ZitatSiderische Ephemeriden werden heutzutage aus tropischen Ephemeriden abgeleitet, indem man von den tropischen Positionen der Planeten einen bestimmten Differenzwert subtrahiert, den sogenannten Ayanamsha.
Hab mich etwas mit Dieter Koch beschäftigt. Zweifellos jemand der sich auskennt. Was er hauptsächlich in Frage stellt, ist ein gewisser Alleinvertretungsanspruch der vedischen Astrologie im Zusammenhang mit deren Wiederaufkommen in den 80-er Jahren. Diesen Alleinvertretungsanspruch hat aber im Forum niemand, schon gar nicht ich oder Klaus, der sich ausführlichst mit tropischer, indischer, chinesischer, wenn man das so nennen kann ,und,sonstiger,Rhythmik beschäftigt. Wenns hier einen Alleinvertretungsanspruch gibt, geht der von einer anderen Schule aus. Zu den Ayanamsas: In der Praxis sind fast alle gebräuclichen fast gleich, bis auf den von Raman, den auch Gil Brandt benutzt. Aber auch da kommts nur bei den sogenannten höheren Vargas zu Unterschieden und manchmal bei den Dasas zu zeitlichen Verzögerungen. Das gibts überall, siehe wechselnde Zurodnung von GSP bei den Münchnern, was ich keinem vorwerfen würde. Astrologie ist eben eine Interpretationswissenschaft zum größten Teil und die kosmographischen Grundlagen sind so kompliziert, dass schon mal Längen- und Breitengrade verwechselt werden. Eine sinnvolle Diskussion zwischen tropisch und vedisch wär eher eine abgenzende. Welche funktioniert in welchem Zusammenhang besser. Während mine Erfahrung ist, dass Indiviualhoroskope vedisch oft klarerr und in der Prognose mit den Dasas besser zu greifen sind, bestehen bezüglich mundaner Fragen und deren Rythmik gewisse Zweifel. Um das zu diskutieren, müsste man sich halt wirklich ein bißchen auskennen, was Koch sicher tut, andere eher nicht, was dann zu einer selektiven Wahrnehmung von Kritik führt. Was sagt er denn im Kern: Dass vedische Astrologienicht auf die Veden zurückzuführen ist, sondern eine Kombi von indisch und hellenistisch ist. So what? Die Frage ist doch, ob´s funktioniert. Und das tut es meiner Erfahrung nach besser als vieles andere. Sepp
ZitatDas Horoskop des Boxers Mohammed Ali (Abb.4) zeigt Mars im Widder (Domizil) im zehnten Haus (nach einem inäqualen System wäre er in neun). Damit wird Mars zur dominantesten Wesenskraft des Horoskops, abgesehen davon, dass durch die Hausstellung Durchsetzungskraft und Wettkampf zu zentralen Inhalten seines Berufs werden. Mars regiert das fünfte Haus, womit die sportlich-spielerische Komponente ebenfalls angezeigt ist. Man beachte, dass tropisch Mars in seinem Exil stehen würde, also wesentlich schwächer, und dass sein Dispositor Venus (dann in Wassermann) eine Karriere als Boxer keineswegs erklären würde. Siderisch betrachtet zeugt Venus - dann als Herrscher von 4 - vielmehr von einer harten Kindheit, da sie rückläufig und im engen Quadrat zu Saturn steht, der die Rezeption durch seine schwache Stellung nicht annehemen kann. Die Stellung des Aszendentherrschers Mond im Steinbock (Exil) unterstreicht dies. Saturn im Fall (und Herrscher von 8) im zehnten Haus sorgte für seine jahrelange Sperrung und den Entzug des Meistertitels.
Dem wäre entgegenzuhalten, daß ein Mars im Widder sich ungebunden und frei bewegen würde und sie niemals in einen Ring stellen würde um sich dabei von einem Kollektiv beklatschen oder auspfeifen zu lassen. Tropisch steht der Mars im Stier - ein Mars im Widder würde auch wohl kaum zum Islam konvertieren, um sich dort einer fremden Vorstellung zu unterwerfen.
Also es gibt auch gute Argumente für einen Mars im Stier!
Das bestreitet doch niemand. Du gehst immer von einem entweder -oder aus, was hier keiner tut. Gerade Koch führt in einem seiner Texte an, dass die Beschreibungen siderischer Zeichen tropisch tingiert sind. Ich meine jeder soll doch machen, was er will, solange es im Ergebnis funktioniert. Ich kritisiere doch bei den Münchner auch nicht die Methode, sondern höchstens die Form der Anwendung und die relativ vielen falschen Prognosen. Sepp
Zitat von sepp im Beitrag #29Das bestreitet doch niemand. Du gehst immer von einem entweder -oder aus, was hier keiner tut. Gerade Koch führt in einem seiner Texte an, dass die Beschreibungen siderischer Zeichen tropisch tingiert sind. Ich meine jeder soll doch machen, was er will, solange es im Ergebnis funktioniert. Ich kritisiere doch bei den Münchner auch nicht die Methode, sondern höchstens die Form der Anwendung und die relativ vielen falschen Prognosen. Sepp
Der Mars im Widder paßt hier nicht ins Bild, so sehe ich es - darf man das noch äußern?
Der MC stünde für die Berufung und nicht für den Beruf - ein feiner, aber kleiner Unterschied. Ich denke nicht, daß Muhammed Ali zum Boxer berufen war.
Daß bei der MRL falsch prognostiziert wird ist wieder so eine unbewiesene Behauptung von dir - es gibt dort nicht mehr Irrtümer wie woanders auch.
Schau ich mir M.Alis Kämpfe an, dann ist klar: der hat sich wie kein anderer im Ring frei bewegt! Gerade das ist ja in den Kommentaren immer hervorgehoben worden. Auch für mich ist klar: das Horoskop ist deutlich klarer. Auch die anderen beiden. Womit ich nicht sagen will, dass die siderischen Befunde grundsätzlich eine klarere Sprache sprechen. Vielleicht so: die tropischen Befunde zeigen (sofern es um Individualastrologie geht) das, was wir "Persönlichkeit" nennen, also das was sich in Ansätzen in der Spätantike herausbildet, um dann in der Renaissance vollends sich durchzusetzen. Der vedisch-siderische Befund, zeigt die Lebensfelder und -umstände, in die sich der Betreffende gestellt sieht und sein Interagieren mit diesen - zeigt ziemlich klar auf in welcher Weise dies geschieht - und ob dies gelingt oder misslingt. Dabei verfährt diese Astrologie, wie Sepp es mitunter sagt, "holzschnittartig": d.h. zeigt klar die Grundstrukturen auf. Einerseits holzschnittartig - dann aber nicht zuletzt dank der Nakshatras auch sehr subtil. Tatsächlich waren es die Nakshatras, die meine Neugung zur vedischen Astrologie geweckt haben. Ich könnte nie darauf verzichten. Es gibt ja tropische Astrologen, die die siderischen Nakshatras miteinbeziehen.
Zitat von Klaus im Beitrag #33Einerseits holzschnittartig - dann aber nicht zuletzt dank der Nakshatras auch sehr subtil. Tatsächlich waren es die Nakshatras, die meine Neugung zur vedischen Astrologie geweckt haben. Ich könnte nie darauf verzichten. Es gibt ja tropische Astrologen, die die siderischen Nakshatras miteinbeziehen.
Die Nakshatras ziehen mich auch an - das hat ja mit dem Mond zu tun …
Das muß aber aber nicht unbedingt wegen dem von den Indern angewendetem siderischen Tierkreis so sein. Die Wurzeln liegen hier wohl eher im Mythos, der halt wie das Sanskrit schon aufzeigt, differenzierter und verzweigter ist als im Abendländischen.
Mit größter Wahrscheinlichkeit waren erst die Nakshatras in der Wahrnehmung, dann kam der Tierkreis hinzu. Aber da kam nicht beliebig eins zum anderen: die Auffindung des Tierkreises ergab sich ja aus den 27 Nakshatras. Sie fügen sich dem Tierkreis dergestalt ein, dass mit den drei Feuerzeichen jeweils eins der Nakshatras mit dem ersten Grad beginnt. Ursprünglich waren es ursprünglich 28 Nakshatras, das hat sich bis heute in einem Zweig der chinesischen Astrologie gehalten.
Sepp: "Ich kritisiere doch bei den Münchner auch nicht die Methode, sondern höchstens die Form der Anwendung und die relativ vielen falschen Prognosen."
Hallo Sepp, zutreffende Prognosen habe ich hier in diesem Forum eigentlich eher von Seiten der MRL-Kundigen gesehen. Zuletzt von Elisabeth zum Rätsel des Gröning-Horoskops. Man mag mich gerne korrigieren, aber das ist mein Eindruck. Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass Astrologen, die mit verschiedenen Systemen jonglieren, oft nur rudimentär deuten können. Viele Aufzählungen, aber keine strukturelle Deutung. Das ist meint Resümee. Da lob ich mir u.a. die Hamburger Schule und andere, die sauber in ihrem System bleiben und dieses versuchen zu durchdenken.
Zitat von arman im Beitrag #36Zutreffende Prognosen habe ich hier in diesem Forum eigentlich eher von Seiten der MRL-Kundigen gesehen.
Gruß, A.
...dann schau mal genauer in die alten Threads - z.B. den Brexit betreffend oder Trump (dessen politisches Ende fürs letzte jahr Elisabeth prognostiziert hatte). Wer prognostiziert, der wird auch irren. Das ist nun einmal so. Auch die Hamburger. Und auch Döbereiner. Las noch mal letztlich nach Jahren wieder ein wenig in den ersten seiner Bände. Da prognostzierte er für die anstehenden Jahre - 2. Hölfte 70er oder frühe 80er - eine schwere Wirtschaftskrise für Deutschland. Nichts dergleichen kam. Und dann immer wieder in den 80ern die Prognose der "Wissenschaftsstaat" würde um 1990 kollabieren ("Hamburger/Berliner Vortrag"). Einer Bekannten gegenüber, die um 1986 bei ihm einen Termin hatte, prognostizierte er für die Zeit um 1990 düsterste Mundanentwicklungen, icl. Krieg. Ich hab mir dann den Band mit den Seminaren 1990/91 - und ich dachte, da wird diese Fehlprognose zum Thema "Wissenschaftsstaat" mal diskutiert. Null-Anzeige, nicht ein Wort. Da war ich ganz perplex - und da begann ich mich von der MRL endgültig abzuseilen. Da lob ich mir doch Franz-Josef: der reflektiert, dann wenn fällig, eigene Fehlprognosen. Soll nicht heißen, dass ich nicht die MRL respektiere, das tue ich wirklich - aber dass die Prognosen da grundsätzlich stimmiger wären, kann ich beim besten Willen nicht bestätigen.
die DDR, sowie der sowjetische Osblock sind 1989/90 zusammengebrochen. Der Kommunismus war der Wissenschaftsstaat in Reinform. Meines Wissens hat kein anderer Astrologe das vorhergesehen.
Zitat von Klaus im Beitrag #33Schau ich mir M.Alis Kämpfe an, dann ist klar: der hat sich wie kein anderer im Ring frei bewegt! Gerade das ist ja in den Kommentaren immer hervorgehoben worden.
Eben, die >freie Bewegung< (Mars) fand im Ring (Stier) statt.
@Arman Du wirst es nicht glauben - ich hab hier noch einen Ordner stehen, den hab ich um 1986 erstellt - das steht drauf "1989". Den hab ich erstellt, da kannte ich von Döbereiner fast nichts. Und da war mir auch klar, dass der Ostblock kollabiert. da hab ich sogar Wetten abgeschlossen. Tut mir leid: Döbereiner hat generell den Wissenschaftsstaat gemeint, gerade auch den hiesigen.
@Klaus Glaube ich Dir. Wenn Du es sagst, warum nicht? Dann werde ich Dich von nun an zu diesen zählen. Wobei freilich das Ausmaß und die Bewandtnis des "fast" noch zu klären wäre. Dass die DDR und der Kommunismus, von heute aus betrachtet nur einer der "Köpfe der Hydra" waren, ist doch geschenkt. Damals war es als Prognose unerreicht in der Trefflichkeit, auch wenn es nicht genauso ausfiel, wie damals formuliert. Aber ich will hier, wie bereits geäussert, nicht die MRL verteidigen, weil sie das nicht nötig hat. Gruß, A.
Upps, Entschuldigung - hier ist was Dummes passiert - ich habe versehentlich deinen Beitrag bearbeitet, damit gelöscht. Sorry... tut mir leid. (Ich habe noch immer administrative Möglichkeiten, die ich natürlich nicht nutze.
Sorry!!
Gemach, Elisabeth. Es hat ja niemand hier deine prognostischen Fähigkeiten grundsätzlich angezweifelt. Und ich lese alle deine Beiträge, vermerke sehr wohl was da stimmt. Nur werde ich etwas empfindlich wenn - m.E. ohne stichaltige Begründung - behauptet wird, die MRL sei in den Prognosen deutlich verlässlicher als andere Richtungen.
Hallo Arman, du brauchst die MRl nicht zu verteidigen - ich hab sie gar nicht angegriffen. :-) Ich habe nur darauf hingewiesen, dass ich keine Schule kenne, die absolut sicher prognostiziert. Zu "'89": vielleicht fiel mir die Prognose gerade deswegen vergleichsweise leicht, weil ich da noch so eine Art tumber Tor war, im besten Sinne naiv. es geht nicht um mich, aber da du das ansprichst: Also, mir war klar -ausgehend vom DDR-Horoskop, aber auch von dem der Oktoberrevolution, dass der Ostblock in die Knie gehen würde. Allerdings dachte ich: Mag sein, dass die vorher noch, die Agonie vor Augen, um sich schlagen. Da hatte ich in der Tat Befürchtungen. Wir haben uns dann mit Lebensmitteln etc. eingedeckt. Wie sich erwies: unnötigerweise. Du siehst, meine Prognose war auch nicht zur Gänze richtig.
Hallo Theresa, ich habe es damals auch so verstanden. Als dann der Zusammenbruch der DDR und der Sowjetunion passierte, wußte man es einzuordnen und das Bild war stimmig. Es geht ja auch hier um die Stimmigkeit eines Systems.
M-E. sind die Prognosen der Hamburger meist recht verlässlich (natürlich gibt es auch da Fehlzündungen). Nur ist dies immer sehr spezifisch ereigniszentriert. Also etwa: Wird X Wahlsieger? Die Frage: Welche Strategie, welche Programmatik wird X dann entwickeln? - das wird dann auch für die Hamburger schwieriger.
Zitat von federkiel im Beitrag #45Upps, Entschuldigung - hier ist was Dummes passiert - ich habe versehentlich deinen Beitrag bearbeitet, damit gelöscht. Sorry... tut mir leid. (Ich habe noch immer administrative Möglichkeiten, die ich natürlich nicht nutze.
Sorry!!
Gemach, Elisabeth. Es hat ja niemand hier deine prognostischen Fähigkeiten grundsätzlich angezweifelt. Und ich lese alle deine Beiträge, vermerke sehr wohl was da stimmt. Nur werde ich etwas empfindlich wenn - m.E. ohne stichaltige Begründung - behauptet wird, die MRL sei in den Prognosen deutlich verlässlicher als andere Richtungen.
Grüße, Klaus
Hallo Klaus da gäbe es eine einfache Möglichkeit, damit das nicht mehr passiert.
Ich schrieb:
Wenn schon über meinen Kopf hin gelästert wird, so darf ich daran erinnern, daß ich AKKs und Macrons Wahl prognostiziert habe
Nur, du warst gar nicht gemeint, ich bleib jetzt auch mal kryptisch diesbezüglich.