmung im Leben nicht hinreichend gefunden wurde, vererbt man diese Unerfülltheit als unbewussten Wunsch an das Kind, "es möge doch etwas aus sich machen", sozusagen in zeitlich verschobener Stellvertretung. Im Horoskop des Kindes finden sich dann aber auch Polaritäten dazu, weil die eigene Selbstverwirklichung ja letztlich etwas Anderes ist, als von den Eltern erhofft.

Aber wie schon eingangs gesagt, diese Gedanken sind noch spekulativ, hypothetisch...

LG
Martin

Hallo,

man kann Hv.4 in 10 auch in einer Deutungsebene sehen,
die bei den Geborenen nicht im Geschlecht unterscheidet,
das hebt auf die Archetypen von Mutter und Kind ab,
in Zeichen Mond-Saturn, die gelten bei den Geschlechtern
gleich.

Hv4 in 10 ist schon ein halber Mond-Saturn, da kommen
leicht noch andere Zeichen zum Verstärken hinzu.

Es wird die Empfindungswelt des Kindes (Haus 4) besetzt von
von der Herrschaft der Mutter (Haus 10), das Kind hat keine
eigene Empfindungswelt, sondern die der Mutter. Es hat auch
keine eigene Fügungswelt (Haus 9, die Rückseite von Haus 4),
sondern die der Mutter. So hat es kein eigenes Schicksal,
sondern das der Mutter.

Um ein eigenes Schicksal und eine eigene gefügte Welt
zu erlangen, muss es die Mutter verlassen.
Geschieht dies nicht, wird im späteren das Verhalten der
Mutter selbst ausgeübt.

Ohne eigenes Schicksal und Fügungswelt kommt es zu einer
Heiligung des eigenen Empfindens, das nie lernen wollte,
zwischen Empfinden, Gefühl und Befindlichkeit zu
unterscheiden, und gleich das eigene Subjekt zur objektiven Wahrheit
über andere bestimmt.

Es entsteht die Tyrannei des Objektiven, die eigenen
emotionalen Befindlichkeiten werden in objektive
Anschauungen und Maßnahmen eingepackt.

So etwa z.B. der wirtschaftliche Ruin eines Mannes, den man
als Sachbearbeiter zu verantworten hat: Man entscheidet
nach objektiven Kriterien (und der Umstand, daß der Betroffene
der Liebhaber der eigenen Lebenspartnerin ist, das spielt dabei
keine Rolle).

Es gibt viele Beispiele für die erfolgreiche Trennung von der Mutter:

* Kurt Tucholsky

Die Mutter hatte ihn schon als Kind gemäß ihrer Vorstellung besetzt,
er sollte ihr Schicksal leben, man beachte das Foto des einjährigen
Kindes, da sieht man Mutters Sohn ...
(-> de.wikipedia )

Tucholsky aber erkannte diese Fremdbestimmung, und distanzierte sich:

Zitat

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>>Während Tucholskys Verhältnis zu seiner Mutter zeitlebens getrübt war, liebte und verehrte er seinen Vater sehr.<< https://de.wikipedia.org/wiki/Kurt_Tucholsky

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Dies erlaubte ihm ein eigenes Leben, das er mit - zugegeben ererbtem Glück
(Sonne-Jupiter-Uranus, MC bei 3 Stier) - auch kraftvoll erfüllte.

Bei Tucholsky wird Mond-Saturn-Thematik des Hv.4 in 10 sehr deutlich,
weil zudem der Herrscher des Verbundsziels Saturn-Mond in 1 vorliegt.

Gruß
Daniel

Hallo

Auffällig bei Tucholsky natürlich die H.6-Betonung. Einerseits spricht da Jupiter-Sonne für ein sorgenfreies Dasein (was ja biografisch zumindest im Jugendalter bestätigt wird). Andererseits deutet die Stellung vom Herrscher H.6 (Saturn) in H.I eben auch darauf hin, dass eine gewisse, von der väterlichen Familienseite ererbte Notsituation (bzw. das Gespür dafür) der Person als verantwortungsvolle Bürde, als Ernst des Lebens (Saturn), aufgelastet wurde.

Interessanterweise kollidiert nun der (aus der Not der Zeit geborene) Saturn mit dem von der mütterlichen Seite herkommenden Mond in H.I: Vielleicht der Ausdruck des unverfüllten Wunsches der Mutter nach einem funktionierenden, kommunikativen Familienleben, angeregt durch ein (scheinbar) fröhliches Kind, welches als Person seelisch bereichern soll?

Jedenfalls muss Tucholsky diesen widerstrebenden Konflikt Zeit seines Lebens als Person austragen. „Der Ernst des Lebens“ und die angeborene Abhängigkeit vom Alltag vertragen sich schlecht mit einem eher musischen, fröhlichen Naturell. Offenbar hatte Tucholsky später schwere Depressionen, was natürlich anhand der auffälligen Mond-Saturn-Stellung, sowie erschwerend durch Saturn-Neptun astrologisch nachvollziehbar ist. Uranus im Spiegelpunkt dazu ein weiterer Hinweis auf die innere Zerrissenheit, die Unvereinbarkeit dieses Konflikts. Hier nochmal der Chart:



Die H.6-Betonung, gerade auch mit Merkur darin, prägte Tucholsky. Er hatte ja einen exzellenten Riecher für Gefahr und auch das Dritte Reich treffend vorausgesagt. Er war aussergewöhnlich gut im Beobachten von Umweltbedingungen, hat auch viele Alltagsszenen treffend beschrieben. Mit Mars in H.IV (aus H.9 kommend) war er gleichsam ein „Nestbeschmutzer und Störenfried“ – sprich Gesellschaftskritiker mit spitzer Feder, erkennbar auch am Mars-Merkur-Quadrat.

Was nun die Stellung von Herrscher H.IV, Pluto, in H.X betrifft: gar nicht so einfach zu deuten. Zumal in der Konjunktion mit Neptun. Sicher kann man allgemein sagen: Seine vielfältigen Anlagen und Planeten im 2.Quadranten werden damit bedeutend. Er war wohl der bedeutendste Gesellschaftskritiker seiner Zeit. Er hat die Gefahren des aufkommenden Nationalsozialismus treffend erkannt und beschrieben. Mit Pluto-Neptun wurde er aber leider öffentlich nicht so wahrgenommen, wie er es verdient hätte. Wobei Neptun-Pluto ja als Zeichen der Epoche für das Verhängnis der "reinen Rassenlehre" steht, gegen die die gesamte Aufklärung und Vernunft vergeblich ankämpfte.

Bezogen auf die Ausgangsfrage (Herrscher H.IV in H.X) kann man jedenfalls sehen, dass hier das vererbte Anliegen des Vaters mit demjenigen der Mutter kollidiert. Die Hypothese wäre auch hier: Tucholsky übernimmt das (seelische) Modell seines Vater, leidet aber (zeitlebens?) darunter, dass er ein (möglicherweise musisches?) Erbteil von Seiten der Mutter nur erschwert (immer Saturn mit im Spiel) ausleben konnte. Dafür spricht auch die erschaffende Venus aus H.X, eben auch im Zeichen Steinbock.

Leider kenne ich die Biografie Tucholskys zu wenig, um beurteilen zu können, ober er auch eine musische Anlage hatte (dichterische wohl schon, Humor auch). Jedenfalls ein interessantes Beispiel, was die Kollusion der Herrscher von H.6 und H.12 als ererbte Thematik bei einer Person bewirken können.

LG
Martin

Hallo Elisabeth

Interessant bei Einstein sind die verschiedenen Bedeutungsfacetten seiner Merkur-Saturn-Konstellation. Eine davon ist laut W.Döbereiner ja das "Gerätewesen". Das hatte Einstein offensichtlich von seinem Vater geerbt . So war Einstein später keineswegs nur ein theoretischer Physiker, sondern erfand auch diverse Apparaturen. Auch seine erste berufliche Tätigkeit übte er als "technischer Experte 3. Klasse" am Patentamt in Bern aus, wo er es vorwiegend mit technischen Geräten zu tun hatte.

Spannend aber auch, wenn man den Einfluss von Merkur-Saturn in seinem theoretischen Werk nachverfolgt: Kosmologisch betrachtet steht Saturn für Gravitation und Schwerkraft. Mit seiner allgemeinen Relativitätstheorie schaffte es Einstein, erstmals die zuvor (nach dem Newtonschen Gravitationsgesetz) unerklärliche Abweichung Merkurs von einer elliptischen Umlaufbahn zu entschlüsseln. Mit Uranus in H.3 hat Einstein "Abweichungen vom (herkömmlichen) Weg", die originelle Betrachtungsweise, ja auch im Radix.

Einen entscheidenden Geistesblitz hatte Einstein während der Arbeit: „Ich saß auf meinem Sessel im Berner Patentamt, als mir plötzlich folgender Gedanke kam: ‚Wenn sich eine Person im freien Fall befindet, dann spürt sie ihr eigenes Gewicht nicht‘. Ich war verblüfft. Dieser einfache Gedanke machte auf mich einen tiefen Eindruck. Er trieb mich in Richtung einer Theorie der Gravitation.“ Fall und Schwerelosigkeit kann man astrologisch Uranus zuordnen. Uranus in H.3 im Radix Einsteins steht wohl auch für seine Beschreibung einer "Krümmung des Raums".

Jedenfalls wird der ererbte Merkur-Saturn bestimmend für Einsteins Leben. Aber ohne dass sein musisches Naturell darunter gelitten hätte. Von Seiten der Mutter hatte er einen Neptun in H.11 geerbt, also durchaus eine kreative Anlage in Hinblick auf die Physik: Deren Grundlagen zu hinterfragen und neu zu bestimmen (vice versa: beide Herrscher von H.11 in H.X).

LG
Martin

Hallo,

Einstein ist auch ein Beispiel, daß sich auch nur ein "halber" Mond-Saturn, im Sinne der Besetzung
des Empfindens durch die Mutter in Zeichen Hv4 in 10, auswirken kann. Selbst diese schwache
Charakteristik wird in Krisenzeiten deutlich.

In Zeiten, in denen er rhythmisch in seine Empfindenswelt eintauchen soll, ist diese
durch die der Mutter besetzt. Im Alter von 60.5 Jahren, findet er sich inhaltlich im
Lauf durch Haus 4, der Herrscher Venus im Widder in Haus 1o. Zugleich wird diese Venus
in 10 in Inhaltsrichtung vom Widder mit Mars im Steinbock in 7 beherrscht.

In der Vertretung der Inhalte der Mutter, unter Verneinung des eigenen Empfindens,
können diese vertretenen Inhalte nur als Verneinung geäußert werden.

Ohne hinreichend eigenes Empfinden schreibt Einstein einen Brief an den amerikanischen Präsidenten,
mit der Bitte, Millionen von unschuldigen Menschen zu ermorden, bzw. elendig und qualvoll
verrecken zu lassen.
( -> Einstein und die Atombombe )

Das hat ihm später Leid getan, aber man sieht eben, wie sich in Krisensituationen
auch eine schwache Fremdbestimmung des Empfindens auswirken kann.

Gruß
Daniel

Bekannter von mir hat Herrscher von vier in 12 im Skorpion. Den Neptun. Er hat sehr früh mit seiner ganzen Familie gebrochen. Also null Kontakt.
Sein Vater, Alkoholiker, ist mal mit dem Messer auf ihn los.
Einer meiner Ex hat auch Neptun aus vier in 12. im Skorpion.
Beide also Fische IC.
Auch dieser hat mit seiner Familie gebrochen. Bei ihm kommt hinzu, dass sein Vater ihm unbekannt ist. Die Mutter schweigt. Er ist bei seinen Großeltern aufgewachsen.

Ich habe Herrscher von vier, die Waage-Venus in 12 im Krebs.
Ich habe mittlerweile fast keinen Kontakt mehr zu meiner Mutter bis auf Mail-Grüße zu Weihnachten, Ostern und Gebursttag.

Ich kann für uns drei sagen, dass nicht die Familie wichtig war und ist, sondern Wahlverwandschaften im Geiste.
Durchaus auch Emotionslosigkeit der elterlichen Familie gegenüber.

Ich habe meine Astrodatenbank durchforstet.
Adolf Hitler hat Herrscher vor vier, den Saturn, in zehn. Der wollte garnichts aus seiner Familie in die Öffentlichkeit geraten lassen.

Jean Baptiste Morin, der Astrologe, hatte Herrscher von vier, den Mond, in Haus 12.
https://www.astro.com/astrowiki/de/Jean-Baptiste_Morin. Wie er zu seiner Familie stand, kann ich nicht sagen. Müsste man detailliertes in Bezug auf seine Biographie lesen.

Hallo Anschi

Das sind interessante Beispiele mit Herrscher von IV in 12. Gemeinsam scheint mir, dass die "seelische Beheimatung" eben nicht in der Familie gefunden wird, sondern sonstwo gesucht werden muss.

Die Abwendung von der Familie mag vielleicht zunächst als Mangel an seelischer Identität (Übereinstimmung) empfunden werden, bildet jedoch die Voraussetzung dafür, die eigene tiefere Identität zu finden (wer bin ich - unabhängig von meiner Herkunft?).

Bei Hitler gehe ich im Übrigen ebenfalls von Herrscher IV in 12 aus. Der hat doch IC Wassermann. Oder wie kommst Du auf IC Steinbock?

Uranus in 12 passt bei dem insofern, als das indirekt für das schwache Vaterbild steht: H.12 Waage-beherrscht, und dadurch Venus-Mars-Uranus-Verkoppelung in H.VII: Das verdrängte und schwache Vaterbild wirkt sich als öffentlich zelebrierter Grössenwahn und Hang zu monumentalen, aggressiven Leitbildern aus.

Zu Herrscher von IV in X suche ich immer noch aufschlussreiche Horoskope von Persönlichkeiten...

LG
Martin

Zitat von Sagitt im Beitrag #14

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Das sind interessante Beispiele mit Herrscher von IV in 12. Gemeinsam scheint mir, dass die "seelische Beheimatung" eben nicht in der Familie gefunden wird, sondern sonstwo gesucht werden muss.

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Ah, vielen Dank dafür. Den Gadamer kenne ich noch vom Studium her. Natürlich sehr schön für einen Philosophen: Jupiter Spitze H.9, der nicht nur Einsicht fördert und verkündet, sondern auch den "Standpunkt des Anderen" mit einbezieht. Gadamer hat die "Hermeneutik" mitbegründet. Die sagt: jeder hat sein Vorverständnis, seinen persönlichen Horizont und somit keinen apriorischen Wahrheitsanspruch. Das sollte man in der Wahrheitssuche berücksichtigen.
Der subjektive Standpunkt ist letztlich sogar für Sinnerfüllung entscheidend.

Gadamers subjektiver Standpunkt war sicher ein intellektueller (H.IV Zwilling). Von seinem Vater blieb er damit jedoch unverstanden, von daher Merkur in H.12. Planeten in 12 stehen meist für das unverstandene Potenzial eines Menschen, welches es erst hervorzuholen gilt. Dann aber umso reichhaltiger, da unverfälscht und ganzheitlich. Sein riesiges Erkenntnispotenzial scheint Gadamer jedenfall von seiner Mutter "geerbt" zu haben.

Den Golo Mann schaue ich mir noch an. Über Donald Duck habe ich mich ja schon ausgelassen.

LG
Martin

P.S.: Mit AC Fische und Neptun in H.3 kann sich Gadamer natürlich per Anlage intellektuell nicht mit Konkretem befassen. Von daher auch die Ablehnung (Gegenteil von seelischer Anlehnung) von Seiten des Vater, sichtbar an der Merkur-Stellung in H.12. Sein Radix zeigt somit, dass er die Vordergründigkeit der Realität doppelt hinterfragen musste. Übrigens zeigt sich hier, ebenso wie (unten) im Horoskop Golo Manns, dass trotz Ablehnung und Unverständnis von Seiten des Vaters dessen Erbe eben doch weitergegeben wird. Es ist also keineswegs so, dass eine Stellung des Herrschers von H.IV in H.12 anzeige würde: "Erbe gänzlich verloren". Es ist nur nicht konkret ohne Weiteres verfügbar, sondern als verborgenes Potenzial, welches erst entdeckt und von Neuem geschöpft werden muss. Dafür letzten Endes vielleicht umso reichhaltiger...

Zitat von Sagitt im Beitrag #14

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Hallo Anschi


Bei Hitler gehe ich im Übrigen ebenfalls von Herrscher IV in 12 aus. Der hat doch IC Wassermann. Oder wie kommst Du auf IC Steinbock?


Zu Herrscher von IV in X suche ich immer noch aufschlussreiche Horoskope von Persönlichkeiten...

LG
Martin

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Fortsetzung:

Friedrich der Zweite. Löwe IC Sonne in zehn.
Friedrich Ebert , auch Löwe IC, Sonne in 10. Deutscher Politiker, Erster Reichspräsident der Weimarer Republik
Papst Johannis Paul der Erste. Widder IC, Mars in zehn.
William Shakespeare, Jungfrau IC, Merkur in 10.




Bei Bedarf schicke ich die Geburtszeiten. Einiges findet man aber vielleicht auch bei astro.com.
Herrscher von Haus vier in zehn ist natürlich was anderes als in 11 oder 12.

H v. 4 in 10. Das Subjekt ist bestimmend.
Dann kommt es natürlich auf die Lage der Sonne an, den Verbund und die Konstellationen zum Herrscher von Haus vier.
Bei Ernst Jünger ist die Sonne im Widder in Haus zehn. Der Herrscher von vier liegt also in Haus zehn in seinem Sonnenverbund. Er ist schon bestimmend und selbst auch bestimmt - über seine Zeit hinaus.

Hallo Anschi

Vielen Dank für Deine Mühe. Ich suche mir dann mal einen raus. Auf Hitler habe ich nicht wirklich Lust. Eher noch den Jünger oder den Hoffmann.

Herrscher von IV in 12 ist wohl zur Genüge abgehandelt, denke ich. Allerdings fehlen generell noch Horoskope berühmter Frauen mit Herrscher von H.IV im vierten Quadranten...

LG
Martin

Du meinst also Frauen mit Herrscher von vier in zehn oder elf.

Rita Hayworth 17.10.1918, 10Uhr45 GMT, New York City. Saturn aus vier in 11.
https://de.wikipedia.org/wiki/Rita_Hayworth


Ja, auf den Hitler habe ich auch keine Lust..lach.
Mit Ernst Jünger kenne ich mich ganz gut aus. Muss aber auch nicht sein.


Der E.T. A. Hoffmann ist interessant. Er kannte laut wikipedia seinen Vater kaum.
Hier zum Anschauen.
Mit einer meiner Lieblingsschriftsteller.

Man muss dann ja immer auch in die Biographie eintauchen. Biographisches und/oder autobiographisches lesen.
Rita Hayworth ist mir diesbezüglich nicht vertraut.
Saturn aus vier ist ja durchaus auch strenges Heim. Bei der Frau, evt. strenge Mutter.
Jenseits wiki, vielleicht dies, zur Erweiterung.
https://www.deutschlandfunk.de/vor-100-j...ticle_id=430516
Das strenge Heim, strenge Erziehung scheinen bei ihr zu stimmen.
Und wenn ich "sexueller Missbrauch" lese..hm, wenns denn stimmt, ist Muttern, die u.u. dies delegier,t nicht fernab.

Hier die Rita Hayworth.
Quelle. Döbereiner&Bertrand-Astro-Programm.

Die Rita Hayworth hat Saturn als H.v. 4 in 11 in Opposition zum Uranus in fünf.
Da scheint eine Unvereinbarkeit zu Grunde zu liegen.
Auch hat sie ihren AC auf Gruppenschicksalspunkt Uranus-Saturn.
Und Sonne und Merkur auf Merkur-Venus. Was in der Rückseite Saturn-Uranus ist.

Das sind angelegte Spannungen, Staungen, die man aushalten muss, vielleicht schwer aushalten kann.

Ich denke auch, dass man schauen muss ,in welchem Haus der Herrscher des Hauses in dem Herrcher von vier steht, steht.. Und was esfür ein Plantet und Zeichen ist. Alles nüt so einfach.
Ein Saturn aus vier z.B. ist eine ganz andere Nummer als eine Sonne aus Haus vier.

Mit Saturn in Haus 11 hat sie zusätzlich noch einen indirekten Saturn-Uranus. Der Saturn wird zum Ursprung gebracht. Was immer das heißen möge...

Hallo Martin,

das ist ein spannendes Thema - da will ich gerne meine Daten nach Herrscher von H4 in H10 durchforsten:

Der Name der mir beim Thema Mutterüberlagerung als erstes in den Sinn kam ist der Sohn Mia Farrows, Ronan Farrow. Der insbesondere in der MeToo Debatte als einer der Wortführer große Bekanntheit erlangte.
Es ist nicht ganz klar wer Ronans Vater ist. Seine Mutter sagt es sei Woody Allen, der das jedoch anzweifelt und Frank Senatra vermutet, mit dem Mia zuvor verheiratet war.

https://www.astro.com/astro-databank/Farrow,_Ronan





Auch Salvador Dali war wohl ein Mutter-Sohn. Er bekam von seinen Eltern den Namen seines neun Monate zuvor gestorbenen Bruders Salvador und wurde nach dessen Tod insbesondere von seiner Mutter sehr umhegt und verzärtelt, weshalb er sie sehr liebte. Der Vater ein Notar war dagegen eher von strenger Natur. Der frühe Tod seiner Mutter mit 16 Jahren traf ihn deshalb schwer. Was vermutlich auch die Wahl seiner späteren Frau Gala beeinflusste, die 10 Jahre älter war als er. Sie war seine Muse die er zeitlebens abgöttisch liebte. Ihre Unterstützung und Förderung hatte einen wesentlichen Anteil an seinem späteren Ruhm.

https://www.astro.com/astro-databank/Dali,_Salvador
https://de.wikipedia.org/wiki/Gala_%C3%8...ador_Dalí;





Ein ähnlich undurchsichtige Familiengeschichte wie Ronan Farrow hatte Jack Nicholson. Bei seiner Geburt in einer Kleinstadt war seine Mutter 17 Jahre alt. Um dem Ansehen ihrer minderjährigen Tochter nicht zu schaden, gab seine Großmutter sich als seine Mutter aus. Sein Großvater, der offiziell als sein Vater galt, war Alkoholiker und verließ die Familie als Jack noch ein Baby war. Seinen eigentlichen Vater lernte er nie kennen und da mehr als eine Jugendfreundschaft seiner Mutter als Vater in Frage kam wurde seine Identität nie geklärt.
Er wuchs also unter Frauen auf, in dem Glauben seine Mutter sei seine ältere Schwester. Er erfuhr die Wahrheit über seine unübersichtlichen Familienverhältnisse erst mit 37 Jahren, als ein Reporter des Time Magazine entsprechende Recherchen anstellte...

https://www.astro.com/astro-databank/Nicholson,_Jack
https://de.wikipedia.org/wiki/Jack_Nicho...en_und_Karriere





Auch Steve McQeen lernte seinen Vater nie kennen. Unfähig sich um ihn zu kümmern übergab ihn seine alkoholkranke Mutter ihrem älteren Bruder. Auf dessen Farm er seine Kindheit verbrachte. Erst im Jugendalter nahm seine Mutter ihn zu sich in die Großstadt, wo er schnell auf die schiefe Bahn geriet, sich Jugendbanden anschloss und als 14-Jähriger in einem Heim für schwer erziehbare Jungen landete.

https://www.astro.com/astro-databank/McQueen,_Steve
https://de.wikipedia.org/wiki/Steve_McQueen_(Schauspieler)