Da die Fraktale Progression nicht auf tatsächlichen Bewegungen am Himmel beruht, sollte meiner Ansicht nach der Begriff der Progression vermieden werden.
Dirigiert oder bewegt wird aber auch nichts, denn es wird schlicht ein neues Horoskop berechnet, das sich auf rein außerastrologische Zeitberechnungen gründet.
Da sich die Daten für die Fraktale Progression aus einem Bruchteil, d. h. dem 84. Teil der Differenz von Zielzeit und Geburtszeit ergeben, wobei die Zahl 84 aus der Zeit eines Uranus-Umlaufs von 84 Jahren abgeleitet ist, wäre mein Vorschlag, die Fraktale Progression in Uranus-Fraktal umzubenennen.
Zitat von norbertsco im Beitrag #49Es ist aber aus Jacob Erläuterungen eher davon auszugehen, daß er die 84 Jahre aus der MRL entlehnt hat. Mit dem Hauptrhythmus von 7 Jahre pro Haus erhält man eben 84 Jahre für den vollständigen Hororoskop- bzw. Tierkreisumlauf. Das ist der Mondrhythmus der MRL.
So ist es. Ich bin im Laufe meiner Versuche mit dem 7er-Rhythmus der MRL auf diesen Ansatz gestoßen … der Uranus-Umlauf als Analogon ist freilich verführerisch, aber ich bin da lieber vorsichtig. Im Vordergrund stand für mich 12 mal 7 … und wenn man will, kann man die beiden Faktoren noch weiter zerlegen und kommt auf (3 mal 4) mal (3 plus 4). Ich gebe zu, das ist vor allem ein Konstrukt, das mich auch ästhetisch anspricht … und das mich darüber hinaus auch an numerologische Analogien zu Planetensignaturen denken lässt. Ich skizziere mal ganz grob: Wenn ich 3 für JU und 4 für SA nehme (oder noch riskanter 3/JU für Yang und 4/SA für Yin), dann könnte ich die 7 von MO als JU+SA bzw. 3+4 konstruieren oder, in Begrifflichkeit gezwängt: Expansion und Konzentration verbinden sich im Geschehen (und lösen als solches Emotionen aus). Oder aber: Appetenz und Aversion ergeben eine je aktuelle emotionale Befindlichkeit. 84 wäre also in etwa eine Zeitlupe, um solche 7er bzw. 3-4-Konstrukte im größeren (weil zeitlich verlangsamten) Maßstab zu betrachten.
Stimmt, Theresa, von den tatsächlichen Bewegungen der Gestirne ist das weit entfernt. Mir geht es da eher um etwas, das ich (angeregt von Döbereiner) als Auseinandersetzung mit horoskopeigenen Rhythmen betrachte. Diese haben ja eh bisweilen nicht mehr viel mit tatsächlichen Gestirns-Ständen zu tun, sondern sind schlicht ein System, das in Entwicklung begriffen ist. Das "wie oben so unten" hingegen, das Du vermisst, nehme ich durchaus auch für Versuche wie meine mit der FP in Anspruch, weil ja auch Fraktale das Prinzip der Maßstabsähnlichkeit postulieren: Das Kleine findet sich strukturell im Größeren und umgekehrt. So stelle ich mir die Astrologie insgesamt gern als Versuch vor, ein Fraktal des Kosmos zu beschreiben, und da gibt's noch mehr als genug zu entdecken. Rechnen tu ich auch nicht gern, und ohne PC wäre ich nie in der Lage gewesen, so etwas wie die FP in Beispielen zu überprüfen. Benoit Mandelbrot hat man auch vorgehalten, dass er seine Berechnungen gern von anderen machen ließ; ihm selber genügte die Anschauung, die Idee, für die er sich dann die rechnerischen Bestätigungen liefern ließ. Schreibt zumindest James Gleick.
Was das Experimentieren mit anderen Faktoren und/oder Teilern anlangt: Doch, das hab ich zumindest für ein paar Versuche in der Pipeline. Wenn's der Uranus-Rhythmus wäre, der die FP befeuert, dann müsste das auch mit NE- oder PL-Rhythmen gehen, zum Beispiel. Würde mich aber überraschen. Wie gesagt, mir ist da 3*4*(3+4) lieber --- und die Ähnlichkeit mit dem Uranus-Umlauf halte ich für einen dieser "Zufälle" … wobei mir bei "Auslösungen" ja durchaus das Uranische zupass kommt, das plusminus in jeder Auslösung enthalten ist …
Noch etwas zum Fraktalen Ansatz: Ich würde mich nicht trauen, das Eigenschaftswort fraktal zu benutzen, wenn nicht das Chaos dabei eine Rolle spielen würde. Die Fraktale Maßstabsähnlichkeit wäre eine banale Anmaßung, wenn es einfach um eine Hochrechnung mit 1 : 84 ginge. In Wirklichkeit wird hier aber nur ein Berechnungspunkt für ein Horoskop hochgerechnet, und in der Bewegung der Gestirne zueinander geht es durch die zeitliche Verschiebung ja durchaus chaotisch zu … Planetenbahnen sind chaotisch strukturiert.. Und es ist das Adjektiv fraktal, nicht der mathematische Terminus Technikus Fraktal, der in dieser Namensgebung gewählt wurde. Fraktal als Adjektiv heißt einfach "durch Teilung" entstanden, so wie eine Fraktur den Knochen teilt (pardon...). Durch mathematische Teilung nach einer Rechenvorschrift wird ein Bezugspunkt im Chaos des Universums (willkürlich) bestimmt, von dem aus ich mehr oder weniger sinnvolle Betrachtungen anstelle. Und für diese nehme ich Ernst von Glaserfelds Prinzip der Viabilität in Anspruch, das er für "passende Konstrukte" postuliert.
Unter den vielen Konstrukten, die die Welt erklären wollen, ist mir die Astrologie eines der spannendsten.
ZitatNr. 53 So ist es. Ich bin im Laufe meiner Versuche mit dem 7er-Rhythmus der MRL auf diesen Ansatz gestoßen … der Uranus-Umlauf als Analogon ist freilich verführerisch, aber ich bin da lieber vorsichtig. Im Vordergrund stand für mich 12 mal 7 … und wenn man will, kann man die beiden Faktoren noch weiter zerlegen und kommt auf (3 mal 4) mal (3 plus 4). Ich gebe zu, das ist vor allem ein Konstrukt, das mich auch ästhetisch anspricht … und das mich darüber hinaus auch an numerologische Analogien zu Planetensignaturen denken lässt. Ich skizziere mal ganz grob: Wenn ich 3 für JU und 4 für SA nehme (oder noch riskanter 3/JU für Yang und 4/SA für Yin), dann könnte ich die 7 von MO als JU+SA bzw. 3+4 konstruieren oder, in Begrifflichkeit gezwängt: Expansion und Konzentration verbinden sich im Geschehen (und lösen als solches Emotionen aus). Oder aber: Appetenz und Aversion ergeben eine je aktuelle emotionale Befindlichkeit. 84 wäre also in etwa eine Zeitlupe, um solche 7er bzw. 3-4-Konstrukte im größeren (weil zeitlich verlangsamten) Maßstab zu betrachten.
Hallo Jakob,
Die Zuordnung 3-Ju-Yang, 4-Sa-Yin ist stimmig.
Sie korreliert mit der Kabbala: 3 Stammväter (Dreieck-Trigon-120), 4 Erzmütter (Kreuz-Quadrat-90), oder anders der stete Wechsel von Harmonie und Disharmonie sorgt für Abwechslung und Spannung.
Im I-Ging gelten die ungeraden Zahlen als Yang und die geraden als Yin - Primzahlen sind immer ungerade.
Mit deiner Formel konstruierst du einen früheren Zeitpunkt, also ein Vorher. Die Zeit selber ist doch deswegen nicht langsamer vergangen.
ZitatSchritt 1: Berechnung des Referenzdatums für die fraktale Progression: Schröders Geburtsdatum 7. 4. 1944, 22 Uhr, in Blomberg. Zieldatum: 22. 4. 2005, 18.00 Uhr, Berlin. 18 Uhr, weil zu diesem Zeitpunkt mit der ersten Hochrechnung das Ergebnis quasi offiziell wurde. Und Berlin (und nicht etwa Düsseldorf), weil es um den Blickwinkel Schröders geht, der sich da gerade in Berlin aufhielt. Als Referenzdatum ergibt sich der 29. 12. 1944, 16:31 Uhr. Schritt 2: Mit diesem Referenzdatum und der Ortsangabe Berlin erstelle ich ein Horoskop, das über die subjektive Zeitqualität des Bundeskanzlers am Wahlabend einiges erkennen lässt - mehr dazu in der Betrachtung dieses Ereignisses unter www.kraftzeichen.at Unterpunkt Ereignisse.
Wieso soll dieser so berechnete Zeitpunkt die subjektive Zeitqualität von Schröder anzeigen?
Zitat von Theresa im Beitrag #54Mit deiner Formel konstruierst du einen früheren Zeitpunkt, also ein Vorher. Die Zeit selber ist doch deswegen nicht langsamer vergangen.
Nein, aber du verkennst, das es sich um Progression handelt.
Das Berechungsdatum der sekundär Progression liegt ja auch gegenüber dem gewünschten Zeitpunkt weit in der Vergangenheit. Sekundär Progression 1 Tag= 1 Lebensjahr =(Zieldatum-Radixdatum)/365,2425..... +Radixdatum Insofern bleibt die fraktale Progression ein Derivat der sekundären Progression.
Das Berechungsdatum der sekundär Progression liegt ja auch gegenüber dem gewünschten Zeitpunkt weit in der Vergangenheit. Sekundär Progression 1 Tag= 1 Lebensjahr =(Zieldatum-Radixdatum)/365,2425..... +Radixdatum Insofern bleibt die fraktale Progression ein Derivat der sekundären Progression.
Hallo Bernd,
Edit: Wie man das, was dieses Derivat denn herausfiltert, benennen soll, bleibt weiterhin unklar bzw. wäre nicht eindeutig definiert - heißt es läßt sehr viel Spielraum.
Jakob spricht von subjektiver Zeitqualität ???
ZitatSekundärdirektion (Progression) Hier wird der 20. Tag nach der Geburt auf das 20. Lebensjahr projiziert. Bei dieser Prognosemethode wandern alle Planeten mit ihrer eigenen Geschwindigkeit weiter. Bei den langsam laufenden äußeren Planeten ergeben sich kaum Abweichungen gegenüber dem Geburtshoroskop, so dass vor allem die progressiven Aspekte der inneren, persönlichen Planeten berücksichtigt werden.
Die so errechnete Progression wird nur im Bezug auf ein Radix betrachtet und eben nicht als neues Horoskop genommen.
Wenn wir 360 durch 84 teilen, dann bekommen wir folgendes Ergebnis: 4,285714....
und sind damit also etwas mehr als 4 Tierkreisgrade vom Ausgangsdatum entfernt bzw. 4 Tage weiter und sekundärprogressiv betrachtet irgendwo im 5. Lebensjahr.
warum spreche ich bei der FP von subjektiver Zeitqualität?
Vorweg - ich nehme die FP durchaus auch als eigenes Horoskop, keineswegs nur in Überlagerung mit dem Radix dessen, der der FP zugrundeliegt. Es ist ein Horoskop auf einen bestimmten Zeitpunkt an einem bestimmten Ort, aber der Berechnungszeitpunkt liegt weit zurück im Leben des Nativen und wird nur durch die - sorry, mir fällt aus dem Ärmel nix Besseres ein - fraktale Betrachtung für ebendiesen Nativen sinnvoll … als Horoskop fürs Hier & Jetzt im Leben dieses Nativen, mit Auslösungen und in der Zeitreihe schön sichtbaren Entwicklungen von Lebensthemen. Durch den Faktor 84 vergeht die Zeit in der FP des Nativen ja deutlich langsamer … die Sonne braucht etwa 7 Jahre, um durch ein Zeichen zu wandern (kennen wir auch aus anderen Methoden …). Das meine ich mit dem Bild der Zeitlupe.
Benoit Mandelbrot hat zum Beispiel mit Aktienkursen experimentiert und maßstabsähnliche Verläufe von Kursdiagrammen in kleinen und in größeren Maßstäben gefunden. Auch praktische Nutzanwendungen haben sich ergeben - so hat man zum Beispiel im Auftreten von Störungen in Datenübertragungsleitungen fraktale Muster gefunden, die es erlauben, die Übertragung auf störungsärmere Zeiten zu verlegen und damit bei geringerem Energieeinsatz höheren Datendurchsatz zu erzielen. Eine praktische Anwendung von "wie oben so unten" … der hermetische Satz ist ja nicht auf die Astrologie beschränkt, auch wenn Mandelbrot ziemlich sicher keiner astrologischen Überlegungen angestellt hat. Jedenfalls auch da: Aus der Betrachtung der Strukturen im Kleinen ergeben sich Wechselbeziehungen zu den Strukturen im Großen.
Persönlich habe ich noch einen zweiten Ansatz, warum ich Deutungen über Zeitqualität überhaupt für subjektive, allenfalls für intersubjektive Konstrukte halte, aber das hat mit meinen erkenntnistheoretischen Überzeugungen zu tun, die niemand glauben muss, um mit der FP etwas anfangen zu können :-)
Unter den vielen Konstrukten, die die Welt erklären wollen, ist mir die Astrologie eines der spannendsten.
ZitatMit diesem Referenzdatum und der Ortsangabe Berlin erstelle ich ein Horoskop, das über die subjektive Zeitqualität des Bundeskanzlers am Wahlabend einiges erkennen lässt
Und nun das:
ZitatPersönlich habe ich noch einen zweiten Ansatz, warum ich Deutungen über Zeitqualität überhaupt für subjektive, allenfalls für intersubjektive Konstrukte halte, aber das hat mit meinen erkenntnistheoretischen Überzeugungen zu tun, die niemand glauben muss, um mit der FP etwas anfangen zu können
Die Deutung der Zeitqualität ist etwas anderes als die Zeitqualität selber. Gedeutet wird immer, wie du weißt, von einem Subjekt, welches natürlich das Horoskop subjektiv auslegen könnte. Das Horoskop selber ist neutral, allerdings etwas vom Menschen berechnetes. Über die jeweiligen Berechnungsmethoden kann man unterschiedlicher Ansicht sein kann - aber das wäre ein anderes Thema.
Wenn es draußen kalt ist (Steinbock, Wassermann), dann ist das eine objektive Tatsache an die man sich anpassen muß (warm anziehen) und unter der man subjektiv womöglich leiden könnte.
Das gleiche gilt für Saturn- oder Uranusauslösungen wenn man es mal auf das Wesentliche herunter bricht.
Edit:
ZitatBenoit Mandelbrot hat zum Beispiel mit Aktienkursen experimentiert und maßstabsähnliche Verläufe von Kursdiagrammen in kleinen und in größeren Maßstäben gefunden. Auch praktische Nutzanwendungen haben sich ergeben - so hat man zum Beispiel im Auftreten von Störungen in Datenübertragungsleitungen fraktale Muster gefunden, die es erlauben, die Übertragung auf störungsärmere Zeiten zu verlegen und damit bei geringerem Energieeinsatz höheren Datendurchsatz zu erzielen. Eine praktische Anwendung von "wie oben so unten" … der hermetische Satz ist ja nicht auf die Astrologie beschränkt, auch wenn Mandelbrot ziemlich sicher keiner astrologischen Überlegungen angestellt hat.
Das möchte ich gar nicht in Abrede stellen - sicherlich haben die Forschungen von Mandelbrot neue Türen aufgestoßen.
Allerdings ist immer noch nicht klar, für was genau das 84er-Fraktal denn nun steht.
Ein Solar gilt für ein Jahr, ein Septar wurde als Zeitraum von 7 Jahren definiert.
Wie zeigt sich die Zeitlupe?
Kannst du ein konkretes Beispiel bringen oder dies anhand von Schröder aufzeigen?
Zitat von Theresa im Beitrag #58Allerdings ist immer noch nicht klar, für was genau das 84er-Fraktal denn nun steht.
Ich weiß nicht, welche Form von Genauigkeit Dich zufriedenstellen würde … die FP erstellt ein Horoskop für den Betrachtungszeitpunkt, für den sie berechnet wird. Tagesaktuell. Einen Schnappschuss für einen Augenblick aus einer dynamischen Entwicklung heraus. Mit einer - wie hier ja auch bestätigt wird - erstaunlichen Signifikanz für Auslösungen. Und die Dynamik der Entwicklung wird nachvollziehbar, wenn man sich in den 1/84-Maßstab "eingelesen" hat, mit dem sich die astrologischen Faktoren bewegen …
Wenn Du von Solaren und Septaren schreibst, die für bestimmte Zeiträume zuständig sind, so nennst Du damit auch einen Punkt, der mich damals bewogen hat, mit der Dynamik im Horoskop zu experimentieren. Mich hat immer gestört, dass Solare, Septare & Co nach dem Ablaufen ihres Zuständigkeits-Zeitraums quasi springen, zum folgenden Solar, Septar etc. … ich wollte hingegen so etwas wie eine gleitende Darstellung der Entwicklung von Kontexten der Zeitqualität, einigermaßen exakt auf einen beliebigen Punkt der Entwicklung fokussierbar und zugleich individuell verankert, sprich: von einem Radix als Bezugssystem abgeleitet und klar mit ihm "verstrickt". Sozusagen als dritte Ebene neben Radix und Transiten.
Ob das Deine Fragen beantwortet? Ich nehme an, eher nicht - aber ich weiß nicht einmal, ob ich Deine Fragen richtig verstanden habe. Ich danke auch für Deine Belehrung hinsichtlich des subjektiven Charakters von Deutungen … was bei mir als überzeugtem Konstruktivisten offene Türen einrennt.
Unter den vielen Konstrukten, die die Welt erklären wollen, ist mir die Astrologie eines der spannendsten.
Wenn Du von Solaren und Septaren schreibst, die für bestimmte Zeiträume zuständig sind, so nennst Du damit auch einen Punkt, der mich damals bewogen hat, mit der Dynamik im Horoskop zu experimentieren. Mich hat immer gestört, dass Solare, Septare & Co nach dem Ablaufen ihres Zuständigkeits-Zeitraums quasi springen, zum folgenden Solar, Septar etc. … ich wollte hingegen so etwas wie eine gleitende Darstellung der Entwicklung von Kontexten der Zeitqualität, einigermaßen exakt auf einen beliebigen Punkt der Entwicklung fokussierbar und zugleich individuell verankert, sprich: von einem Radix als Bezugssystem abgeleitet und klar mit ihm "verstrickt". Sozusagen als dritte Ebene neben Radix und Transiten.
Ob das Deine Fragen beantwortet? Ich nehme an, eher nicht - aber ich weiß nicht einmal, ob ich Deine Fragen richtig verstanden habe. Ich danke auch für Deine Belehrung hinsichtlich des subjektiven Charakters von Deutungen … was bei mir als überzeugtem Konstruktivisten offene Türen einrennt.
Edit:
Hallo Jakob,
Viele hier kommen ja mit dem "84er-Fraktal" zurecht und werden mit ihrem Deutungs-bzw. Interpretationssystem fündig - subjektiv oder objektiv?
Ansonsten würde ich dabeibleiben wollen, daß es keine subjektive Zeitqualität an sich gibt - wie gesagt, der Winter ist halt der Winter als Zeitqualität, völlig unabhängig vom Subjekt, das möglicherweise gerade seinen zweiten Frühling erlebt.
Wenn du willst, kannst du das wieder als Belehrung auffassen....
Oder meinst du, weil das Geburtshoroskop in die 84er-Berechnung eingebunden (verstrickt) ist, bekommt das ganze eine subjektive Färbung?
Zitat von Theresa im Beitrag #60Viele hier kommen ja mit dem "84er-Fraktal" zurecht und werden mit ihrem Deutungs-bzw. Interpretationssystem fündig - subjektiv oder objektiv?
Du gibst Dir selbst die Antwort, wenn Du von "ihrem Deutungssystem" schreibst - eindeutig subjektiv. Was ich für positiv bzw. einfach nur unausweichlich halte - in jede Deutung bringt sich die/der Deutende persönlich ein, und sei es nur dadurch, dass er sich für das eine oder andere System entscheidet. Was nie der Fall ist - in Wirklichkeit sind Deutungen Prozesse von hoher Komplexität. Beginnt mit dem Verhältnis zwischen Deutendem und zu deutendem Begriff/Objekt/Thema, wird oft ganz schnell ein Dreiecksverhältnis, wenn im Auftrag gedeutet wird. Dazu dann die unterschiedlichen methodischen Zugänge, die dicken Rucksäcke des eigenen So-geworden-Seins … da laufen Wechselwirkungen von beliebiger Komplexität, und jede Beschreibung dieser Prozesse kann nichts anderes als eine Komplexitätsreduktion sein - unerlässlich, um überhaupt zu kommunizieren. Ich lege aber großen Wert auf den subjektiven und intersubjektiven Charakter. "Objektive Deutung" wäre meines Erachtens eine contradictio in re.
Zitat von Theresa im Beitrag #60Ansonsten würde ich dabeibleiben wollen, daß es keine subjektive Zeitqualität an sich gibt - wie gesagt, der Winter ist halt der Winter als Zeitqualität, völlig unabhängig vom Subjekt, das möglicherweise gerade seinen zweiten Frühling erlebt.
Ich habe keine Ahnung, was Dir der Winter als Zeitqualität bedeutet, und Du hast keine Ahnung, was mir der Winter als Zeitqualität bedeutet. Ich habe erst recht keine Ahnung, wie ich mir Winter als objektive Zeitqualität vorstellen sollte. Wir haben weiters beide keine Ahnung davon, wie jeweils die/der Andere den Begriff Zeitqualität konstruiert. Ich räume aber gern ein, dass es zur Schließung eines Weltbilds hilfreich sein mag, sich den Winter als vom Subjekt unabhängige Zeitqualität vorzustellen. Nur: als Subjekte haben wir keinen anderen Zugang zu solchen Qualitäten als unsere individuellen, subjektiven Konstrukte darüber. Von der persönlichen Erfahrung von Kälte bis hin zu wissenschaftlichen Thesen zum Klima.
Wir sind hier aber schon weit offtopic - da geht es eher um Fragen der astrologischen Philosophie und der Wissens- und Erkenntnistheorie. Finde ich höchst interessant und wichtig, aber mit der FP hat's so viel oder wenig zu tun wie jedes andere astrologische Verfahren auch.
Zitat von Theresa im Beitrag #60Oder meinst du, weil das Geburtshoroskop in die 84er-Berechnung eingebunden (verstrickt) ist, bekommt das ganze eine subjektive Färbung?
Eine prägnant individuelle, die sich aus dem Rechenverfahren ergibt - das ist für mich etwas Anderes als eine subjektive Färbung, die das Ergebnis von Deutungsprozessen (s.o.) ist.
LG, Jakob
Unter den vielen Konstrukten, die die Welt erklären wollen, ist mir die Astrologie eines der spannendsten.
ZitatIch habe keine Ahnung, was Dir der Winter als Zeitqualität bedeutet, und Du hast keine Ahnung, was mir der Winter als Zeitqualität bedeutet. Ich habe erst recht keine Ahnung, wie ich mir Winter als objektive Zeitqualität vorstellen sollte. Wir haben weiters beide keine Ahnung davon, wie jeweils die/der Andere den Begriff Zeitqualität konstruiert. Ich räume aber gern ein, dass es zur Schließung eines Weltbilds hilfreich sein mag, sich den Winter als vom Subjekt unabhängige Zeitqualität vorzustellen. Nur: als Subjekte haben wir keinen anderen Zugang zu solchen Qualitäten als unsere individuellen, subjektiven Konstrukte darüber. Von der persönlichen Erfahrung von Kälte bis hin zu wissenschaftlichen Thesen zum Klima.
Hallo Jakob,
Es geht doch nicht darum, was der Winter subjektiv für jemanden bedeutet. Man stellt sich den Winter auch nicht vor, sondern man nimmt ihn wahr - halt eben als kalte und dunkle Jahreszeit im Außen. Diese sinnliche Wahrnehmung (Kälte/Dunkelheit usw.) ist kein Konstrukt. Unter einem Konstrukt versteht man etwas theoretisches, also etwas ausgedachtes. Ich wüßte niemanden, der sich bewußt den Winter ausdenkt.
ZitatWikipedia: Ein Konstrukt ist ein nicht empirisch erkennbarer Sachverhalt innerhalb einer wissenschaftlichen Theorie. Konstrukte sind somit gedanklicher bzw. theoretischer Natur. Das bedeutet nicht, dass der betreffende Sachverhalt nicht „existiert“, sondern nur, dass er aus anderen, messbaren Sachverhalten (Indikatoren) erschlossen wird. Daher spricht man auch von latenten Konstrukten (oder latenten Variablen, siehe auch Latentes Variablenmodell). Der Prozess des „Erschließens“ heißt Operationalisierung.
Eine andere wichtige Frage wäre allerdings, ob es ein Außen gibt ohne jemanden der dieses Außen wahrnimmt.
Und da sind wir dann tatsächlich bei philosophischen Fragen angelangt.
LG
Nachtrag: Es gibt doch auch astrologische Wetterprognosen oder sonstige Vorhersagen (Fußballergebnisse) - diese lassen sich immer an der tatsächlich eingetretenen Realität überprüfen, ganz egal wie man sich subjektiv als möglicherweise einem Irrtum unterlegener Astrologe dabei fühlt.
Insofern würde sich das 84er-Fraktal erst dann richtig bewähren, wenn es sich als für die Prognostik tauglich erweisen sollte. Das wird sich noch zeigen.
Edit:
Ansonsten würde ich meinen, daß menschliche Aussagen immer unvollkommen/unvollständig sind. Sie erfassen immer nur eine kleine Facette der Wirklichkeit in Abhängigkeit vom jeweiligen Standpunkt/Blickwinkel.
Duden 1.zu einem Subjekt gehörend, von einem Subjekt ausgehend, abhängig 2.von persönlichen Gefühlen, Interessen, von Vorurteilen bestimmt; voreingenommen, befangen, unsachlich
Die Jahreszeiten gehen ganz gewiss nicht von einem Subjekt (dem Menschen) aus - der Jahreskreis und die Planetenstände auch nicht. Sie sind Teil der Schöpfung und gehören zum Makrokosmos.
Zitat von Theresa im Beitrag #62Unter einem Konstrukt versteht man etwas theoretisches, also etwas ausgedachtes. Ich wüßte niemanden, der sich bewußt den Winter ausdenkt.
Kleiner Tipp: Google doch einmal nach Konstruktivismus, Radikalem Konstruktivismus oder wahlweise nach Paul Watzlawick.
Schöne Grüße Rita
»Die Zukunft muss man nicht voraus sehen, man muss sie möglich machen.« Antoine de Saint-Exupery
ZitatWikipedia: Konstruktivismus ist eine Position der Erkenntnistheorie, entwickelt hauptsächlich in der Philosophie des 20. Jahrhunderts. Mehrere Strömungen werden aufgrund des gemeinsamen Namens manchmal irrtümlich für übereinstimmend gehalten. Die meisten Varianten des Konstruktivismus gehen davon aus, dass ein erkannter Gegenstand vom Betrachter selbst durch den Vorgang des Erkennens konstruiert wird. In der Fachsprache der Philosophie ausgedrückt, nehmen sie damit eine nominalistische Position zum Universalienproblem ein.
es sagt jemand: Im Horoskop sehe ich, daß jemand lacht.
Der Sachverhalt, daß jemand lacht ist ein subjektiver Sachverhalt.
Der Sachverhalt, daß jemand behauptet, daß jemand lacht, ist nicht subjektiv. Die Behauptung ist zutreffend oder ein Irrtum. Und das ist nicht subjektiv.
Der Satzteil "Ich sehe", beinhaltet im Sinne der Grammatik ein Subjekt. Das ist aber eine vereinbarte Wortbezeichnung der Grammatik, bzw. ein "Terminus technicus" der Grammatik. Das ist eine saturnische Angelegenheit. Der "Terminus technicus" "Subjekt" der Grammatik einerseits und das Vorliegen von "subjektiven" Entäußerungen im Umgangssprachlichen andererseits, sind zwei völlig unterschiedliche Tatbestände. Eine subjektive Entäußerung, z.B. das Lachen, ist eine Angelegenheit des zweiten Quadranten. Sie gehört zum Krebs, Löwen oder Jungfrau.
was ist nun dieses "Ich", mit der sich ein Mensch selbst bezeichnet?
Das "Ich" ist das Zentrum des Einheits-Vorliegens eines Menschen.
Astrologisch gesehen kann sich das auf die Realität beziehen. Das ist der 1. Quadrant des Horoskops. Es kann sich im "Subjektiven" beheimatet fühlen. Das ist der 2. Quadrant. Wenn es im 3. Quadrant verankert ist, dann ist es das Vorstellungsgemäße bzw. das Fügende. Und wenn das "Ich" im 4. Quadranten vorhanden ist, dann ist es ein "Ich" der Wirklichkeit.
Weiterhin kann das "Ich" abhängig von Lebensalter unterschiedliche Färbungen annehmen.
Ich würde das ICH ins Zentrum setzen - es ist der Anteil des Menschen, der sich alles anschaut: den Körper und auch das Ego, die Gefühle, die Gedanken. Der vierte Quadrant wäre das Unbewußte, das sich nur über Traumbilder oder Inspirationen mitteilt.
Das ist der einzige Punkt, an dem ich mit der Huber Schule übereinstimme.
Edit: Ansonsten folge ich Döbereiner bei der Zuordnung Intellekt (I) - Vernunft, Ratio (II) - Einsicht (III) - Weisheit (IV).
Edit: Die Sonne kennzeichnet in einem Geburtshoroskop der MRL nach das Verhalten - dieses wird dann vom jeweiligen Quadranten/Haus "geprägt", in dem sie steht.
Heute ist ja der Gruppenschicksalspunkt von 27,5 Krebs aktuell, also ist Merkur-Pluto, die Identitätslosigkeit, das Thema. Und das ist es, was diese Form des Buddhismus predigt, Auf der anderen Seite dann immer die Funktionszwänge - die Meditationstechniken und das Mantra-Chanten. Das ist nur folgerichtig
Mit Buddha hat das, vermute ich mal, nichts zu tun. Wurden doch die ersten Aufzeichnungen über ihn erst 300 Jahre nach seinem Ableben niedergeschrieben.
PS: Danke übrigens, Theresa, für den Text von Dieter Koch. Finde ihn sehr erhellend. Wegen seines gründlichen und ebenso klärenden Aufsatzes zum Thema Siderische Astrologie war er mir schon bekannt. http://www.astro.com/astrologie/in_vedic_g.htm
Es ist schon ein Weilchen her, da habe ich mit einer Freundin darüber lamentiert, was mir denn in der Früh nicht alles weh tut. Ihre lakonische Antwort: Wenn du nichts mehr spürst, bist du tot.